Man scheidet sich in Frieden: Sony hat sich aus dem Jointventure Sony-Ericsson herausgekauft. Die Gerüchte der vergangenen Wochen haben sich damit bestätigt – und der Preis, den die Japaner dafür zahlen, in etwa auch: 1,05 Milliarden Euro. Das meldet Ericsscon heute auf der eigenen Presseseite.
Dass in der Zwangsehe zum Schluss mehr Kumpelei als Liebe im Spiel war, zeigt auch die Pressemeldung dazu: Es gibt kein Nachtreten und es wird viel Verständnis füreinander gezeigt. Man habe sich eben in zwei unterschiedliche Richtungen entwickelt: Sony zum ganzheitlichen Anbieter für Unterhaltungsprodukte für Privatkunden. Und Ericsson als Infrastrukturanbieter und Partner der Industrie. Die 1,05 Milliarden Euro, die Sony letztendlich zahlt, sind daher auch geradezu ein Schnäppchen, fast eine symbolische Summe im Vergleich zu den 6,3 Milliarden Euro, die das Jointventure im vergangenen Geschäftsjahr noch umgesetzt hatte.
Echtes Playstation-Handy jetzt eigentlich nur noch Formsache
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Wichtig bei dem Deal: Sony übernimmt die Sparte komplett mit allen Produkten und Patenten. Offiziell wird der Deal aus rechtlichen Gründen allerdings erst im Januar 2012. Was ebenfalls auf „Wir können ja Freunde bleiben“ hindeutet: Die beiden Unternehmen wollen beim Thema Multiplattform-Verbindungen weiterhin zusammenarbeiten.
Sony will jetzt drauf hinarbeiten, Smartphones in sein Produktkonzept mit Playstation Network und Sony Entertainment Network zu integrieren. Und das ist sinnvoll für die Japaner. Aufgrund der rechtlichen Stellung des Jointventures hat es bis heute kein echtes Playstation-Smartphone gegeben. (Nein, das Xperia Play mit seiner schwachen Integration ins Playstation Network ist für mich kein solches.) Sony wird Smartphones künftig etwa als Controller für die PS3 nutzbar machen können oder es erlauben, Spiele auf Handys weiterzuspielen, die man bereits im Playstation Network auf der Heimkonsole gestartet hat. Telefonfunktionen und mobile Daten für die Spielekonsole Playstation Vita etwa sind jetzt eigentlich nur noch Formsache. Der Aufkauf von Ericssons 50-prozentigem Anteil ist sinnvoll: Jetzt geht es für Sony erst richtig los.
(Jürgen Vielmeier)