Ja sapperlot. Gerade wollte ich mich schon mit der Begründung in meine Phantasie flüchten, es passiere in der Technikszene nichts Überraschendes mehr, da tritt dieser Mann auf den Plan: Abdulfattah John Jandali, angeblich der biologische Vater des jüngst zurückgetretenen Apple-Chefs Steve Jobs. Und der erzählt nun die ganze, tragische Familiengeschichte: Jandali kam 1931 in Syrien zur Welt, emigrierte in den 50er Jahren in die USA und zeugte dort im Jahre 1955 mit seiner Freundin Joanne Schieble einen Sohn und später eine Tochter. Weil ihr tyrannischer Vater nicht in die Hochzeit einwilligte und sie keine Schande über die Familie bringen wollte, floh Joanne nach San Francisco und brachte den Sohn dort zur Welt, gab ihn aber zur Adoption frei.
Jandali befand sich zu dieser Zeit wohl wieder vorübergehend in Syrien. Das Kind – Steve Jobs – wurde von Pflegeeltern aufgenommen und groß gezogen. Schiebles tyrannischer Vater soll kurze Zeit darauf verstorben sein, und sie und Jandali konnten heiraten – sahen ihr Kind aber nie wieder. Jobs angeblicher Vater gab jetzt unter anderem der „New York Post“ ein Interview. Demnach habe er seinen leiblichen Sohn nie getroffen, ihm aber einige E-Mails geschrieben, die der nicht beantwortete und habe jetzt Angst, ihn anzurufen. Jendali ist 80 Jahre alt, ein Workaholic und er denke angeblich nicht daran, in Rente zu gehen. So die Geschichte.
Angst um Steves Gesundheit
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Ich schreibe hier bewusst viel im Konjunktiv, denn ich bin skeptisch, ob das alles so stimmt. Besonders dann, wenn der reiche Sohn schwer krank ist und seinen Posten als CEO des teuersten Unternehmens der Welt gerade gesundheitsbedingt aufgeben musste. Dass Jendali Jobs leiblicher Vater ist, ist schon länger bekannt, aber er hatte sich bislang selten an die Öffentlichkeit gewagt. Optische Ähnlichkeit allerdings besteht, und laut Jendali verbiete es sein syrischer Stolz, das Erbe von Steve anzutreten, sollte dieser sterben. Und davor habe Jendali nun Angst, wo Steve als CEO bei Apple zurückgetreten ist, und er fürchtet, ihm laufe die Zeit davon. Schon ein Kaffee mit seinem biologischen Sohn würde ihn sehr glücklich machen, sagte er der „New York Post“.
Jandali ist heute ebenfalls ein erfolgreicher Geschäftsmann: er ist Vize-Präsident eines Casinos in der US-Spielerstadt Reno im Staate Nevada. Bereits im Januar berichteten einige Zeitungen über ihn. Angeblich habe Jobs erst im Alter von 30 Jahren erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind und dass er mit Mona eine Schwester hat. Jendali und Schieble ließen sich später scheiden und Schieble nahm den Namen ihres zweiten Mannes, Simpson, an. Den trägt auch Steve Jobs Schwester Mona Simpson, die einst ein Buch über die Suche nach ihrem leiblichen Vater – Jendali – schrieb.
Wird die Geschichte ein glückliches Ende finden? Das liegt wohl an Steve Jobs. Der müsse auf ihn zukommen, sagt Jendali, da er nicht den Eindruck erwecken wolle, er sei an Steves Erbe interessiert.
(Jürgen Vielmeier)