Blogger Richard Gutjahr glaubt, eine Art „Facebook Fatigue“ ausgemacht zu haben. Er hat einige Leute aufgespürt, die dem Netzwerk den Rücken gekehrt haben und fragt: Gibt es ein Leben nach Facebook? Sollte dem wirklich so sein, muss man die Frage erweitern: Ist die Facebook-Müdigkeit vielleicht eher eine Müdigkeit an Social Networks, gibt es ein Leben nach ihnen und, wenn ja, wie sieht es aus?
Denn verloren haben in absoluten Zahlen vor allem die deutschen Social Networks. Wir haben gestern über das nahende Ende der VZ-Netzwerke berichtet. Statista hat sich jetzt auch die Zahlen der anderen ehemals größten deutschen Social Networks angesehen (Grafik oben). Ernüchternde Feststellung: Dort sieht es keinesfalls besser aus; auch Lokalisten und Wer-kennt-wen haben deutlich verloren.
Vernetzt auch ohne Social Network
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Zwischen November 2010 und November 2011 büßte Lokalisten zwei Drittel seiner Besucher ein; es ging runter von 20 auf 6 Millionen Visits. Die VZ-Netwerke (84 Millionen nach 364 Millionen Visits) brachen um über 75 Prozent ein. Da ist Wer-kennt-wen (WKW) mit einem Verlust von etwas mehr als der Hälfte beinahe noch gut weggekommen: Nach 155 Millionen Visits ein Jahr zuvor sind es im November 2011 noch 75 Millionen. Geht die Entwicklung so weiter, hätte WKW in Kürze die VZ-Netzwerke überholt, aber das dürfte nur ein schwacher Trost sein. Einigermaßen stabil bleibt übrigens Xing: Von 27 Millionen Visits im November 2010 ging es jetzt runter auf knapp 23 Millionen.
Aber woher kommt es, dass alle deutschen Netzwerke leicht bis massiv verlieren, wenn sich angeblich gleichzeitig eine Facebook-Müdigkeit einstellt? Gewinnen LinkedIn oder Google Plus derart dazu oder ist der Pepp an Social Networks einfach raus? Wenn ja, wo gehen die Nutzer hin? Ein Indiz könnte sein, dass auch Angebote abseits von Social Networks zunehmend sozialer werden. Der Relaunch von Googles Videoplattform YouTube vor zwei Wochen etwa brachte überraschend wenig Interaktion mit Google Plus. Dennoch bietet YouTube neue Funktionen für die Nutzer, sich untereinander besser zu vernetzen, etwa Abonnements einfacher zu verwalten.
Der Musikstreaming-Dienst Spotify verlangt von seinen Nutzern eine Registrierung via Facebook. Man wäre dann auf Spotify vernetzt ohne Facebook besuchen zu müssen. Quintessenz für diese noch nicht bewiesene These könnte sein: Sozial ist angekommen, ist eine Schicht geworden, die nun da ist, aber nicht mehr besonders auffällt oder interessant ist. Oder anders gesagt: Wenn man ohnehin schon vernetzt ist, muss man das Social Networks ja nicht mehr zwingend besuchen.
Netzwerk, das nicht wie eines wirkt
Und was ist, wenn man kaum noch registriert, dass man sich mitten in einem Social Network befindet? Martin Weigert von Netzwertig hat kürzlich zwei sehr interessante Communitys beschrieben, die gänzlich ohne Facebook auskommen und auch nicht derart wirken: WhatsApp und Shazam. Hier befindet sich der Nutzer mitten in einer Community, ohne sich jemals für eine solche registriert zu haben. Sozial ist subtiler geworden.
Evernote-Chef Phil Libin demonstrierte mir vergangene Woche auf der LeWeb in Paris seine neue App Evernote Hello und nannte sie ganz beiläufig „Private Network“. Man legt sich ein eigenes Netzwerk an Kontakten an, ohne es für andere Publik zu machen. Vergangene Woche habe ich die Idee noch in Zweifel gezogen: Was soll das, wenn man damit keinen Anschluss an ein Social Network hat? Heute denke ich: Vielleicht ist genau das der richtige Weg: diskrete Netzwerke. Ich bin vernetzt, aber niemand hat Einblick in mein Netzwerk. Am allerwenigsten Facebook.
Wie geht es euch? Habt ihr von Social Networks die Nase voll, ist es Zeit für etwas Neues oder merkt ihr keinen Unterschied?
(Jürgen Vielmeier, Grafiken: Statista)
Facebook Fatigue ist ein schönes Wortspiel. Selbst wenn diese vielleicht noch nicht da ist, eines Tages wird sie kommen die Facebook-Müdigkeit. Für niemanden wachsen die Bäume in den Himmel.
Interessanter wäre hier eine tatsächliche Gegenüberstellung der visits von Facebook. Die Aussage eines doch eher aufmerksamkeits-glücklichen Journalisten halte ich da für wenig qualifiziert: aus meinem Freundeskreis könnte ich dem entgegenhalten, dass Path einen regelrechten Boom erfährt – welches ihr hier leider gar nicht erwähnt, aber dabei eines der Paradebeispiele einer a) schönen App b) eines privaten Journals ist.
Dass die deutschen, viel zu kurz gedachten Netzwerke den Bach runtergehen, ist weniger eine Übermüdung seitens des Nutzers als vielmehr eine Sache des schlechteren Produktes.
Xing wird sich (leider) noch eine Weile halten, da es inzwischen zuviele Jura-Absolventinnen darauf gibt und die deutschen Versicherungsmakler Riesenfans von „Netzwerken und SEO“ sind, aber auch da ist in 2 Jahren spätestens linkedIn führend.
@Benedikt: Einen etwas weniger herablassenden und differenzierten Kommentar von dir hätte ich auch besser gefunden. Aber bei selbsterklärten Experten wie dir kann man sich das wohl nicht aussuchen.
Da kann ich dem Autor bezüglich Benedikts Kommentar zustimmen.
Nunja, ich denke dass man (noch) nicht von einer „Facebook Fatigue“ sprechen kann.
In der Statistik sind eben nur deutsche Netzwerke vertreten, und die verlieren Marktanteile an Facebook. Zurecht, wie ich denke. Einzig die Lokalisten sind mir sympathisch, irgendwie.
Anyways, die Zeiten in denen ich stundenlang auf Facebook gesurft habe, sind vorbei! Nachrichten beantworten, schreiben, kurz mal checken, ja. Aber die intensive Nutzung ist vorbei. Und ich habe das Gefühl, dass das bei vielen meiner Freunde so ist. Der Hype geht vorbei, aber das heisst nicht, dass die Nutzerzahl stagniert. Neue Benutzer kommen dazu, aber gehen tun die wenigsten, wenn das Netzwerk erstmal aufgebaut ist, und jeder Kontakt in Facebook hinzugefügt. Ist dann einfach richtig praktisch.
Und ich denke sehr viele könnten wohl nicht auf Facebook verzichten (ich leider eingeschlossen).
Man benutzt Facebook (und andere Social Networks) eben, nicht mehr, nicht weniger.
Mh, habe eigentlich eben kommentiert. Werden manche Kommentare zur Überprüfung zufällig aussortiert, oder kam der aus anderen Gründen nicht an?
@ #6: Sorry, deinen Kommentar hatte der Spam-Filter geschluckt. Habe ihn wieder freigeschaltet.
Nun, ich bin nicht unbedingt gerade repräsentativ, da ich noch nie bei irgendeinem sozialen Netz registriert war und dies auch nicht vor habe. Aber die Idee der privaten Netze ohne Einblick durch Firmen, das ist genau das, was ich schon lange propagiere.
Ob das tatsächlich kommt? Ich weiss nicht. Wenn man sich selber vernetzt, muss man selber aktiv werden. Firmen können einem den Weg bequemer machen. Und Bequemlichkeit siegt meistens. Dass das wiederum auf Kosten der Privatsphäre geht, sollte inzwischen halbwegs klar geworden sein. Ob sich nun soziale Netze im Mainstream dauerhaft (oder längere Zeit) halten werden, oder, wenn nicht, was dann kommt, das weiss ich nicht. Ich weiss nur, was ich selber mache (und machen werde): Privates Netz.
Die Erfahrung zeigt allerdings, dass der aktuelle Vorgang typisch ist: Nach einem Boom folgt, wenn der Reiz des Neuen vorbei ist, ein starker Abfall. Dem kann nach einiger Zeit aber ein flacherer aber stetiger Anstieg folgen. Wenn das passiert, dann ist das Produkt wirklich etabliert. Ob siziale Netze also wirklich angekommen sind, wird sich erst dann zeigen.
Wir werden sehen.
@Clemens und @Jürgen:
Ach guys, ein bißchen Ironie darf schon mal gesehen werden. Diffamierend bin ich gerne gegen die üblichen Copycats aus Germanistan – da dürfen sich alle Netzwerke angesprochen fühlen. Das Problem ist doch, dass hier lediglich Endprodukte gebaut werden und keine Plattformen. Kein Wunder, dass diese dem Tode geweiht sind, oder? No offence against the author.
Ich finde meine Nachfrage nach den Facebook-Visits durchaus angebracht, denn einerseits führst Du gerade diese Liste bei den DeutschNetzwerken auf, dagegen hältst du aber statt der gleichen Statistik lediglich ein Zitat eines „Journalisten“ – verbunden mit etwas Spekulation.
Die Redaktion von deutsche-startups.de jedenfalls fand meine Anregung wohl nicht so unpassend: http://www.deutsche-startups.de/2011/12/13/fundstueck-lokalisten-de-wkw-vz-netzwerke/
(Und ich finde schade, dass hier kein Verweis auf basicthinking zu finden ist. Agree, anyone?)
„(…) wenn sich angeblich gleichzeitig eine Facebook-Müdigkeit einstellt? “
Und womit soll diese nachgewiesen sein? Mit „einigen Leuten“ die Richard Gutjahr „aufgespürt“ hat?
[…] Leben nach Facebook?” Und gegen Mittag titelt Jürgen Vielmeier auf Basic Thinking: “Sagt Social Networks adieu, begrüßt Private Networks!“. Zwischen beiden Blogposts gab es dann auf Twitter noch einen kleinen Austausch und einigen […]
Hey Jürgen,
für diesen Beitrag habe ich gerade gerne meine Arbeit unterbrochen. Grundsätzlich lässt sich ja viel über diese Netzwerke philosophieren… ich selbst bin noch auf zwei deutschen und bei MySpace angemeldet aber nutzen tue ich das alles <5 mal im Jahr. Klar am Anfang war es anders aber irgendwann stellt man fest, es war nicht ganz ohne Grund dass man sich mit all den 4-500 "Freunden" aus den Augen verloren hat. Im Gegenzug sorge ich aber mit meinen Informationen dafür dass sozial inkompetente ******* zu Milliardären werden.
Ein wirkliches (Wunsch-) "Private" Network kann meines erachtens nur so bezeichnet werden, wenn meine Daten grundsätzlich in verschlüsselter Form auf einem Server liegen. So, dass der Betreiber eben keinen Zugriff darauf hat. Alternativ liegen die Daten auf meinem eigenen Server, der über ein Standardprotokoll/Port erreichbar ist.
Ich habe dann zwei "Freundeslisten", eine Liste von Leuten deren Info-Feedz ich erhalte und die mich ihre Daten sehen lassen und eine Liste für Leute die sich für meine Feedz und Daten interessieren. Muss ja nicht deckungsgleich sein und ich kann jederzeit mich/andere von mir ausklinken. Lösche ich jemanden, wird ein neuer Schlüssel erstellt und verteilt mit dem der Zugriff auf meine Infos möglich ist.
Das ist aber nur sehr grob und eher Traum als Realität und ja, man könnte es sicher auch für alles mögliche Missbrauchen, aber da wäre ich dabei.
Ich sehe in der Nutzung der Private Networks ein sehr großes Potenzial…
Das ist schwierig zu prognostizieren, einerseits bestimmt das Gesetz der kritischen Masse das Wachstum – auf der anderen Seite heißt das aber nicht, dass die Masse tatsächlich auch kritisch ist.
Viel Interessanter finde ich ja was mit Facebook&Co passiert wenn diese nur noch über Apps aufgerufen werden. Denn mit Win8 kommen diese ja auf den PC und dann brauchen wohl viele keine Webseiten mehr. Und die Clients werden vermutlich keine Werbung anzeigen oder wenn dann die eigene.
Mark, das Selbe habe ich mich auch schon gefragt. Ist ja, wie du sagtest, zumeist auch werbefrei. Und ich nutze Facebook wirklich zu 70% nur noch per Smartphone, nur wenn ich was längeres tippen will geh ich an den Rechner..
Ich denke, daß private Netzwerke unkontrollierbar von Kinderpornofans, radikalen Gruppierungen oder Filesharern, etc., etc., etc. genutzt werden, deshalb halte ich diese Entwicklung nicht unbedingt für gut, da können die sich verstecken und ihr Unwesen treiben, ohne daß es ein Außenstehender überhaupt mitkriegt.
Ich bin vor etwa einem halben Jahr bei Facebook „ausgestiegen“, mein Profil wurde „deaktiviert“; löschen lassen kann man es nur, wenn man eine Personalausweiskopie zu Facebook sendet! Damit die dann auch wirklich alles von Dir haben…Das war mir dann doch zu viel.
Ich kommuniziere mit meinem „Netzwerk“ via Email, Telefon oder sms, das klappt auch. Ich vermisse Facebook nicht.
Es ist Zeit für etwas neues& ich glaube – ob früh oder lang kommen die zu uns- ins Freizeitcafe…noch am Anfang&jede Menge Arbeit-aber läuft;-)
Ich werde immer öfter gefragt, wie man sich ein privates Netzwerk mit seinen richtigen Freundem einrichten kann. Die Leute mögen die Funktionen von Facebook, aber wollen sichergestellt haben, dass niemand über die Schulter schaut. wichtig scheint auch, dass es den Dienst morgen noch gibt.
Hat da jemand Erfahrung, was wäre eine ideale Lösung?
@Martin: Schau doch mal bei uns vorbei…
ich war jetzt 4 Jahre auf facebook und organisiere gerade den Ausstieg…ja ich erkenne einen Trend, aber mehr von onlinern die eine Abwechslung suchen,weniger dass sie dass aus produktivitätsgrü nden tun.
ich möchte die Information wieder mehr zur holschuld machen..trotz vieler listen und Optionen ist mein fb Account mit 400 Kontakten / 100 pages eine Spam Schleuder. ausserdem hab ich wieder mehr Lust an blogs und stories als ganzes zu lesen als mir den auszugsfetzen daraus.
Ich entdecke gerade die Vorzüge von Facebook. Freue mich auf weiteres diesbezügliches Forschen.
Facebook wird nicht der Höhepunkt oder das Ende der Netzentwicklung sein , da bin ich mir sicher.
Zumal Facebook datentechnisch gesehen nur eine gewisse Übergangslösung darstellt deren Ursache in der Bandbreitenbeschränkung liegt.
Mit zunehmenden Bandbreiten und billigen Speicher müssen wir eigentlich diese Daten gar nicht mehr auf Zentralen Servern Speichern.
Die Zukunft via „privaten Netzweken“ sehe ich daher eher, das durch massive Bandbreiten Erhöhung jeder Rechner ganz Selbstverständlich zum priv. Server oder Netzwerk wird und die Besitzer keine Daten mehr herrausgeben müssen, sondern nur noch bestimmt wer von seinen Freunden darauf Zugriff haben darf.
Wenn eines Tages die Internetverbindung nicht mehr „zusammbricht“ weil sich 200 Leute gleichzeitig auf dem Handy oder Rechner dem Besitzer seine Urlaubsfotos ansehen können, werden wir Umdenken müssen und heutige soziale Netzwerke werden wohl auf eine Kontaktbörse reduziert werden wie ein Szenelokal oder eine Disco. Der Rest bleibt dann wieder Privat wie im realen Leben.
Facebook und anderen Datensammlern wird das aber sicherlich nicht gefallen.
[…] Netzbürger wissen wir ja alle schon längst: Facebook ist tot. Genau wie Twitter. Und RSS sowieso. Private Networks hört die […]
Also, das „wie“ ist eigentlich ganz einfach. Man kann es so machen, wie es schon in der Steinzeit funktioniert hat: Ganz persönlich. Das hat gewisse Vorteile.
Man kann aber natürlich auch zusätzlich sämtliche Kommunikationstechniken benutzen. Hin und wieder definiert das Kommunikationsmedium selbst eine Art Interessengemeinschaft, über das sich ebenfalls ein Netz entwickelt. Man denke z.B. an die Langwellenfunker.
Aber natürlich kann man auch das Internet benutzen. Blogs waren ursprünglich mal genau so gedacht. Blogs bieten die Möglichkeit, Beiträge anderer Blogger zu verlinken, zu kommentieren und zu ergänzen. Das war ursprünglich so gedacht, dass man dies in seinem eigenen Blog machte. Also, anstatt hier zu kommentieren, könnte ich dazu was in meinem Blog schreiben. Durch eine intensive Verlinkung ergeben sich automatisch und sehr dynamisch sogenannte Communities. Leider hat sich bereits während der Blütezeit der Blogs eine „Verlinkungsunlust“ gebildet. Lag wohl daran, dass Keiner was von seinem Google Page Rank abgeben wollte. Schön dumm.
Auch durch Kommentare wird dieser Effekt zum Teil erreicht. Nur ist hier immer Einer herausragend, und alle Anderen eben „nur“ Kommentatoren.
Mit RSS kann man also tatsächlich private Netze aufbauen. Private Netze und RSS schließen sich nicht gegenseitig aus. RSS ist allerdings nur _eine_ Technik zum Aufbau privater Netze. Eine von Vielen.
Guten Morgen in die Runde,
Ich denke auch das eher das Thema Private Networks einen Run erzeugen wird. Ich merke das an meinen eigenen Facebook Aktivitäten, Nachrichten checken, Freunde kurz kontaktieren. Meist greife ich jedoch wiede zum Telefon. Der interaktive Hipe ist vorbei
Sehr spannende Frage, zumal auch ich bei mir selbst gerade eine gewisse S-N-Müdigkeit spüre. Mich stören vor allem die Kontakte, die jeden Mist posten…irgendwie liest man es dann ja doch und wenn es erstmal im Kopf ist, nicht gut.
Private Networks fände ich klasse, dann gerne mit einer Art Empfehlungsfunktion, so dass man neuen Kontakten das eigene Network vorstellen kann, irgendwie so. Meine Vermutung: FB überlebt für die Masse, G+ wird durch die Kreise eine gewisse Spezialisten-Lösung werden, Xing hat so oder so seine Leute (Business)…vielleicht ja doch nicht das eine heiligmachende Network, sondern viele spezielle für jeden Geschmack?!
Muss Karsten da vollkommen Recht geben, wo man vor einem halben Jahr noch jede Stunde auf Facebook geschaut hat, ob es etwas neue gibt, so wird das immer weniger, da die Informationen die die anderen Personen posten immer weniger relevant sind. Das einzige, was ich noch gerne ansehe bzw. aktiv mitgestalte sind Fotos oder Vereinskonversationen.
Private Networks sehe ich noch nicht ganz, aber Enterprise Social Networks sind stark „im Kommen“. VMWare trommelt gerade für seine Socialcast-Appliance und ich halte ein Enterprise Facebook im Gegensatz zu Unternehmenswikis, Sharepoints und öffentlichen Email-Ordnern für einen von alleine funktionierenden Produktivitätsgewinn.
Aktuell sehe ich hierzulande eine Post-Post-Privacy Bewegung die sich zunehmend manifestiert, während die USA jetzt erst sie Konflikte aufbrechen, die hier vor zwei Jahren ergebnislos ausgefochten wurden. Facebook und Datenschutz ist wie der Montageort eines Bahnhofs oder Schwangerschaft und Tod: es geht nur 0 oder 1.
Andererseits entdecke ich bei immer mehr Kontakten eine Art von Identitätsmanagement. Der häufigste Mix ist privat auf Facebook und Professionell auf Xing, auch wenn SM-Verfechter diesen Lösungen eine Absage erteilen wollen.
Ich persönlich habe meine SM-Konten alle genullt. Die neuen Konten funktionieren nur noch passiv. Ich antworte, wenn ich gefragt werde. Kontaktanfragen von unbekannten ignoriere ich.
@Siegfried: außer Marconi gab es keine nicht-militärischen Langwellenfunker
ich dachte immer, wer kennt wen ist eine plattform fuer ¨altere¨, oder?
@Falk D: Ich meinte die sog. „Amateurfunker“. Mag sein, dass die mit ein wenig kürzeren Wellen funken. Aber es sind immer noch Langwellen, die der Erdkrümmung folgen. Jedenfalls sind sie dazu lang genug 🙂
Aber streiten wir nicht um des Kaisers Bart. Mir ging es darum, dass ein Kommunikationsmedium selber u.U. die Grundlage für eine Community ist. Das gilt insbesondere für sehr neue oder für Nischentechniken. Ganz am Anfang war sicher auch FB so ein Produkt. Jetzt ist es Mainstream.
Was das angeht, habe ich übrigens vor einiger zeit eine hübsche Karikatur im Internet gefunden: http://www.rorkvell.de/news/2011/Das_moderne_Internet.html.de
[…] twitternder LehrerInnen gibt es sicher auch, wer sich allerdings mit Bedacht und Konsequenz ein diskretes Netzwerk zusammenbastelt, mag davon auch verschont bleiben. Da, wo mein Twitter-Stream und mein Google […]
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[…] Sagt Social Networks adieu, begrüßt Private Networks! […]
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Im engsten Freundeskreis nutzt niemand Facebook oder ähnliches. Und ich meine jetzt echte Freunde . Die 3 bis 8 die wirklich zählen. Keine B-Freunde oder Bekannte. Daher nutzen wir Socialcast. Ein echtes Private Network. Genau das was wir immer gesucht haben. Sich mit Freunden austauschen im kleinen engen Netzwerk. Was bekannte gerade tun, wo sie sind oder was 300 „Freunde“ gerade denken interessiert mich eh nicht. Da genügt alle drei Monate ein Telefonat oder eine Begegnung in der Stadt, schließlich habe ich ein eigenes Leben. Ich denke Dienste wie Socialcast und Path werden in Zukunft gewinnen und Ego-Building-Plattformen wie Facebook verlieren.
[…] Jürgen Viehmeier zu dem Thema: https://www.basicthinking.de/blog/2011/12/13/sagt-social-networks-adieu-begrust-private-networks/ […]
[…] der sollte genau kontrollieren, mit wem er sich anfreundet oder sich der momentan grassierenden Anti-Facebook-Welle anschließen. Posted in Facebook, Internet, Social Networks Tags: facebook, Timeline « […]