Für Nokia hat die Woche der Entscheidung begonnen. Enden wird es mit der Nokia World kommende Woche in London, begonnen hat es heute mit den Geschäftszahlen für das dritte Geschäftsquartal 2011. Sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch dem 2. Quartal 2011 sank der Umsatz. Als Ergebnis stehen – je nach gewünschter Interpretation – aber ein verhältnismäßig kleiner (operativer) Verlust, ein kleiner oder ein deutlicher (Netto-)Gewinn. Analysten zumindest kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus: der Aktienkurs stieg um über 10 Prozent. Der Witz ist nämlich der: Nokia verkauft wieder mehr einfache Nicht-Smartphones, sprich: Handys. Jene Sparte, die der Konkurrent Sony-Ericsson künftig nicht mehr bedienen will.
Die Nokia-Zahlen im Schnelldurchlauf: Umsatz: 8,98 Milliarden Euro nach 10,27 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Operativer Verlust: 71 Millionen Euro. Überschuss je Aktie: 0,03 Euro. Die Zahl der verkauften Mobilfunkgeräte beträgt nur noch 106,6 Millionen nach 110,4 Millionen ein Jahr zuvor. Besonders dramatisch klingen eigentlich die Verkaufszahlen der Smartphones, die von 27,1 Millionen um satte 38 Prozent auf nur noch 16,8 Millionen Geräte einbrachen. Die Zahl der einfachen Mobiltelefone hingegen stieg von 83,3 auf 89,8 Millionen Geräte. Vor allem die Schwellenmärkte Naher Osten und Afrika, sowie Asien-Pazifik halten Nokia noch die Treue. In Europa (-29 Prozent), Lateinamerika (-6) und auch dem einst starken Markt China (-21) verkaufte Nokia hingegen weniger Geräte. Besonders eklatant ist der Rückgang von 78 Prozent in Nordamerika.
Erstes Windows Phone von Nokia noch im Weihnachtsgeschäft?
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Brachte Nokia dort im dritten Quartal 2010 nur noch 3,2 Millionen Mobiltelefone an den Mann, sind es jetzt ein Jahr später nur noch 700.000. Ein wenig Hoffnung keimt zumindest auf, wenn man die Verkaufszahlen bei den Smartphones (16,8 Millionen) mit dem zweiten Quartal (16,7 Millionen) vergleicht. Hier ist die Talsohle offenbar erreicht. Nokia hat mit dem Symbian-Update „Anna“ und der Aussicht auf das neue Update „Belle“ offenbar wieder einige Sympathien zurückgewonnen.
Wenn Nokia-Chef Stephen Elop kommenden Mittwoch auf dem Hauskongress „Nokia World“ in London die Keynote hält, dürfte er das erste Windows Phone von Nokia in der Tasche haben. [Update] Wahrscheinlich sogar mehrere. [/Update] Alles andere wäre eine Enttäuschung. Kommen ein oder mehrere Geräte mit Windows Phone noch im Weihnachtsgeschäft in den Handel, bin ich mir sicher, dass die Zahlen beim nächsten Konzernergebnis im Januar wieder deutlich besser aussehen. PocketNow hat erste Pressefotos der womöglich ersten Nokia Windows Phones „N800“ in die Finger bekommen (siehe rechts). Ein möglicher Starttermin: 15. November. Kommende Woche in London werden wir hoffentlich mehr erfahren.
(Jürgen Vielmeier, Bilder: Nokia/PocketNow)