Sonstiges

Cloudtells: Theater im Social Network

Dennis Nicolas Perzl und Andreas Hastreiter mögen Theater. So sehr, dass sie sich überlegt haben, Stücke künftig von der Bühne zu holen und auf Facebook, Twitter und Co. stattfinden zu lassen. Cloudtells heißt das Projekt und steht für „The Cloud tells me a story“; Social-Media-Theater nennt sich das Genre. Die Darsteller eines Stücks erhalten darin einen Account bei Twitter, Facebook oder ähnlichem und erzählen darin ihre Version der Geschichte. Als Zusammenfassung und Ergänzung sollen Podcasts und Videos dienen. Die Zuschauer können das Geschehen kommentieren, befürworten, sich mit den Charakteren austauschen und bis zu einem gewissen Grad auch die Handlung interaktiv beeinflussen. Das erste Stück „Jonathan und das goldene Schwert“ hat den Social-Media-Test erfolgreich passiert. Die Fortsetzung „Jonathan 2“ soll kommende Woche starten und auf Twitter, Facebook, Flickr, Instagram und Google Plus stattfinden.

Ich erwischte Dennis Perzl gerade am Telefon: „Ich habe vor gut einem Jahr ein Praktikum in einem Theater absolviert“, erklärte er mir die Motivation hinter der neuen Art von Theater. „Damals hatten wir immer das Problem, junge Leute für die Bühne zu begeistern. Also dachten wir uns, dem ganzen einen moderneren Anstrich zu geben.“ Es begann mit dem Facebook-Account einer Theaterfigur und fand seine Fortsetzung wenig später im ersten Theaterstück. Um die Projekte künftig größer aufzufahren und mehr Geld vor allem für Requisiten zu haben, wollen Perzl und Hastreiter einen bescheidenen Betrag über Crowdfunding einsammeln.

„Marie! Seine geliebte Marie“


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Praktikum Social Media/Employer Branding
AXA Konzern AG in Köln
Werkstudent Audit Vorstandsressort – Interne Kommunikation und Social Media (w/m/d)
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Düsseldorf

Alle Stellenanzeigen


3.500 Euro sollen via Startnext für das erste professionell organisierte Stück zusammen kommen. „Unsere Idee war, die Charaktere der Stücke wie reale Personen in einem Social Network auftreten zu lassen“, ergänzt Perzl. Um der Handlung zu folgen, würde es reichen, nur die Sichtweise eines der Protagonisten zu lesen. Mit jedem weiteren Charakter, den man abonniert, erhält man mehr Blickwinkel auf das Geschehen. In „Jonathan“ ging es laut der Beschreibung auf der Cloudtells-Website darum:

In einem kleinen Dorf lebt Jonathan, der Sohn eines Schmiedes, ein unbescholtenes Leben. Doch als das Gleichgewicht gestört wird und die bösen Mächte das ganze Land in Unruhen stürzen geraten er und sein Vater zwischen die Fronten. Und dann ist da noch Marie! Seine geliebte Marie. Wird es Jonathan gelingen, seinen Vater, Marie und nebenbei noch die ganze Welt zu retten?

Die Handlung lässt sich jetzt noch bei Facebook nachverfolgen (hinterher macht es aber weniger Spaß, als wenn man live dabei ist). Auf Flickr erschienen dazu Comics, die Perzl und Hastreiter mit Lego-Figuren nachgestellt haben. Für die Zukunft bemüht sich Perzl derzeit um die Rechte an einem Krimiprojekt. Die ganze Aktion bewerben die Macher mit einem sympathischen Stop-Motion-Video. Na, was meint ihr: Ist euch das nicht ein bisschen Geld oder zumindest eine Teilnahme wert?

 

(Jürgen Vielmeier, Illustrationen: Cloudtells)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

8 Kommentare