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"Operation Blitzkrieg" mit zweifelhaftem Nutzen: Anonymous entblößt Rechte

Erinnert sich noch jemand an die Website „Rotten Neighbor„, bei der sich jeder über seine Nachbarn auskotzen konnte? Vor fünf Jahren sorgte das für eine breite Diskussion, die noch einmal verstärkt wurde durch die Aufnahme der Daten verurteilter Triebtätern in die Datenbank ein Jahr später. Die Debatte drehte sich vor allem um eine Frage: Bringt es der Gesellschaft eher Vorteile oder Nachteile, wenn ich weiß, dass da jemand in der Nachbarschaft wohnt, den ich für verabscheuungswürdig halte? Die Frage, letztendlich, stellte sich zum Glück nicht lange. Der Hype um das Angebot flaute so schnell wieder ab, wie es gekommen war.

Aber jetzt das: Anonymous hat die „Operation Blitzkrieg“ gestartet, einige rechte Webseiten lahmgelegt und auf der Übersichtsseite Nazi-leaks.net tausende Namen und Daten von Personen veröffentlicht, die der rechten Szene zugeordnet werden. Darunter sind bereits zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlichte Namen der Kundenkarteien als rechts eingestufter Onlinehändler, aber auch neuere Daten, wie eine Liste mutmaßlicher Spender der als rechtsextrem eingestuften Partei NPD. Und jetzt was?

Mehr Spender in Ballungsräumen

Jetzt kann ich recht leicht herausfinden, wer in meiner Stadt etwas bei einem Online-Shop bestellt hat, der der rechten Szene zugeordnet wird. Macht denjenigen das automatisch zu einem Nazi? In meinen Augen nicht. Und selbst wenn ich weiß, dass mein Nachbar bei einem solchen Shop etwas bestellt hat, was mache ich dann jetzt mit der Information? Schultere ich eine Blume und eine Friedenstaube, klingle an seiner Haustür und überrede ihn, künftig kein Rassist mehr zu sein? Oder schnappe ich mir einen Baseballschläger und versuche, ihn damit zu „überzeugen“? Was hätten wir dadurch gewonnen? Ich bin skeptisch ob des Sinns solcher Veröffentlichungen von Privatpersonen.

Auf Google Plus ist eine Liste der Vornamen aufgetaucht, die in den von Anonymous veröffentlichten Listen am häufigsten vorkommen. „Michael“ ist die klare Nummer 1. Wer hätte das gedacht… Und dann gibt es noch eine Deutschlandkarte, die ungefähr anzeigt, an welchen Orten die meisten Menschen aus der NPD-Spenderkartei wohnen: hauptsächlich in Großstädten, alle Bundesländer etwa gleich stark vertreten, mehr Spender in Regionen mit höherer Bevölkerungsdichte. Na sowas!

Im Web als Nazi verewigt

Laut dem Parteiengesetz müssen Spenden über 10.000 Euro in den Rechenschaftsberichten der Parteien veröffentlicht, Spenden über 50.000 Euro zusätzlich dem Bundestagspräsidenten vorgelegt werden. Eine gute Regelung im Rahmen der Transparenz, die sich noch verfeinern ließe. Man könnte die Schwelle für die Veröffentlichungspflicht deutlich niedriger ansetzen oder den Veröffentlichungstermin der Rechenschaftsberichte verfrühen. Aber auch hier wieder: Wird die Welt eine bessere, wenn ich nachlesen kann, dass mein Nachbar der NPD 100 Euro gespendet hat? Was ist, wenn jemand seine Meinung ändert und der rechten Szene später abschwört? Sein Name wird trotzdem im Netz unter „rechts“ verewigt sein.

Und dann wäre letztlich noch zu klären, woher die Listen eigentlich stammen und ob die Karteien überhaupt korrekt sind. Was ist, wenn sich jemand einen üblen Scherz erlaubt und jemanden, den er nicht mag, einfach auf die Liste gesetzt hat? Der Rufschaden wäre kaum noch zu reparieren. Deswegen ist die Gefahr, die man mit der Veröffentlichung solcher Listen anrichtet, höher als der vermeintliche Nutzen „was gegen Nazis zu tun“. Hat die aufgeklärte Gesellschaft nicht dadurch gewonnen, dass Hexenjagden und Pranger schon vor Jahrhunderten abgeschafft wurden? Rotten Neighbor zumindest dürfte niemand ernsthaft vermissen. Oder ist überhaupt jemandem aufgefallen, dass das Projekt bereits Mitte 2009 wieder eingestellt wurde?

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

51 Kommentare

  • Diese Listen sind ja im Prinzip nichts Neues. Die Antifa veröffentlicht seit Jahrzehnten Namen, Adressen und Fotos von Menschen, die sie als Nazis einordnet. In der Regel verbunden mit mehr oder weniger deutlichem Aufruf zu Gewalt und sozialer Ächtung.
    Wer Zu solchen Mitteln greift ist menschenverachtend. Dies gilt für anonyme Hacker genauso wie für linksextreme „Antifaschisten“.

  • das sind keine hacker die sowas online stellen, sondern linksextremistische kriminelle.

    davon wird keiner der (vermeintlichen!) nazis der ideologie abschwören.

    die lokalen antifa-grüppchen (i.d.r. kleine feige minderjährige) freuen sich aber wieder das sie „arbeit“ haben (fassaden der nazis vollschmieren, in der nachbarschaft flyer verteilen, beim chef anrufen usw.).

    „Spenden über 50.000 Euro zusätzlich dem Bundestagspräsidenten vorgelegt werden. “

    warum eigentlich? damit er bei zuvielen npd-spenden dann schnell ein verbot einleiten bzw. irgendwas dagegen unternehmen kann?

  • ach übrigens warum verlinkt ihr auf nazileaks? indirekt wollt ihr damit ja doch zur verbreitung der adressen beitragen oder nicht?

  • der linke extremist veröffentlicht eine liste mit namen rechter extremisten oder so ähnlich. unser problem ist radikalismus und fremdenfeindlichkeit und dem können wir nur durch aufgeschlossenheit aber auch durch kritisches hinterfragen entgegentreten. der weg, alles in listen zu verfrachten und zu veröffentlichen, ist meiner meinung nach der falsche.

  • Verbindung zu nazi-leaks?
    Mein firefox hindert mich daran, die Website aufzurufen, mit dem Hinweis, dass sie mit dem Verteilen von Schadsoftware aufgefallen ist.

  • Ich frage mich immer was im Land los wäre, wenn rechtsextreme Hacker Namen und Anschrift etc. von Islamisten und Linksextremen veröffentlichen würden?

    Lichterketten von Kiel bis Passau. Empörungs C. Roth würde die Warze platzen.

    @ #5 mailer
    Du versuchst freiwillig eine Hacker Seite zu besuchen? Spiel mit dem Feuer

  • Oh, vergessen.. Kann man sich noch „antifa“ nennen, also „antifaschistisch“, wenn man sich selbst Mitteln bedient, wo Goebbels vor Freude die Tränen gekommen wären?

  • Das ist jetzt nicht dein Ernst diese Naziliste mit Rotten Neighbors zu vergleichen. Nazis sind menschenfeindliches Gesocks die mir potentiell an den Kragen wollen während RN peinliches Denunzieren fördert! Zwei sehr verschiedene Paar Stiefel mMn.

  • Das offenlegen von Spenden sollte eigentlich gekauften Politikern entgegenwirken. Funktioniert natürlich trotzdem nicht…

  • Das machen die „Rechten“ auch so. Veröffentlichen Fotos, Namen und Adressen von „Linken“ mit dem Hinweis, sie doch mal zu besuchen.

    Was den ganzen Mist natürlich nicht besser macht. Falsch ist es bei beiden Gruppierungen.

  • @#8:

    „Nazis sind menschenfeindliches Gesocks die mir potentiell an den Kragen wollen“

    Und warum wollen sie das „potentiell“?

  • @ #13 Lukas Blumenberg
    „Menschen die gegen andere Menschen sind gehören weggespert .“

    Richtig und das gilt für rechts genau so wie für links oder sonst wen. Dies durchzusetzen ist Aufgabe des Rechtstaats und nicht die einer Hacker Gruppe. Insbesondere, wenn man selbst am linksextremen Rand steht, dann ist die Mitte schon rechtsextrem.

    @ #10 Ralf
    Wer ab und an mal indymedia liest, der wird nicht schlecht wundern, gegen wen da alles aufgerufen wird. Klassenkampf nach Marx ist nicht besser als Rassenkampf nach Hitler.

  • Ich finde jeder soll zu seinen Taten stehen, was ist verwerflich daran, diejenigen zu nennen, die sich absolut selbstsicher solchen Organisationen anschließen ….Jeder der im Internet seine Meinungen wie auch immer veröffentlicht sollte sich bewusst sein, dass dies natürlich auch gegen ihn verwendet werden kann. Wenn man Rechts ist sollte man sich dafür doch nicht schämen, oder wäre das der Beweis der
    Selbsterkenntnis über die Angst vor der eigenen Meinung/Sinn solcher Parteien ? Meinung wurde früher in der Kneipe kundgetan, hat es den anderen nicht gepasst, bekam man „auf die Fresse“ … so auch heute, nur in groß (inet)……dies alles vorausgesetzt die Daten stimmen

  • @ #13 Lukas Blumenberg

    was wäre wenn dein name auf der nazileak-seite stehen würde? oder auf irgendeiner anderen illegalen kriminellenseite?

  • Naja also für die Nazis, die öffentlicht sowieso schon längst zu ihrer politischen Meinung stehen ist so eine Liste kein Dorn im Auge. Wenn auf solchen Listen aber Namen von Personen auftauchen, die in der Gesellschaft beruflich oder auch anderswie hohe Posten bekleiden, dann kann so eine Liste schon dazu beitragen, dass so jemand seinen Posten verliert.

  • Ich schließe mich voll und ganz an. Genau meine Meinung!!! Ich finde, dass diese Geschichte ein Aufruf ist. Ein Aufruf, der schockierende Folgen haben kann. Willkommen zur Hetzjagd! Aber so was hatten wir doch schon mal. Werte Anonymus-Anhänger. Bitte mal Gehirn einschalten! Danke.

    Mein „vollkommen anschließen“ bezieht sich auf den Artikel. Ich hatte die Kommentare noch nicht gelesen. Obwohl ich auch mit diesen größtenteils übereinstimme.

  • @#15 berliner

    Das ist jawohl ein Witz! Woher weißt du denn, ob die Daten überhaupt stimmen. Und selbst wenn (versteh mich nicht falsch ich bin kein Freund von faschismus, in keiner Form) haben diese Menschen trotzdem ein Recht darauf nicht angeprangert zu werden. Schon gar nicht mit Adresse, E-Mail und TELEFONNUMMER!
    Weil jemand bei einem Online-Shop einkauft ist er für mich noch lange kein Nazi.

    Und zu deiner Kneipen Aussage. Wenn man (Zitat) „Auf die Fresse bekam“ dann war es danach vorbei. Diese Menschen haben eine Lebenslange Rufschädigung.

    Aber das ist im Grunde alles nur Nebensächlich. Es ist und bleibt illegal Namen und Adressen zu veröffentlichen. Ich halte die Personen hinter Anonymous für sehr intelligent. Dennoch sollte man Sie wegsperren und für Ihre Taten büßen lassen. Nicht nur für nazi-leaks.net.

  • An (fast) alle Kommentatoren:
    Was`n hier los?
    Ich ergreif auch gleich das Mikro.
    „Ohhh, die armen Nazis…“
    Ihr habt sie doch nicht alle…

  • Wo bitte bin ich hier gelandet?

    Thema war das Outing von Nazis, das ich vollkommen in Ordnung halte, und nun schlagen fast alle Kommentatoren auf „die bösen Linksextremen“ ein.

    Nix schlimmer als Leute, die beim Thema Rechtsextremismus sofort „aber die bösen Linken“ schreien. Das gleichzusetzen ist vollkommen unangebracht.

  • zu weilen benötigen einige „mitläufer“ jedoch einen anstoss , ihre eigenen rrungen und wirrungen nochmal zu überdenkenken

  • @ #20 Ein Brecher + #21 Harald

    Wir leben in einer Demokratie und einem Rechtstaat.
    Wer den Teufel mit dem Belzebub vertreiben will, der hat nen Knall.

    Aber ihr seid dann die Kandidaten, die von von verletzen der Menschenwürde labern, wenn es um ein öffendliches Register von Kindesmisshandlern geht.

    Ob es euch gefällt, oder nicht. Eine Demokratie hat die Nazis auszuhalten, so wie sie jeden auszuhalten hat, der nicht gegen geltendes Recht verstößt.

    Man muss sich mal fragen, wer ist denn Nazi? Wer ist für die Hacker ein Nazi?

    Anonymous macht sich mit der Aktion zu nichts anderes wie eine Internet SA und damals wie heute spielt die Presse als erstes mit.

    Behauptet nicht, ihr habt von nichts gewußt.

  • An die linksdrehenden Prangerfans:

    Ihr findet es gut, dass anonyme Kriminelle entscheiden, wer an den Pranger kommt und wer nicht?
    Auf Eurer Liste steht u.a. auch Peter Scholl-Latour, einer von vielen Autoren die für die Junge Freiheit schreiben, einer konservativen Wochenzeitung, die so gar nichts mit Nationalsozialismus zu tun hat.

    Mir graut vor dem Gedanken, dass Menschen wie Ihr mal Macht bekommen solltet.

  • Das wäre doch mal was für Datenschützer! Ich halte von solchen Aktionen gar nichts, denn wie schon in dem Artikel gesagt worden ist: Die Daten bleiben immer im Netz!

  • Leider scheint die Sonne auch für Nazis, daher gilt der Schutz persönlicher Daten auch für den Abschaum der Gesellschaft. Zudem kommt die Gefahr der Verwechselung und die Abkehr von der braunen Brut hinzu.

  • Ich finde das ganze sehr bedenklich, aus einem einfachen Grund. Wenn jemand der rechten Szene abgeschwört hat, wird dort auch noch danach zu finden sein. Das ist nicht in Ordnung. Zudem spinnen doch die linken und rechten gleichermaßen.

  • @ #27 Robert

    Nicht nur die Nachhaltigkeit der Daten ist bedenklich, das Namen auf den Listen auftauchen, die beim besten Willen nichts mit rechtem oder rechtsextremen Gedankengut zu tun haben auftauchen, finde ich viel bedenklicher.

    Aber so ist das, wenn man linken Spinnern freien Lauf läßt.

  • Mal wieder ein Artikel, der Kommentare nach sich zieht bei denen einem schlecht wird.

    Rassismus, Hass und Dummheit tropfen aus jedem zweiten Kommentar hier.

  • Was für Leser tummeln sich denn hier?

    @ #24: Du schreibst: „Auf Eurer Liste steht u.a. auch Peter Scholl-Latour, einer von vielen Autoren die für die Junge Freiheit schreiben, einer konservativen Wochenzeitung, die so gar nichts mit Nationalsozialismus zu tun hat.“ Dann informier dich mal und/oder lies mal was Wikipedia dazu sagt…

    Du bist ein Paradebeispiel für die momentane Verschleierungstaktik der Rechten. Entweder bist Du selber darauf reingefallen oder du bist selber diejenige, die verschleiert.

    Auf jedenfall sieht man, dass die Liste anscheinend doch nicht so schlecht ist.

  • @Sven

    u.a. steht bei Wikipedia, das ich nebenbei bemerkt nicht für das Mass der Dinge halte, Folgendes:

    „Zu den bekannteren Autoren der JF zählen Carl Gustaf Ströhm und Günter Zehm, ehemals leitende Redakteure der Zeitung Die Welt. Beide schrieben seit 1995 für die JF. Später folgten die ehemaligen FAZ-Mitarbeiter Klaus Peter Krause, Günther Gillessen und Theodor-Wolff-Preisträger Karl Feldmeyer. Mit Peter Kuntze schreibt auch ein früherer Redakteur der Süddeutschen Zeitung für die JF. Der als Reporterlegende bekannt gewordene Reisejournalist und Publizist Peter Scholl-Latour schreibt seit Jahren regelmäßig für die JF und äußert sich wiederholt in Interviews. Franz Alt war der erste Fernsehjournalist, der in der Jungen Freiheit regelmäßig Beiträge über kontrovers diskutierte Umweltthemen veröffentlichte. Außerdem publizieren zahlreiche Hochschullehrer regelmäßig auf der „Forum“-Seite, darunter Wolfgang Ockenfels, Franz Kromka (Universität Hohenheim), Jost Bauch, Karl Albrecht Schachtschneider, Wilhelm Hankel und Karl Doehring. Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Präsident des BDI schreibt seit 2010 regelmäßig für die JF.“

    Sind wohl alles üble Nazis, die an den Pranger gehören und eine antifaschistische Abreibung verdienen, was? Es kann einem wirklich Angst und Bange werden, wenn man sieht, was einige hier von Freiheit im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen halten. Dass Linksextremisten schon immer darauf geschissen haben ist nichts neues, aber dass solche kriminellen Methoden aus der Mitte der Gesellschaft für gut befunden werden ist beängstigend.

  • @ #30 Sven schrieb am 03.01.2012, 13:44:
    „Dann informier dich mal und/oder lies mal was Wikipedia dazu sagt…“

    „Informier“ und „Wikipedia“ in einem Satz..

    Sorry, aber Wikipedia ist alles andere als eine Seite zum informieren. Zur „Seriösität“ von Wikipedia, findet man genug Beispiele über Google.

  • Konnte die Seite bisher auch nicht aufrufen, jetzt schon. Finde so ne Liste ganz gut, weil die Seite hoffentlich auch von Google angenommen wird und man so beim Googlen des Namens darauf stößt das er Nazi ist!!

  • Jetzt können sich ja die ganzen Sympathisanten in den Kommentaren mal auskotzen hahahaahaha. Echt ekelhaft. Was für lahme Vergleiche, Islamisten – Rassisten.
    Neonazis und Rassisten werden durch ihre Ideologie Verbrecher im Geiste. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Morden die sie allein seit 1990 begangen haben. Ich weiß nicht ob es nützlich ist, Namen zu veröffentlichen im Kampf gegen Rechts, aber so richtig Mitleid kann ich auch nicht empfinden.

    Eine Sache an den Autoren: Hexenjagd.. Hexen gibts nicht, Neonazis schon. Ganz, ganzganzganz schlechter Vergleich!

  • @ #35 Anonymous

    Naja, die meisten Kommentatoren sind im Gegensatz zu Dir noch klar bei Verstand. Anders als Nazi Methoden zu unterstützen, denken Sie nach und sagen „ehmm in einer Demokratie, nein“ und das ist auch gut so.

    Man könnte jetzt mal kritisch hinterfragen, wozu das ganze? Aber da kommt von den linken Schwachköpfen eh keine verwertbare Antwort, zumindest keine die mehr ergibt als die von irgendwelchen rechten Idioten.

    Wie wäre es? Will man „Nazis“ umerziehen wie die Systemfeinde in Bautzen? Oder gleich in ein Gulak? Oder wie ware es, wenn man sie gleich vergast? Sind ja keine Menschen, sind ja „Nazis“.

    Na kommt, Butter bei die Fische. Laßt euerem Hass freien Lauf. Zeigt das auch ihr nur Sozialisten seid, so wie die Nationalsozialisten oder die marxistischen Sozialisten.

    Nur frage ich mich, wer ist als nächstes dran? Heute die Rechten und morgen? Besserverdienende? Demokraten? Christen?

  • Anonymous war und ist niemals links- oder rechtsgerichtet. Das wiederspricht dem grundsätzlichen Gedanke der Bewegung. Die Organisation Anonymous setzt sich in erster Linie für die freie Meinung ein. Anonymous ist politisch absolut neutral, wird aber derzeit, da in den Medien bekannt, von linksextremen Gruppierungen unterwandert und benutzt um sinnlose Aktionen besser publik zu machen und an die breiten Masse zu verkaufen.

  • Manchmal komm ich mir ein bisschen vor wie bei den Borg.. haha.

    @Jaqueline
    Gut dass ich geschrieben habe, dass ich nicht sicher bin obs in Ordnung ist, das zu machen. 😉
    Es geht auch nicht um Sozialisten und Nationalsozialisten, da argumentierst du leider an meinen Aussagen vorbei. Es geht darum, dass Hass aus niederen Motiven (ethnische Herkunft, Religion) in einer Demokratie keinen Platz haben darf.
    Analoges Beispiel (achtung stark übertrieben!): Wenn einer einen anderen umbringt, dann hat er auch nicht mehr dieselben Rechte in einer Demokratie wie einer der niemanden umgebracht hat.
    Einfach gesagt, Neonazis sind geistige Brandstifter und damit Verbrecher, denn sie wollen unschuldigen!!!! Menschen schaden.
    Und genau das ist mein Punkt, Linksextreme wollen (in der Regel) nur Leuten schaden, die anderen Leuten schaden. Das gibt die Ideologie auch nicht anders her. (Bitte fang jetzt nicht mit Stalinismus an.. darum gehts nicht, das sollte klar sein..) Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man die beiden Lager vergleichen kann. Nazis vergasen? Ich Bitte dich.. Nazis und Juden stehen ja wohl nicht auf einer Ebene. (Nein, niemand sollte vergast werden, auch keine Nazis. Werden sie ja wohl auch nicht..)
    Ich meine du musst doch mal bitte die Verhältnismäßigkeit im Auge behalten…

  • @Anonymous === Du hast völlig recht. Die meisten leider können den Namen Anonymous frei benutzen da sie niemand hindert. zum beispiel eine seite machen über irgendwenn herziehen den mal PERSÖNLICH nicht leiden kann und unter dem Deckmantel einer anonymen Orga.

  • @ #39 Anonymous schrieb am 04.01.2012, 13:42:

    Schon lustig das linksradikale gerne von sich behaupten, sie seien die Guten. Gleichzeitig kommt IMMER der Verweiß „bitte nicht Stalin…“

    Linksradikale wollen wie rechtsradikale, wie Islamisten ihre kranke Ideologie verbreiten. Da gibts keine Verhältnismäßigkeit, oder willst Du Opfer aufrechnen? (Glaub mir, da stehen die Linken ganz blöd da).

    Hass auf ethnische Herkunft, Religion (da steht der Islam vorne) UND AUF KLASSEN (Linksradikale vergessen das gerne mal) haben in der Demokratie nichts zu suchen.

    „Anonymous“ wie auch Piraten, sind linksradikale, wo selbst „die Linke“ und „Bündnis 90 Die Grünen“ feuchte Augen bekommen, bei so viel Linientreue.

  • Was sind das eigentlich für Leute, die sofort und reflexartig von „Linksradikalen“ sprechen, wenn es um nichts anderes geht als um Nazigegner?

    Nazigegner = Linksradikal?

    Dann bin ich es gerne, wenngleich jeder echte Linke alleine bei dem Gedanken nur müde lächeln würde.

  • @ #44 Harald schrieb am 04.01.2012, 19:48:

    Falsch Harald, aber als linker ließt man immer gerne drüber weg.

    „Linksextreme wollen (in der Regel) nur Leuten schaden, die anderen Leuten schaden. Das gibt die Ideologie auch nicht anders her.“

    Das ist gleich zu stellen mit Völkermord Leugnern.

  • Denkt hier keiner der Kommentatoren daran, dass auch Antifaschisten auf Neo-Nazi-Seiten surfen, sich in manch einschlägigen Foren herumtreiben und dort hin und wieder ein paar politisch unkorrekte Sätze fallen lassen, um nicht aufzufallen, und sich in Mailinglisten eintragen lassen, um a là Wallraff herauszufinden, was die Nazis planen und welche Gegenmaßnahmen man ergreifen kann. Die hängen das für gewöhnlich nicht an die große Glocke und erzählen höchstens ein paar Freunden davon. Sicher sind die bald vor Freude ganz aus dem Häuschen, wenn sie bei Anonymus als Nazis auftauchen und dann von Nachbarn, Arbeitskollegen, moslemischen Bekannten etc. gemieden werden oder wenn sich gar irgendein Irrer dazu berufen fühlt, die Erde von einem vermeintlichen Vertreter des braunen Gesocks zu säubern.

    Und zieht hier niemand in Erwägung, dass eine solche Aktion Nazis wütend macht und zwar so wütend, dass sie ihre Wut an jemandem auslassen wollen? Die Hacker von Anonymus sitzen unerkannt im Warmen vor ihrem Computer, und wenn sie nach draußen gehen, sehen sie wahrscheinlich aus, wie der nette Durchschnittsdeutsche, also sind sie vor persönlichen Angriffen ziemlich sicher. Was macht ein Nazi, der an die Verursacher seiner Wut nicht herankommt? Er schnappt sich den nächstbesten, der in sein Feindbild passt, einen Ausländer oder einen Punker z.B. und lässt seinen Frust an ihm aus, auch um zu demonstrieren, dass er sich nicht einschüchtern lässt und jetzt erst recht zuschlägt. Dann wollen wir mal alle hoffen, dass das „Ersatzopfer“ die Attacke überlebt. Und falls nicht, stirbt es eben als Märtyrer für die Profilierungssucht von Anonymus. Kollateralschäden sind halt nicht zu vermeiden, das wusste schon der nicht so anonyme Kreuzzügler George W. Bush.

  • Bevor hier noch jemand auf den Gedanken kommt, ich sei der Meinung, man solle nichts gegen Nazis unternehmen: Das ist natürlich Quatsch. Nazi-Seiten lahmzulegen ist prima und wenn Anonymous beim Hacken auf strafrelevante Tatbestände wie Volksverhetzung, Zeigen verbotener Symbole, Holocaustleugnung etc. stößt, dann sollen sie das sichern und Anzeige erstatten. Und ich fände es auch toll, wenn es mal irgendjemand gelänge, einen Blackout zu verursachen, wenn die als Geschichtsdokumentationen getarnten idyllischen Propaganda- Filme über das Dritte Reich gesendet werden. Als ich ein Teenager war, gab es keine Dokumentation über das Nazi-Regime, in dem der Schwerpunkt nicht auf den Opfern lag. In jedem Film, die damals noch schwarz-weiß waren, sah man Massen von in KZ aufgetürmten zum Skelett abgemagerten Leichen, Kinder, die den Befreiern ihre Arme mit den eintätowierten Nummern zeigten. Man sah unsägliches Leid und bekam einen Begriff davon, dass dieses Verbrechen an der Menschheit tatsächlich einzigartig war. Wenn ich heute eine Dokumentation über das Dritte Reich sehe, dann ist die in Farbe. Die Führungsriege kommt in Zivil und mit Ehefrauen auf den Obersalzberg, Hitler streichelt und schäkert mit den Kindern von Speer oder liegt halb in einem Sessel und blinzelt in die Sonne und Eva Braun ist eine schöne junge Frau, die fotografiert, Blümchen pflückt oder sich sportlich betätigt. Ab und zu tauchen ein paar SS-Männer auf, die in ihren schwarzen Uniformen bella figura machen. Wenn ich als Jugendlicher nicht all die Dokumentarfilme gesehen hätte, die das Leben der Juden in der Nazi-Zeit, zum Thema hatten, ihre Verfolgung und schließlich die Vernichtung in Auschwitz, dann gefielen mir dir heutigen Dokumentationen vielleicht auch und ich würde mir die „gute alte Zeit“ zurückwünschen. Selten werden die idyllischen Berghofszenen von ein paar Szenen unterbrochen, in denen man sieht, wie Juden sich an einen Graben stellen müssen und dort erschossen werden. Solche ähnlichen Szenen kennt man aber aus dem Kosovo oder aus anderen Krisenregionen der heutigen Zeit, diese Bilder von der Ermordung einiger weniger Juden, macht die ungeheuerliche Dimension und die verbrecherische Einzigartigkeit des Holocaustes nicht im geringsten deutlich. Solche verharmlosenden Sendungen über das Dritte Reich zu verhindern wäre doch einmal eine schöne Aufgabe für Anonymous, damit träfen sie auch in jedem Fall die Richtigen.

  • Oh Mann, es ist schon so spät: Bevor mich hier jemand für einen des Schreibens unkundigen, tumben Nazi hält: Ja, ich weiß, dass Anonymous nichts mit Apfel- oder Pflaumenmus zu tun hat. Und ich verspreche „Anonymous“ in Zukunft immer richtig zu schreiben: Anonymous, Anonymous, Anonymous.

  • Nicht unwahrscheinlich, dass es gerade unter den Shop-Kunden einige Kollateralschäden gibt und somit Menschen zwischen politische Fronten geraten, die mit den eigentlich Themen gar nichts zu tun haben…