Nein. Ich hole jetzt mal nicht aus und liste die vielen PR-Pannen der VZ-Gruppe auf, die es in der Vergangenheit durchaus gab. Positive Meldungen über die Netze wurden dabei nicht so laut gehört wie alles Negative. Dieses jedenfalls ist eine schlimme PR-Panne – mehr meines Erachtens aber auch nicht. Aber natürlich musste dieser Eindruck entstehen, als die VZ-Netzwerke für die Plattform SchülerVZ die Bewertungsplattform „Pausenhof“ vorstellten. Mitschüler können darin mit einem Top- oder Flop-Button bewertet werden.
Das mutete an wie das Gegenstück zu Facebooks Gefällt-mir-Button. Und der Eindruck, der dabei unter anderem bei Johnny von Spreeblick und Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach vom Blog Haltungsturnen entstand, war natürlich: Mobbing! Wird da etwa jeder sehen können, wie viele Flops ein Schüler sammelt, den die anderen heruntergewählt haben? In Zeiten, in denen die Themen Schul- und Cybermobbing (endlich) in den Fokus von Pädagogik und Öffentlichkeit gerückt ist, fragt man sich natürlich im ersten Moment: Sind die VZs denn von allen guten Geistern verlassen? Bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Von Mobbing kann da nicht gerade die Rede sein, aber dass es so aufgefasst werden könnte, damit hätte man rechnen müssen.
Wie ein VZ-Sprecher der „Süddeutschen Zeitung“ sagte, würde die Zahl der Dislikes keinesfalls angezeigt werden. Es gehe um eine Bewertung im Stile des Bewertungs-Urgsteins Hot or Not. Hier kann man Bilder anderer Menschen auch negativ bewerten, angezeigt wird aber am Schluss nur die Gesamtnote. An der Bewertungsplattform würden überhaupt nur solche SchülerVZ-Nutzer teilnehmen, die sich explizit dafür freigeschaltet hätten. Wir erinnern uns: Google wurde heute Morgen noch von Datenschützern gepriesen dafür, dass man vor der neuen Gesichtserkennung gefragt wird, ob man sie nutzen will. Die VZs machen es genauso und werden dafür jetzt geohrfeigt.
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Was die VZs aber leider nicht kommunizierten: Wird den anderen Schülern wie bei Hot or Not die Gesamtnote der anderen angezeigt (= Mobbing)? Oder wird man nur sehen können, wer einen gerne mag? So oder so hätte man mit diesem Thema anders umgehen müssen. Warum nicht einfach mal etwas freundlicher, wie: „Finde heraus, wer dich gerne mag und sag, wen du gerne magst“? Seit dem Relaunch der VZs im Sommer testet die Plattform viele neue Apps und will sich darüber neu erfinden.
(Jürgen Vielmeier, Grafiken: VZ-Netzwerke)