Schluss mit User Generated, her mit der Qualität fürs Netzwerk. Dachte sich auch Skype- und KaZaA-Gründer Janus Friis, der mit Rdio einen Streamingdienst für Musik ins Leben gerufen hat. Mit Vdio will er das jetzt für Videos wiederholen und die Inhalte gleich bei Facebook integrieren. Rdio ist ein Pendant zu Spotify oder – in Deutschland – Simfy, Juke oder Napster. Vdio soll ähnlich funktionieren, Filme und Serien für einen Pauschalbeitrag streamen. Auf der Startseite des neuen Projekts lacht einen bei jedem Aufruf der Protagonist einer bekannten Serie oder eines bekannten Films an.
Mad-Men-Protagonist Don Draper etwa oder „Shining“-Hauptdarsteller Jack Nicholson. Vdio soll in wenigen Wochen in U.K. starten und eine Mischung aus Hulu und Netflix werden; nutzen wird es Facebooks neuen Social Graph. Normalerweise dauert so etwas in Deutschland ja ein bisschen länger, aber da Lovefilm mit seinem Hauptsitz in U.K. bereits in Deutschland eine Filmflatrate anbietet, keimt derzeit immer mehr Hoffnung auf, dass sich das Angebot hierzulande weiter verbessert. Die UberMedia-Gründer haben derweil gleich ein neues Social Network geplant und auch von Twitter gibt es interessante Neuigkeiten.
Noch ist nichts zu sehen auf Chime.in, dem geplanten Netzwerk von UberMedia, das heute starten soll. Es soll eine Kombination aus Blogging und Social Bookmarking sein. Heißt: Jeder kann Meldungen mit bis zu 4.000 Zeichen verfassen und die Mitglieder des Netzwerks können die Nachricht befürworten (hochvoten) oder herabstufen. Damit wären Beiträge öffentlicher als bei Facebook und doch nicht so anonym wie auf Plattformen wie Digg, Delicious oder Reddit. Beiträge können sowohl Videos, als auch Audios, Bilder oder Text sein. UberMedia paktiert für Chime.in mit Protagonisten der Unterhaltungsindustrie wie Disney, Universal oder BravoTV. Ein möglicher Nutzermagnet: Mit Display-Werbung, die man UberMedia teilt, sollen die Nutzer sogar Geld verdienen können. Je öfter ihre Meldungen gesehen werden, desto besser also. Vielleicht kann man dadurch in der Tat ein paar Mitglieder von Facebook loseisen.
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UberMedia ist bislang bekannt als Anbieter von Twitter-Apps für verschiedene Plattformen und stand in Verhandlungen über eine Übernahme des Twitter-Clients Tweetdeck, der letztendlich aber von Twitter selbst übernommen wurde. Bereits im April hatte UberMedia deswegen angekündigt, sich von Twitter loslösen und ein eigenes Social Network starten zu wollen. A propos Twitter: Wie Unternehmenschef Dick Costolo am Rande des Web 2.0 Summit in San Francisco bekannt gab, verzeichnet der Kurznachrichtendienst dreimal so viele Neuanmeldungen pro Tag wie bisher – seit Twitter nativ in iOS 5 integriert wurde. Immerhin 250 Millionen Tweets gebe es jetzt pro Tag. Im September 2010 waren es erst 90 Millionen.
Facebook hat auf seiner f8-Konferenz vor Monatsfrist die Türen für die Zukunft geöffnet, wovon Vdio und auch UberMedia jetzt profitieren wollen: Nach Jahren des semi-legalen, halbprofessionellen Contents kommen jetzt langsam Premiuminhalte ins Netzwerk, in welches auch immer.
(Jürgen Vielmeier, Screenshots: Vdio, thecolourmill)