Lange hat Facebook den strengen König gespielt, jetzt werden die Prinzen flügge: Die Social-Games-Anbieter lösen sich aus ihrer Abhängigkeit. Wooga hat sich bereits im August mit Spielen für Google+ einen neuen Kumpel gesucht, bei dem man ab und zu mal abhängen kann. Zynga präsentierte gestern Abend auf einer bemerkenswerten Presseveranstaltung namens „Zynga Unleashed“ („Zynga von der Kette gelassen“) gleich die erste eigene Wohnung: Zynga Z.
Das soll nicht weniger werden als ein eigenes Netzwerk für Social Games. Zusätzlich veröffentlichte man mit „Dream Zoo“ ein Spiel als eigenständige Smartphone-App mit Location Based Services. Verglichen mit dem Königspalast Facebook – um bei unserem Ausgangsbild zu bleiben – ist das natürlich nur eine Absteige. Aber es ist ein Anfang: „Unsere Spieler wollen mit Freunden online spielen, die dieselben Spiele mögen und sie wollen sich mit anderen Spielern verbinden, die zeitgleich spielen. Wir nennen das die Verheißung von ‚Instant Social'“, teilte Zynga im hauseigenen Blog mit. Sprich: Vernetzt spielen ohne erst den Umweg über Facebook gehen zu müssen. Ganz so leicht wird man den Einfluss des mächtigen Königs natürlich trotzdem nicht los.
Evolution der Games
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Denn Zugang zu Zynga Z soll es anfangs nur über Facebook Connect geben. Das heißt, man bleibt mit dem Netzwerk verbunden. Und Facebook kann über seinen Social Graph weiterhin die Daten der Zynga-Nutzer verwerten, was man ja so gerne tut. Aus Zyngas Sicht ist das trotzdem ziemlich clever: Man nutzt weiterhin die Kapazitäten von Facebook, bringt das Netzwerk auch nicht gegen sich auf. Aber man eist sich ein wenig los und legt den Grundstein für die eigene Unabhängigkeit. Der Verbund über Facebook Connect ist nur der erste Schritt. Durch Zynga Z schafft man die Möglichkeit, sich künftig auch mit anderen Social Networks zu verbinden – oder eines Tages zum eigenen Social Network zu werden.
Wooga betont derweil die Nähe zu Facebook, etwa dass Spiele-Aktivitäten im neuen Facebook-Ticker gelistet werden. Für Facebooks neue Mobil-Version hat man mit Magic Land Island bereits ein erstes Spiel parat. Zynga ist hier mit „Zynga Poker“, „Words With Friends“ und „Farmville Express“ gleich mit drei Titeln mobil mit an Bord. Daran lässt sich übrigens schön die Entwicklung der Spiele ablesen. Früher gab es Games, dann gab es Online Games und Massively Multiplayer Online Games. Es folgten Multiplayer Social Online Games und wenn man so will, sind wir jetzt also bei Location Based Massively Mobile Multiplayer Social Online Games.
Ein Ende der Fahnenstange ist da noch nicht erreicht. Die Branche boomt, die Hersteller werden zunehmend selbstbewusster – aber ganz ohne Facebook wird es auf absehbare Zeit nicht gehen.
(Jürgen Vielmeier, Screenshot: Zynga)