Mit dem ChaCha hat sich HTC für ein Facebook-Phone qualifiziert.
Es könnte tatsächlich kommen, aber wird dafür überhaupt Bedarf sein? Facebook arbeitet angeblich zusammen mit HTC an einem Facebook-Smartphone und viele Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks geraten mal wieder in Entzücken. Es müssen andere sein als die, die in den letzten Monaten einmal eine Facebook-App auf einem Smartphone ausprobiert haben.
Für diejenigen von euch, die die neue Facebook-App für das iPhone verwenden: kennt ihr das? Eure App lädt und lädt, wenn ihr eure Nachrichten oder Benachrichtigungen abrufen wollt, ohne dass etwas passiert? Wird in der Menüleiste immer noch auf neue Nachrichten oder Benachrichtigungen hingewiesen, auch wenn ihr die neuesten längst abgerufen habt? Werden immer noch Nachrichten als neu angezeigt, die ihr auf dem Rechner längst gelesen habt, obwohl die App sich angeblich automatisch aktualisiert hat? Wenn ja, dann freut euch auf ein Smartphone, das Facebook nicht nur als App, sondern sogar als Oberfläche hat.
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Facebook ist bislang kein Mobilfunkheld
Facebooks Windows-Phone-App hat bei meinem Test mit dem Nokia Lumia 800 vorige Woche praktisch gar nicht funktioniert. Die App stolperte durch den Nachrichtenstream und sprang mal hier-, mal dorthin. Ich gebe zu, dass ich lange keine Facebook-App für Android mehr getestet habe. Aber alles, was ich auf meinen verfügbaren Systemen in den letzten Monaten gesehen habe, erscheint mir nicht gerade wie eine Werbung. Facebook und Mobil, da gibt es Dinge, die deutlich besser zusammen passen.
Das offenbar geplante Facebook-Phone mit dem Arbeitstitel „Buffy“ soll in 12 bis 18 Monaten auf den Markt kommen. Reichlich spät für meinen Geschmack. Und dann? Bislang hat Facebook es noch nicht geschafft, Apps in seine mobilen Anwendungen zu integrieren. Im „Buffy“ soll Facebook aber selbst als Betriebssystem auftreten, genauer gesagt als Oberfläche eines Android-Systems. Apps sollen auf Basis von HTML 5 darin integriert werden. Es sind ja noch 12 Monate Zeit, aber wird man solche nicht ganz einfache Lösungen bis dahin umgesetzt haben? Da darf man zumindest skeptisch sein.
Keine echte Sensation
Auch eine eigene Facebook-Oberfläche auf einem Smartphone scheint mir nicht gerade eine Sensation zu sein. Wenn ihr ein tief ins mobile System integriertes Facebook wollt, das mit euren Kontakten verknüpft wird und den Schwerpunkt auf Facebook-Benachrichtigungen legt, dann holt euch ein Windows Phone. Zumindest scheint es glaubhaft, dass HTC an einer eigenen Oberfläche für Facebook arbeitet, auch wenn der Hersteller die Gerüchte nicht kommentieren wollte. Erst im Februar haben die Taiwaner auf dem Mobile World Congress zwei Facebook-Smartphones vorgestellt, das Salsa und das ChaCha. Die Facebook-Komponente daran war eine eigene Facebook-Taste. Nicht viel, aber es genügte für HTC offenbar, um sich als Facebook-Partner zu qualifizieren.
Was aber macht man, wenn der Hype um Facebook einmal vorbei sein sollte? Vor einem Jahr schien das noch undenkbar, heute gibt es nicht nur massig Konkurrenz für das Social Network, sondern auch immer mehr kritische Stimmen, die sich der totalen Kontrolle ihres Surfverhaltens („Seamless Sharing„) durch das Netzwerk entziehen wollen. Dass Facebook in einem Jahr nicht mehr ganz so gefragt sein sollte wie heute, ist zumindest nicht undenkbar. Würdet ihr trotzdem ein Facebook-Phone haben wollen?
(Jürgen Vielmeier, Bild: HTC)