Manchmal schreibt das Glück seine eigenen Gesetze. Da castet Finnair zusammen mit Rovio sieben Teilnehmer, die auf einem Flug von Helsinki nach Singapur den besten Strategen des Kultspiels „Angry Birds“ unter sich ausmachen sollen, und dann kommt ein 31-jähriger Finne daher, schnappt sich ein ihm zur Verfügung gestelltes Samsung Galaxy S 5.0 und spielt sich – auch zu seiner eigenen Überraschung – mal eben ins Rampenlicht. Doch der Reihe nach.
Während ich euch diese Zeilen schreibe, sitze ich mitten in Singapur, habe bei bereits einsetzender Dunkelheit einen tollen Blick auf die hell beleuchtete Formel 1-Strecke (ihr wisst schon, da steht am kommenden Wochenende so ein Grand Prix an) und muss selbst erst einmal verarbeiten, was ich während der letzten Stunden alles erlebt habe. Während des rund elfstündigen Fluges habe ich nicht nur selbst viele der „bösen Vögel“ durch die virtuellen Lüfte fliegen lassen, sondern darüber hinaus auch nicht sonderlich viel geschlafen. Ein fast Zweimetermann in der Economy-Class… das hat Tücken. Und dann war da ja noch ein Wettbewerb: die Finnair Angry Birds Asian Challenge.
Auf Facebook hatte Finnair während der vergangenen Wochen sieben Menschen aus Singapur, Malaysia, den USA, Großbritannien und Finnland gecastet, die den Flug nutzen sollten, um einen Gewinner unter sich auszuspielen. Was sie nicht wussten: auch alle anderen Passagiere an Bord des Airbus A340-300 hatten die Möglichkeit, in einem noch nie zuvor gespielten Angry Birds Level einen Rekord aufzustellen und ihnen den Titel als ultimativer Angry Birds Asien-Champion vor der Nase wegzuschnappen.
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Und so kam es, wie es kommen musste. Heimlich, still und leise schnappte sich der 31-jährige Jani Uljas eines der Leihgeräte, spielte munter drauflos und sammelte mit den drei ihm zur Verfügung stehenden Angry Birds 62.100 Punkte. Klingt für eingefleischte Angry Birds-Fans nach gar nicht sooo viel, stellte aber alle Beteiligten vor unüberbrückbare Hürden. Und doch wurde es am Ende richtig knapp. Der Zweitplatzierte, der als letzter Finalteilnehmer ans Gerät musste, lag gerade einmal 500 Punkte hinter Jani und haderte am Ende mit seinem Schicksal: „Das ist echt unglücklich. Jeder weiß, dass 500 Punkte bei Angry Birds gleichbedeutend sind mit einem zu wenig umgefallenen Stein oder Holzblock. Trotzdem hat das Ganze richtig Spaß gemacht.“
Und Jani? Der konnte sein Glück überhaupt nicht fassen und wirkte sichtlich irritiert, als noch an Bord der Finnair-Maschine eine ganze Horde an Journalisten auf ihn zustürmte, um Fotos zu machen und Fragen zu stellen. Auf meine Frage, wie oft er in seinem Leben schon das Kultspiel gezockt habe, sagte er: „Ich habe es nach meinem ersten Download ziemlich häufig gespielt, weil es einfach Spaß macht und ich so viele Level wie möglich meistern wollte. Während der letzten Wochen aber eigentlich gar nicht mehr, da ich viel zu viele andere Dinge um die Ohren hatte. Aber vielleicht hat es geholfen, dass ich meinen beiden Töchtern regelmäßig über die Schultern geschaut habe, als sie noch eine Runde Angry Birds vor dem Zubettgehen spielen durften.“
Scheinbar wirklich eine glückliche Fügung. Denn Jani darf sich jetzt nicht nur über ein großes und einzigartiges Modell des A340 freuen, der mit Angry-Birds-Stickern auf dem Lack Richtung Singapur flog und am Abend wieder zurück nach Skandinavien jetten wird, sondern auch über ein VIP-Ticket für das Formel 1-Rennen am Wochenende. Da er ohnehin bis Montagabend in Singapur bleiben wollte, natürlich ein gern angenommener Gewinn.
Und wenn ihr euch jetzt fragt, warum Finnair die bereits über 350 Millionen Mal heruntergeladenen Angry Birds nach Singapur fliegen lässt, so habe ich eine recht plausible Antwort für euch. Die Firma, die das Spiel erfunden hat, Rovio, ist – und das wissen viele nicht – ebenfalls ein finnisches Unternehmen. Und nun haben sich die Macher gedacht, dass die verrückten Vögel nicht nur Europa unsicher machen sollen, sondern auch Asien – auf dem am längsten dauernden durchgehenden Flug, den sie je macht haben. Vor allem, weil es im Winter in Finnland ja viel zu kalt wird, hieß es auf der Abschluss-Pressekonferenz am Flughafen Changi. Da bietet sich das heiß-schwüle Tropenklima in Singapur (aus marketingtechnischer Sicht) natürlich ideal an.
Außerdem war es für Finnair die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Zahl der wöchentlichen Asienflüge bis 2020 auf 140 Stück verdoppelt werden soll. Die finnische Fluggesellschaft will über ihr Drehkreuz in Helsinki nicht nur Finnen in den Südosten befördern, sondern auch viele andere Europäer. Denn von diversen Flughäfen gibt es schon heute Zubringerflüge nach Helsinki.
Was denkt ihr über Angry Birds? Kult oder inzwischen schon langweilig? Ich muss gestehen, dass ich erst vor wenigen Wochen angefangen habe, das Spiel zu zocken und inzwischen bin ich – genauso wie meine Freundin – ein begeisterter Gamer. Da passt es übrigens ganz gut, dass Rovios Marketing-Manager Peter Vesterbacka schon jetzt neue Abenteuer der Angry Birds anzukündigen weiß.
(Hayo Lücke)