Als ich mich heute durch die US-Medien geklickt habe, hat ein Eintrag von Engadget beziehungsweise eine Kampagne von Dell meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Eine junge Frau mit Sonnenbrille und Leo-Tuch um den Kopf blickt ganz Roadmovie-like aus dem Fenster eines Wagens, ihr Blick verliert sich im bewölkten Himmel oder irgendwo auf der endlosen Landstraße. Es ist eine Abschiedsszene – für ihren Beifahrer, das Dell Streak 5.
„Goodbye, Streak 5. It´s been a great ride.“ Das sind die letzten Worte an das verblichene 5-Zoll-Tablet, das Dell auf der US-Website nicht mehr länger anbietet. Auf der deutschen Website ist das kleinste Streak noch bestellbar. Abgesehen davon, dass das Tablet zum Marktstart noch Donuts auftischte (Android 1.6), obwohl die Frozen-Yogurt-Saison (Android 2.2) inklusive Flash-Support angebrochen war, kann es am Formfaktor gelegen haben, dass das Streak von dannen zieht. Das führt uns zu der Frage: Wie groß muss ein Tablet sein und wie kompakt darf es sein?
Vor rund einem Jahr konnte ich das Streak testen und fand es für ein Smartphone ausladend und schwer, für ein Tablet im Umkehrschluss sehr klein und leicht. Da das Streak 5 im Gegensatz zu den meisten Tablets ist eine Telefoniefunktion integriert, probierte ich auch das aus und kam mir mit dem großen Gerät am Ohr doch etwas seltsam vor. (Auch wenn mich niemand mit diesem Blick anschaute, der sich auf dem Gesicht abzeichnet, wenn man aus heutiger Sicht Michael Douglas als Gordon Gekko im ersten Wall Street von 1987 mit dem Riesen-Handy am Strand telefonieren sieht.) Beim Surfen und Tippen hätte das Display dann wiederum gerne größer sein dürfen.
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Viele Tablet-Hersteller haben sich auf rund 10 Zoll große Displays konzentriert, auch das iPad und das iPad 2 spielen mit 9,7 Zoll in dieser Liga. Um sich auf der Couch lümmelnd mal schnell das Gerät zu schnappen, um die E-Mails zu checken, neue Tweets querzulesen oder anderweitige Inhalte zu konsumieren, ist das eine gute Größe – kennen wir ja bereits von Netbooks und kleinen Subnotebooks. Trotzdem: Eine Größe, die ein Notebook bequem tragbar macht, kann für ein Tablet manchmal zu viel sein.
Ich denke da vor allem an Kameras. Wenn ich das Tablet in eine Halterung stelle und einen Videochat starte, ist das kein Problem, wenn ich aber unterwegs ein Foto oder Video aufnehmen möchte, sind 10 Zoll unhandlich. Je länger das Video, desto länger die Arme. Natürlich kann man einwenden, dass die Kameras auch nicht ernsthaft zum Fotografieren oder Drehen längerer Videos genutzt werden sollen. Aber auch beim Surfen habe ich mir bei einigen 10-Zoll-Tablets schon nach kurzer Zeit gedacht, dass ich sie gerne mal ablegen möchte. Vor allem im Hochformat, womit sich kurze Texteingaben manchmal schneller erledigen lassen.
Da wären wir nun zwischen 5 und 10 Zoll und finden im Bereich 7 Zoll zum Beispiel das erste Galaxy Tab und neuere Modelle wie das Streak 7 (womit Dell auch Android 2.2 nachgelegt hatte), das BlackBerry PlayBook, das Creative ZiiO 7, das HTC Flyer und ab Ende August auch das Iconia Tab A100, den ersten 7-Zöller von Acer. Asus schickt ebenfalls noch passendes Gerät (EeePad MeMo) ins Rennen. Ein 7-Zoll-Tablet bietet gegenüber 10 Zoll den Vorteil, dass es mit einer Hand greifbar ist. Ich finde die Taschenrechner-ähnliche Nutzung praktisch, die eine Hand hält, die andere tippt. Außerdem muss dann nicht gleich eine Notebook-Tasche her, wenn es nach draußen geht. Eine größere Jackentasche tut es auch.
Seltener vertreten sind Tablet-PCs mit 8,9-Zoll-Touchscreen, wie das LG V900 Optimus Pad oder das Samsung Galaxy Tab 8.9. Je nach tatsächlicher Gehäusegröße fällt das Festhalten mit einer Hand dann aber flach, dafür ist das eingeblendete Keyboard größer.
Halten wir fest, eine perfekte Universalgröße gibt es nicht. Ob nun 5, 7, 9 oder 10 Zoll die beste Lösung ist, hängt in erster Linie davon ab, wofür ihr es hauptsächlich nutzen wollt. Auch die Auflösung spielt eine Rolle, damit Websites so angezeigt werden, wie erwartet, oder sich bei Bedarf HD-Videos anzeigen lassen. Was denkt ihr darüber? Habt ihr das perfekte Tablet schon gefunden? Falls nicht, andere Ansätze dürften folgen – wie das Sony Tablet S2 mit doppeltem 5,5-Zoll-Bildschirm oder die Geräte, die uns die Entwicklung falt- und rollbarer Displays irgendwann beschert.
(Saskia Brintrup, Bilder: Dell, HTC, LG, Motorola)