Man hat geahnt, dass das nicht für immer so weiter gehen konnte: Simfy begrenzt ab sofort seinen kostenlosen Zugang auf 20 Stunden. Bisher war die kostenlose Nutzung zwar mit Werbung versehen, aber uneingeschränkt möglich. Mit der Begrenzung nähert man sich dem Modell des Vorbilds Spotify an, das seine kostenlosen Dienste erst auf 20, dann auf 10 Stunden im Monat begrenzt hat. 20 Stunden dürften immer noch ein guter Appetizer sein oder dazu ausreichen, in neue Alben reinzuschnuppern. Simfy weist im eigenen Blog darauf hin, dass 90 Prozent der bisherigen Kostenlos-Nutzer von der Verknappung nicht betroffen seien.
Zusätzlich bietet Simfy bis zum 15. Oktober einen neuen Einstiegstarif an. „Simfy Premium“ kostet 4,99 Euro im Monat und bietet werbefreien Zugang zu allen der inzwischen 13 Millionen Songs des Dienstleisters an. Die Songs lassen sich in dem Tarif allerdings nicht auf ein Mobilgerät übertragen oder im Offline-Modus anhören. Wer dies zusätzlich will, kann den Tarif „Premium Plus“ buchen, den Simfy vergangene Woche neu eingeführt hat. Er kostet 9,99 Euro im Monat und ersetzt damit auch den bisherigen Premium-Tarif, der je nach Laufzeit zu unterschiedlichen Preisen verfügbar war und im günstigsten Falle (Jahresmitgliedschaft) 8,33 Euro im Monat gekostet hatte.
Jetzt 13 Millionen Songs
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Insgesamt also ein bisschen weniger Glückseligkeit für Simfy-Hörer. Einmal abgesehen davon, dass das Angebot jetzt 13 Millionen Songs umfasst. Bisher hatten die Kölner immer 11 Millionen Songs als Hausnummer genannt. Da ich vor Kurzem ohnehin Premium-Mitglied geworden bin, stellt sich für mich natürlich die Frage nicht, ob die Verknappung der Kostenlos-Güter ein Grund ist, dem Dienst den Rücken zu kehren. Ich habe dadurch schon eine Menge Songs und Alben entdeckt, die ich sonst wohl nie gehört hätte, und ich finde zehn Euro im Monat nach wie vor nicht zu viel für eine reichhaltige Musikauswahl mit unbegrentem Zugang. Auch die Software und ihre konstante Weiterentwicklung gefallen mir. Die Zukunft gehört dem Streaming, nicht dem Einzel-Download.
Allerdings, und das muss Simfy sich jetzt auch gefallen lassen: Preislich besteht damit kein großer Unterschied mehr zum neuen Dienst Juke des großen Nebenbuhlers Media-Saturn. Der verlangt bei einer ebenso großen Auswahl 9,99 Euro im Monat; freie oder abgespeckte Premium-Versionen gibt es dort nicht. Etwas billiger wird’s, wenn man ein Juke-Abo für drei oder sechs Monate abschließt. Dann sinkt der Preis auf 9,83 und 9,67 Euro im Monat. Aber deswegen zu wechseln, halte ich für Pfennigfuchserei.
Wie gesagt, ich bin nicht traurig über Simfys Ersatzlösung, vermutlich waren die Kosten allein durch Werbung einfach nicht mehr zu decken. Aber wie immer im Leben: Alles Schöne hat irgendwann einmal ein Ende. Oder, um es mit Musik zu sagen…
(Jürgen Vielmeier)