Man wird zum Zyniker, wenn man nicht aufpasst. Wie wohl das iPhone 5 aussehen wird und wann es denn jetzt endlich kommt, sind zwei Themen, die die ganze Technikpresse seit Monaten auf Trab halten. Es wird ein Smartphone sein, verdammt, besser als sein Vorgänger, wahrscheinlich aber nicht viel besser als die Modelle der Konkurrenz. Aber alleine die Gerüchte-Industrie scheint Blogs und immer mehr auch Online-Medien und Nachrichtenagenturen zu beschäftigen, die man früher noch „seriös“ nannte, die ihre Unschuld aber längst verloren haben.
Ja, mehr noch: Die Technikmedien leben inzwischen davon. Über das iPhone zu schreiben, zieht immer, weil es immer Leser anlockt. Und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass ich nichts besser bin als die anderen, wenn ich diese Zeilen schreibe. Wahrscheinlich sollte man Apple dafür danken, dass sie es schaffen, eine Myriarde von Schreibern am Leben zu erhalten. Gerüchte über ein neues Schlachtschiff von HTC, LG oder Samsung würden vielleicht nur einen Bruchteil der Leser anlocken, obwohl das Galaxy S II in vielen Tests und Ranglisten als das derzeit beste Smartphone der Welt geführt wird.
Wird nicht mehr ewig fruchten
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Warum ich diese Zeilen schreibe? Weil mir diese Gerüchte langsam auf den Geist gehen – Hayo übrigens ebenso. Die neuesten davon? Das Design des iPhone 5 könnte sich am Unibody-Design des MacBook Pro orientieren. Darauf lassen Hüllen schließen, die der Hersteller Case Mate aus Versehen schon auf seiner Shopseite angepriesen hat und die natürlich kurze Zeit später wieder verschwunden waren. Stéphane Richard von France Telecom hat derweil durchblicken lassen, man habe ihm mitgeteilt, dass das iPhone 5 am 15. Oktober auf den Markt komme. Einem Samstag. Jetzt könnte man sogar spekulieren, dass das nur für den Start in Frankreich gälte und es in den USA sogar schon früher losginge. Ähnliches habe ich für den September, den August und den Juli seinerzeit auch schon gelesen.
Höchstwahrscheinlich steckt Marketing dahinter. Nicht wenige von euch glaubten das, nachdem Apple angeblich noch einen Prototypen des iPhones in einer Bar verloren hat – und waren entsprechend sauer. Und diese Geheimniskrämerei, die in den letzten Jahren Teil des Marketings geworden ist, wird bald nicht mehr fruchten. Das zeigt das Beispiel mit den verknappten Invites zu neuen Startups. Bei Google Plus war der Zulauf noch groß, bei Amen ging die Geheimniskrämerei schon vielen auf den Geist. Das wird auch mit der Gerüchte-Industrie so kommen. Hat man jetzt lange genug mitgemacht, wird aber bald niemanden mehr locken. Zu gering dürften die Unterschiede zwischen den Modellen der jeweiligen Hersteller inzwischen sein. Aber was das iPhone 5 anbelangt, über das seit Monaten Gerüchte kursieren: Ich hab langsam keine Lust mehr auf dieses Spielchen. Apple, stellt es bitte endlich vor, damit Ruhe ist!
(Jürgen Vielmeier, Bild: Case Mate via BGR)