Der Hayo hat Anfang der Woche ja schon erwähnt, dass wir derzeit einige Testgeräte auf unseren Schreibtischen liegen haben. Bei mir ist es gerade das neue Dell XPS 14z, das am 15. November erscheint. Nachdem ich in den vergangenen zwei Tagen nebenher die übliche Testprozedur abgespult habe (Benchmarks, Akkulaufzeit unter verschiedenen Bedingungen, Energieverbrauch usw.), habe ich mir vorhin Zeit genommen, um mir das Notebook mit 14-Zoll-Display auch mit meinen Augen und nicht nur mit Programmen oder Messgeräten genauer anzuschauen.
Was ich sehe, ist ein flaches, durchgestyltes Notebook mit Alu-Gehäuse, schicker Tastatur und auffallend schmalem Display-Rahmen. Dünn ist auch der Bildschirm beziehungsweise das LG Shuriken Display selbst; der Deckel misst keinen halben Zentimeter. Aber nicht alles, was derzeit als schlankes Subnotebook mit Intel Prozessor und Windows vorgestellt wird, will ein so genanntes Ultrabook sein. Auch vor Intels Gegenentwurf zum MacBook Air, währenddessen und danach haben und werden die Hardware-Hersteller kompakte Laptops vorstellen, die sich davon unterscheiden. Das Dell XPS ist eines davon.
Nicht so toll: Es ist größer und vor allem schwerer. Schön: Es ist stärker. Angekündigt wurde es daher auch als „weltweit dünnster Laptop mit vollständiger Ausstattung“. Dazu gehören in unserem Testgerät ein schneller Intel Core i5-2430M Prozessor mit 2,4 Gigahertz und integriertem Grafikchip, 4 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, eine 500-GB-Festplatte und eine Webcam. Unter “vollständig” versteht Dell aber auch ein optisches Laufwerk, das Merkmal, das allen bislang angekündigten Ultrabooks fehlt. Preislich geht es bei 899 Euro los.
Aus Notebook-Sicht leicht, aus Ultrabook-Sicht schwer
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Inklusive Akku, der übrigens fest eingebaut ist (Apple lässt grüßen), wiegt Dells neues und 335 x 234 x 23 Millimeter großes Design-Stück rund 2 Kilogramm. Ich durfte bereits ein Muster eines Asus Zenbooks in den Händen halten und das war deutlich leichter. Ein Blick in meine Ultrabook-Tabelle hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge, die Varianten von Acer, Asus, Lenovo und Toshiba wiegen zwischen 1,1 und 1,4 Kilogramm. Um fair zu bleiben: Keines verfügt über ein 14-Zoll-Display, die Pallette reicht von 11,6 bis 13,3 Zoll.
Bei den Anschlüssen liegt das XPS 14z im Mittelfeld, soll heißen, Dell hat die Basics eingebaut, wahrer Desktop-Komfort sieht aber anders aus. Mikrofon, Kopfhörer und eine SD-Karte lassen sich an der linken Seite anschließen, alles andere will auf der Rückseite arrangiert werden. Dort reihen sich ein LAN-Port, USB 2.0, USB 3.0, HDMI und ein DisplayPort aneinander. Ich gehöre zwar zu denjenigen, die Anschlüsse auf der Rückseite durchweg bevorzugen, zumal die heutigen Laptops das selten genug bieten. Gar keinen USB-Port an der Seite nutzen zu können, stört mich allerdings. Mal schnell den USB-Stick einstecken ist nicht.
Was den einen oder anderen ebenfalls nerven könnte, ist das spiegelnde HD-Display (1.366×768). Es zählt nicht zu den kontraststärksten und farbkräftigsten, die die Welt je gesehen hat, was insbesondere bei Sonnenschein auffällt. Ich habe diesen Artikel auf dem 14z geschrieben und saß direkt am Fenster. Durch mein eigenes Notebook mit Spiegel-Display bin ich abgehärtet, nichtsdestotrotz ist es anstrengend für die Augen, durch die Reflexionen hindurchzusehen. Gar nichts kritisieren kann ich an der Tastatur. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch groß genug, um bequem Texte zu tippen. Außerdem leise und inklusive Hintergrundbeleuchtung, was ein großer Vorteil ist, wenn man abends ungern den Deckenfluter einschaltet. Auch das Touchpad ist gelungen und schön groß.
Um Videos in Full-HD-Qualität abzuspielen, ist längst keine dedizierte Grafikkarte mehr nötig. Intels integrierter Chip meistert das problemlos. Auch so manches Spiel lässt sich in HD-Auflösung noch flüssig spielen, insofern es die Kriterien älteres Semester und maximal mittlere Detailstufe erfüllt. Ausprobiert habe ich Devil May Cry 4. Dell bietet das Notebook auch mit einer Nvidia GeForce GT 520M an, per Nvidia Optimus geben sich die Grafikchips dann je nach Bedarf die Klinke in die Hand. Nach Videos und Spielen wird es Zeit für einen Soundcheck, den das 14z ganz XPS-typisch ohne hochgezogene Augenbraue oder Schelte übersteht. Kein Scheppern und nicht zu leise, gerade weil es sich um ein Subnotebook handelt, geht hier der Daumen nach oben.
Fazit
Bevor ich ein Gesamturteil fälle, sollte ich noch erwähnen, dass ich im Juni bereits das XPS 15z, den großen Bruder mit 15,6-Zoll-Bildschirm, getestet habe. Mein Fazit damals: Mehr Kraftprotz als Gazelle. Und: „macht vieles richtig, aber nicht alles“. Von dieser Meinung weiche ich auch beim 14z nicht ab. Das Notebook macht optisch ordentlich etwas her, fühlt sich hochwertig und robust an, ist flott und hält trotzdem mit einer Akkufüllung – je nach Strapazen – 2 bis 8 Stunden durch. Wenn sich die Hardware nicht anstrengen muss, ist es leise, und nach mehr als 4 Stunden intensivem Betrieb ist das matte Gehäuse an keiner Stelle wärmer als lauwarm oder durch Fingerabdrücke verschmiert. (Jetzt wird es aber Zeit für das Netzteil.) Auch wenn die Display-Auflösung nicht höher ist als bei meinem privaten 11-Zöller ist paralleles Arbeiten in zwei Fenstern nebeneinander problemlos möglich. Nicht perfekt sind die Displayqualität und die Chrom-Optik an den Scharnieren; bei dem Testgerät blättert die Oberfläche bereits leicht ab. Außerdem vote ich ganz deutlich für einen USB-Port an der Seite.
Alles in allem: Die Alternative für alle, denen das XPS 15z zu groß und zu schwer (2,5 kg) ist, denen aber das Design gefällt. Wer kein Laufwerk benötigt und ein extraleichtes Gerät sucht, das besonders schnell startet, sollte sich lieber bei den Ultrabooks umschauen. Dann wird zwar gegebenenfalls ein Aufpreis fällig und die CPU-Kraft sinkt, dafür gibt es dann jedoch auch eine SSD.
(Saskia Brintrup, Bilder: von mir / von Dell)