Fotos und Links zu teilen und über die letzten Online-Aktivitäten der Freunde im Bilde zu sein, ist in Netzwerken normal, bei Twitter umständlicher. Ohne Linkverkürzer wie bitly, TwitPic für Fotos oder gleich ein Browser-Plugin zeigt sich die Twitter-Website doch etwas komfortlos. Jetzt tut sich aber etwas: Twitter soll uns bald mehr Auskunft darüber geben, was rund um das eigene Profil und bei den Nutzern, denen wir folgen, passiert.
Außerdem könnt ihr seit gestern Fotos direkt über ein Kamerasymbol im Tweet-Fenster hochladen (Hoster ist Photobucket) und seid auf Dienste wie TwitPic nicht mehr angewiesen. Interessant, dass nun ausgerechnet Noah Everett, der Gründer von TwitPic, eine Seite gestartet hat, die wiederum ganz nach Twitter aussieht.
Den Foto-Upload hatte Twitter schon im Juni angekündigt, gestern folgte der Rollout. Für TwitPic waren das sicher keine erfreulichen Nachrichten, sie fielen aber direkt mit dem Start eines eigenen Projektes des TwitPic-Gründers zusammen: Heello. Über Heello könnt ihr kurze Textnachrichten mit maximal 140 Zeichen (Pings) inklusive Foto veröffentlichen. Wer wissen möchte, was gerade gepingt wird, klickt auf http://heello.com/live und sieht einen automatisch ablaufenden Stream. Ansonsten ist Heello wie Twitter: Die Follower heißen Listeners, das Gegenstück zum Following ist das Listening, ein Retweet klappt per Echo. Ein direkter Klon will Heello aber nicht sein und plant weitere Funktionen, um sich abzugrenzen. Laut VentureBeat wären das Videos, Check-Ins und SMS. Dem Blog teilte Noah Everett außerdem mit, dass es Zufall sei, dass der Foto-Upload bei Twitter und Heello gleichzeitig an die Öffentlichkeit gingen.
Bevor Heello neue Features erhält, ist zuerst Twitter dran. Nach und nach werden bei allen Nutzern zwei neue Tabs freigeschaltet. @Erwähnungen und @Retweets gehen, eine Fläche mit eurem Benutzernamen und Activity kommen. Klickt ihr das Namens-Tab an, seht ihr einen Stream mit den letzten Mentions, Favorites, Follows und Retweets, die sich auf eure Tweets beziehen. Activity stellt auf ähnliche Weise die letzten Aktivitäten derer zusammen, denen ihr folgt.
Wie TechCrunch berichtet, läuten die Twitter-Entwickler heute außerdem die Testphase des hauseigenen Linkverkürzers t.co ein, der am Montag umfassend integriert wird. Ab dann werden alle eingefügten URLs mit mehr als 20 Zeichen automatisch zu einem kurzen t.co-Link zusammengepresst. Später sollen eventuell alle Links umgewandelt werden.
Was sagt ihr zu Heello und den neuen Twitter-Features? Die zwei Tabs kann ich in meinem Account noch nicht sehen. Den Linkverkürzer für alle einzubauen, ist schon praktisch, es sei denn, man nutzt gerne einen anderen Dienst dafür. Dass ihr beim Klick auf t.co-Links nicht auf Malware-Seiten landet, will Twitter durch einen Abgleich mit einer Liste entsprechender Seiten abchecken. Mehr dazu im Twitter Hilfe-Center. Gleichzeitig liefert der automatische t.co-Durchlauf Twitter natürlich auch mehr Infos über die Handhabung und den Verbreitungsweg der Links.
(Saskia Brintrup, Bilder: Screenshot, Twitter)