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Evernote, das „virtuelle Gedächtnis“, hat auf der Konferenz Le Web 2011 in Paris zwei neue Apps vorgestellt: Evernote Hello und Evernote Food. Um den Disclaimer gleich vorweg zu nehmen: Evernote hat mich zur Le Web eingeladen und übernimmt die Reisekosten. Da fand ich es angebracht, zumindest ein paar Sätze dazu zu schreiben, zumal ich gestern ein Gespräch mit Gründer Phil Libin führte.
Allerdings muss ich ganz klar sagen: Zumindest Evernote Food entlockt mir ein Achselzucken. Eine App, mit der man nur Essen oder Bilder rund ums Essen machen und in seinem virtuellen Gedächtnis speichern soll… Hätte es da nicht auch ein eigener Ordner in der Evernote-Hauptanwendung getan? Zumal Sinn und Oberfläche der App mich an Foodspotting und Instagram erinnern. Besser gefällt mir Evernote Hello.
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[Update, 9.12.] Phil Libin erklärte gestern auf der Le Web den Sinn hinter Evernote Food. Eine eigene App gebe es dafür, weil Evernote für mobile Geräte eine andere, „leichte“ Strategie verfolge als auf dem Desktop. Hier bedeuteten mehr Apps einen leichteren Zugang zur Evernote-Plattform. Evernote Food sei entstanden, weil die ganze Evernote-Crew gerne Essen fotografiere. Die so geschossenen Fotos werden mit Evernote synchronisiert und lassen sich auch bei Facebook und Twitter einbinden. [/Update]
Ob Evernote Hello ein weiterer Nagel im viel zerhämmerten Sarg der Visitenkarte sein kann, wird sich zeigen. Ob es das sein will, ist aber noch einmal eine ganz andere Frage. Mit Evernote Hello fügt man keine Informationen einem Social Network wie Xing oder LinkedIn zu, man legt vielmehr eine Übersicht für sich selbst an. Und der Gesprächspartner hilft einem dabei: Man reicht dem Kontakt sein Smartphone rüber (bislang leider nur das iPhone) und lässt ihn Mailadresse und Telefonnummer eintippen und mit der Frontkamera ein Foto von sich machen.
Zu sehr Old School?
Witzige Idee dabei: Hello beginnt Fotos zu machen, wenn man das Telefon auf Augenhöhe hält. Von vier Fotos, die die App schießt, sucht sich Evernote Hello gleich das schönste aus und speichert die anderen im Hintergrund. Hello speichert das Foto in einer bildbasierten Galerie chronologisch und schickt dem Kontakt gleichzeitig eine E-Mail mit der eigenen Kontaktinfo. So erhält man (wie in Windows Phone) leicht animierte Fotogalerie derjenigen, die man getroffen hat. „Privatnetzwerk“ nennt Libin das im Gegensatz zu einem Social Network.
Allerdings stört mich bei Hello genau dieser Punkt: Ich will doch eigentlich Kontakte sammeln und sie meinen Social Networks hinzufügen. Zumindest, um dann deren Vernetzung zu sehen und weitere interessante Menschen finden. Wenn man das nicht will, bietet Hello eine interessante Alternative für Social-Network-Verweigerer. Die App speichert nur etablierte Daten wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Ideal für Menschen, die diskrete Kontakte wollen. Private Network – über den Ansatz lohnt es sich zumindest einmal nachzudenken. Ob beide Apps in der aktuellen Form der große Wurf sind, bleibt abzuwarten.
[Update, 9.12.] Libin erklärte auf der Le Web, dass Evernote einen ganz anderen Ansatz verfolge als Social Networks. Man plane langfristiges Wachstum: „Wir wollen ein Unternehmen werden, das hundert Jahre besteht, nicht nur fünf.“ Er freute sich, als Moderator Loic LeMeur Evernote ein „Ökosystem“ nannte. „Ich habe darauf gewartet, dass uns jemand so nennt, bevor wir das selbst tun.“ In kommenden Versionen soll Evernote Hello aber sozialer werden. Kontakte solle man dann mit Netzwerken wie LinkedIn austauschen können. [/Update]
(Jürgen Vielmeier)