Vielleicht kennt ihr das ja: Euer Mobilfunkvertrag läuft aus und ihr wollt euch gerne ein neues Gerät kaufen. Nur welches? Bei mir ist es in einem Monat so weit und ich bin ehrlich gesagt ratlos, was als nächstes kommen soll. Inzwischen bin ich drauf und dran, es vom System abhängig zu machen – und vom Preis: Und da reizen mich WebOS und Windows Phone 7 inzwischen mehr als iOS. Zumal etwa das Samsung Omnia 7 inzwischen vertragsfrei für rund 200 Euro zu bekommen ist. Und auch HP hat am vergangenen Wochenende den Rotstift angesetzt und sein Mini-Slider-Smartphone HP Veer von 399 auf 179 Euro erheblich im Preis gesenkt. Aktuell kostet es auf Amazon sogar nur noch knapp 174 Euro.
Das war längst nicht alles, was in den vergangenen Tagen über HP zu hören war. Man könnte fast ein ganzes Buch damit füllen, aber ich will es mal bei einer Meldung belassen. Kurz zusammengefasst: Der Hersteller reduzierte in dieser Woche auch den Preis für das Tablet TouchPad, und das Smartphone Pre 3 soll ebenfalls erheblich billiger werden als anfangs angekündigt. Die Vorbestellungen laufen angeblich heiß. Und doch gibt es eine Hiobsbotschaft: Best Buy will einen Haufen TouchPads an HP zurückschicken, die man einfach nicht verkaufen konnte. Ich habe einmal bei HP nachgefragt, was da los ist.
TouchPad liegt wie Blei in den Regalen
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Die Antwort erreichte mich gerade, und sie bezieht sich noch auf das HP Veer. Susanne Richardsen von Edelman, die Pressearbeit für HP betreibt, schrieb mir, natürlich Marketing-gerecht:
Die Preispromotions sehen wir als effektvolles Mittel, um unseren Kunden bei der Entscheidungsfindung einen zusätzlichen Kaufanreiz zu bieten und unsere Handelspartner dabei zu unterstützen, ihre Verkaufszahlen zu maximieren.
Ich übersetze mal für euch: Der Preis macht die Musik. Wenn man die Konkurrenz mit dem Betriebssystem und der Hardware alleine nicht überzeugen kann, dann muss man kräftig an der Preisschraube drehen. Es klingt für mich ein wenig so, als hätten sich die Verkäufer der WebOS-Geräte über geringe Nachfrage beschwert, aber das ist natürlich nur Spekulation. Susanne Richardsen schrieb mir außerdem, dass man in Kürze mit der Vermarktung des TouchPads beginnen wolle, „deren Wirkung wir mit der Preispromotion zusätzlich verstärken möchten“.
Das ist offenbar bereits geschehen. Das TouchPad kostet im HP-Store in der Version mit 16 GByte und WLAN nur noch 399 statt bislang 479 Euro. Das Pre 3 ist bei Amazon noch mit 499 Euro gelistet, im HP-Store aber bereits für 349 Euro. Bei Cyberport ist es für 319 Euro zu haben. Die Preise sind im freien Fall. Die Kollegen von Golem berichten heute von erwarteten Lieferengpässen beim Pre 3 aufgrund hoher Nachfrage. Das gilt nur bedingt für das TouchPad. Wie All Things D meldet, liegt die iPad-Alternative in Best-Buy-Ketten in den USA wie Blei in den Regalen. Von 270.000 bestellten Geräten seien erst 25.000 verkauft worden. Die Handelskette habe HP gebeten, die unverkauften Tablets zurück zu nehmen.
HPs teurer Ausflug ins Touchscreen-Geschäft
Offenbar hat HP mit der Preisschraube schon einmal vorsorglich reagiert, um eine Antwort auf die Quartalsergebnisse zu haben, die heute Abend vorgestellt werden. Die Prognosen sind verhalten. Das Problem sind und bleiben die Apps und das Beispiel der heute vorgestellten App Skype WiFi zeigt warum: Skype bietet die App vorerst nur für iOS-Geräte an: Was nützen einem ein schönes System und einige Alternativen, wenn man nicht genau die App bekommen kann, die man gerne möchte? WebOS hat in der Gunst der App-Entwickler eine niedrige Priorität und folgt erst weit am Schluss. Wohl deswegen hat HP Anfang des Monats damit begonnen, Unternehmen für die Entwicklung von WebOS-Apps zu bezahlen.
Die Frage ist, ob das ausreichen wird. HPs beste Chancen, um App-Entwickler zu umschmeicheln, sind, die geplante Öffnung von WebOS für andere Hardware-Hersteller zu beschleunigen – und noch weiter an der Preisschraube zu drehen. So oder so bleibt es für HP ein teures Geschäft. Und wer sich in Kürze ein WebOS-Gerät zulegen möchte, dem würde ich raten, sogar noch ein wenig zu warten. Denn eine neue Version des TouchPads ist bereits in HPs französischem Online-Store aufgetaucht – mit 1,5 statt 1,2 GHz und 64 GByte Speicher. Vielleicht gibt es ja bald mehr für weniger Geld.
(Jürgen Vielmeier)