Digg-Gründer Kevin Rose hat das erste neue Projekt seiner neuen Startup-Firma Milk vorgestellt. Es wird Oink heißen. Einmal abgesehen davon, dass mich die gleichklingenden Kurznamen (Digg, Milk, Oink) gerade ein wenig amüsieren: Die Idee klingt gar nicht so schlecht. Oink soll nicht das zwanzigste Portal nach Qype, Yelp und Foursquare sein, mit dem man in Lokalitäten einchecken oder diese bewerten kann. Oink geht noch einen Schritt weiter und lässt seine Nutzer Dinge bewerten, wenn man bereits vor Ort ist.
Wie ist die Sauce Vinaigrette, wie das Steak Mediterran, wie kühl ist das Bier, wie freundlich war Kellner D. zu mir, an welchem Tisch zieht es am wenigsten? Bisher ging es immer nur darum, den besten Inder der Stadt oder meiner Umgebung zu finden. Bei Oink geht es darum, wer in der Stadt das beste Chicken Curry hat. Praktisch jedes Ding, was es auf der Welt gibt, ließe sich über Oink bewerten. Ich halte das für eine durchaus gute Idee, denke aber nicht, dass sie sich so einfach wird umsetzen lassen.
Bislang nur für das iPhone
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Denn die Leute sind mittlerweile des Bewertens müde. Jetzt die Dinge auch noch aufzubohren, könnte sie überfordern, zumal fünf andere Dienste auch nach Bewertungen von ihnen schreien. Es würde eine mühselige Kleinarbeit, jede Bar, jede Disco, jedes Restaurant, jede Kaschemme auf diesem öden Planeten aufzudröseln und anzugeben, wie das Bier dort schmeckt. Andererseits: Bringt es mir mehr, in irgendwelche Läden einzuchecken, bloß um der Welt zu sagen, dass ich da war?
Oink ist noch in der halb-offenen Beta. Man kann sich Orte und erste Bewertungen anschauen, aber nur auf Einladung selbst welche abgeben. Bislang steht der Dienst auch nur als iPhone-App zur Verfügung, was natürlich viel zu wenig ist. Oink nimmt sich eine Google-Map zur Hilfe, anmelden kann man sich via Facebook oder Twitter – muss man aber nicht. Das Startup baut auf Potenzial – denkt ihr, dass das gegeben ist?
(Jürgen Vielmeier)