Hier im Hause haben wir seit geraumer Zeit ernste Zweifel an der Transparenz und Gerechtigkeit von Googles Suchalgorithmen. Es liegt an einem nach wie vor ungeklärten Disput zwischen Google und unserer Schwesterredaktion Onlinekosten.de, deren Beiträge seit Anfang April nicht mehr bei Google News auftauchen. Am vergangenen Freitag hat Google mit einer weiteren „Qualitätsoffensive“ erneut zugeschlagen. Das Panda-Update, das seit dem Frühjahr schon in den USA eingeführt wurde und vor allem Contentfarmen abstrafen sollte, ist nun auch in Deutschland in Kraft. Verlierer sind offenbar auch hier Farmen wie Suite101 und Personensuchmaschinen wie Yasni und 123people.
Doch schaut man genauer hin, zeigt sich auch beim Panda-Update in Deutschland, dass es einige Ungereimtheiten und Kollateralschäden gibt. Der Bonner Suchmaschinen-Analysator Sistrix hat am Wochenende eine Liste der Veränderungen beliebter Websites hinsichtlich der Sichtbarkeit im Google-Ranking veröffentlicht. Große Verlierer des Updates sind demnach etwa Kelkoo, Alatest und Wikio, OpenPR, Pressebox und Webnews. Gewinner dafür Twitter, Amazon, Golem, Netzwelt und Spiegel und das Öffnungszeitenbuch. Searchmetrix ermittelt ähnliche Ergebnisse. Quintessenz des Ganzen also: Contentschleudern verlieren, Qualität gewinnt? Wenn es nur so schön wäre.
Gewinner und Verlierer trotz ähnlichen Inhalts
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Größter Verlierer ist die Preisvergleichsseite Kelkoo. Gefunden habe ich auf der Seite bis auf seltsam gesetzte Links eigentlich wenig Anstößiges, ja, sogar erfreulich wenig Werbung. Seit dem Panda-Update hat Kelkoo laut Sistrix 86 Prozent seiner Sichtbarkeit eingebüßt. Nicht viel besser erging es Ciao.de, das 51 Prozent an Sichtbarkeit verloren hat. Ob es etwas damit zu tun hat, dass beide Preisvergleiche den Google-Konkurrenten Yahoo und Microsoft gehören? Will ich jetzt nicht behauptet haben, aber wie kommt die Abstrafung dann zustande?
Erfreulich ist in der Tat, dass einige gute Content-Angebote offenbar gewonnen haben. Zu gutem Content zählt meines Erachtens aber auch das Blog Stereopoly von Andreas Floemer, das mich in den letzten Wochen mit schnellen und guten Nachrichten vor allem über neue Smartphones überzeugt hat. Andreas schrieb mir allerdings gerade per Mail, dass sein Blog seit einigen Tagen an Sichtbarkeit verloren habe, was Tests auf Alexa und Bloggerei bestätigen. Andreas ist ratlos: „Seit dem Panda-Update ist der Traffic stark abgesackt. Habe dann ein wenig recherchiert und entdeckt, dass Sichtbarkeitsindex und Suchtraffic gesunken sind. Es muss das Panda-Update gewesen sein, wir haben nichts geändert.“
Und es bleiben weitere Fragen offen: Warum etwa wurde die Erdbeerlounge abgestraft, während das vergleichbare Portal Go Feminin* an Sichtbarkeit gewonnen hat? Während Ciao, Kelkoo und auch weitere Preisvergleiche wie Preisroboter oder Geizkragen verloren haben, haben Preissuchmaschine und Idealo gewonnen. Städte-Info hat verloren, MeineStadt gewonnen. GelbeSeiten gewinnt, Das Örtliche verliert. Ein weiterer interessanter Gewinner übrigens: die Redaktion von Teltarif.de, die zusammen mit Onlinekosten.de im Frühling bei Google News ausgelistet wurde und bis heute nicht zurück durfte. Was auch immer die Kollegen im Frühjahr getan haben, um den Webriesen zu ärgern: für den Suchalgorithmus scheint das nicht zu gelten. Google, das ergibt doch alles keinen Sinn!
(Jürgen Vielmeier, Bild: Kevin Dooley via Flickr)
* Der ursprünglich im Beitrag redaktionell gesetzte Link auf gofeminin.de wurde auf Bitten des Seitenbetreibers entfernt. Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass wir weder gekaufte Links verwenden noch Links verkaufen.