Chandra Rathakrishnan und das Grid 10 im September in Hamburg
Am Montag berichtete ich davon, dass es nicht gut aussehe mit dem alternativen Tablet-Anbieter Fusion Garage. Der Hersteller des Grid 10 und des Smartphones Grid 4 war von seinem Rechtsbeistand und seiner PR-Agentur gekündigt worden. Den einen hatte man nicht bezahlt, bei dem anderen hatte man sich wochenlang nicht gemeldet. Während dessen guckten die Kunden in die gähnende Leere, weil ihre Bestellungen des Grid 10 nicht ausgeliefert wurden.
Nun hat sich Fusion-Garage-Gründer Chandra Rathakrishnan in einem längeren Interview mit dem Technikmagazin Engadget noch einmal zu Wort gemeldet. Darin präsentiert er sich erfreulich offen, erklärt die Probleme der vergangenen Wochen mit einer noch nicht abgeschlossenen Finanzierungsrunde und gibt zu, dass man die zweite Chance vermasselt habe. Auch die TabCo-Kampagne, die im Sommer viel Aufsehen erregt hat, bereut er.
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„Dann ist klar, dass es keine dritte Chance geben wird“
Mit TabCo habe man Erwartungen geschürt, die man jetzt nicht halten könne, bereut Rathakrishnan: „Es ist, als sähe man einen guten Trailer, aber der Kinofilm ist Mist.“ Wir hatten die aufwändige Werbekampagne seinerzeit begleitet. Kollege Hayo war bereits enttäuscht, als man schließlich den Vorhang lüftete und sich nicht mehr als ein abgewandeltes Android-Tablet dahinter verbarg.
Rathakrishnan nennt das Geschäft mit Unterhaltungselektronik und gerade Tablets und Smartphones „brutal“. Nicht umsonst habe sich auch Branchenschwergewicht HP aus dem Rennen verabschiedet. Seine Investoren, die anfangs begeistert waren und das Unternehmen bis hierhin finanziert hätten, stünden nun für eine weitere Finanzierungsrunde nicht mehr zur Verfügung. Das Tablet Grid 10 könne nicht mehr bestellt werden. Derzeit überlege man, zumindest die Kunden zu beliefern, die bereits ein Gerät geordert hätten. Und man suche nach neuen Investoren, doch er wolle sich nichts vormachen: „Wenn wir nicht das Kapital bekommen, das wir brauchen, und keine der anderen Möglichkeiten aufgehen, dann ist es klar, dass es keine dritte Chance geben wird.“
Grid 10
„Wir hätten den einfachen Weg gehen und einfach ein weiteres Android-Tablet bauen können, aber wir wollten etwas Besonderes liefern“, sagt Rathakrishnan und das klingt glaubwürdig. Der Mann, der sich mit Apple-Produkten umgibt, für das Grid 10 ein eigenes (Android-basiertes) Betriebssystem (Grid OS) entwickeln ließ und den Grid-Vorgänger JooJoo angeblich nicht ausliefern wollte, weil er es als zu schlecht gegenüber dem iPad 1 befand. Dieser Mann wollte hoch hinaus – und ist jetzt erneut an den eigenen Ansprüchen gescheitert.
Es ist schwer, mit den Großen zu konkurrieren. Hardware verschlingt eine Menge Geld und Fehler werden nicht so schnell verziehen. Rathakrishnan gehen jetzt jedenfalls die Optionen aus. Als einen möglichen Ausweg nannte er eine Übernahme. Aber wer sollte das Grid jetzt noch haben wollen, das in den ersten Tests nicht einmal gut ankam?
(Jürgen Vielmeier)