Erinnert ihr euch noch an Facebook? Ihr wisst schon, dieses Social Network, über das seit dem Start von Google Plus keiner mehr spricht. Und eben dieses Facebook ist praktisch der starke Mann bei Zynga. So stark, dass der Krösus der Social Games auf Gedeih und Verderb dem Erfolg von Facebook ausgeliefert ist. Das wurde durch einige Papiere offenbar, die Zynga im Zuge des Börsengangs der US-Börsenaufsicht SEC vorlegen musste. All Things Digital hat die Informationen zusammen getragen. Der Business Insider hat sie hier veröffentlicht.
Für Zynga ergeben sich dadurch einige Vor- und Nachteile. So verpflichtet man sich, Spiele mit Facebook-Integration und Daten der Facebook-Nutzer für die Dauer der Partnerschaft exklusiv auf Facebook zu veröffentlichen. Weiterhin sollen Nutzer von anderen Netzwerken wie eben Google Plus auf absehbare Zeit nicht in den Genuss – oder, je nach Sichtweise, den Fluch – von Zynga-Spielen kommen. Facebook und Zynga teilen sich die Einnahmen aus virtuellen Gütern, dafür muss Facebook dafür Sorge tragen, dass eine bestimmte Quote von Spielern pro Monat erreicht wird.
Google mit einer Minderheitsbeteiligung
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Zynga erhält einen Teil der Einnahmen aus den Werbeanzeigen, die Facebook neben den Spielen der Kalifornier einblendet – selbst wenn diese von Zyngas Konkurrenten geschaltet wurden. Und das dürfte bei kontextbasierter Werbung häufig der Fall sein. Die Quoten, die Facebook Zynga garantiert, dürften zu Lasten kleinerer Anbieter gehen, da andere größere Anbieter wahrscheinlich ähnliche Verträge geschlossen haben. Für Facebook dürfte dieser Deal bis auf die garantierte Besucherquote weniger Risiken bergen. Zynga scheint dem Social Network auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.
Aber, und nun wird es interessant: Wie im Zuge der Meldung an die Börsenaufsicht ebenfalls erst jetzt bekannt wurde, ist neben Facebook-Investor Peter Thiel, der Bank Morgan Stanley und einigen anderen Investoren niemand anderer als Google an Zynga beteiligt. Immerhin 100 Millionen der 845 Millionen US-Dollar, die die Spieleschmiede bislang an Kapital eingesammelt hat, stammen von Google. Das dürfte vor allem Facebook ärgern. Denn die Mindestquote an Einnahmen kommt damit auch dem großen Konkurrenten zu Gute.
Auf der anderen Seite kann Google keine Zynga-Games in Google Plus einbauen, solange der Spielehersteller an die Verträge mit Facebook gebunden ist. Und Zynga? Scheint im Ränkespiel der Investoren und Partner nicht viel zu sagen zu haben. Man soll Spiele herstellen und gut ist. Vielleicht kommt daher der Wunsch der Zynga-Bosse um Gründer Mark Pincus, an die Börse zu gehen und dadurch massig Geld für einen baldigen Ausstieg einzusammeln. Dass Google eigene Spiele auf Google Plus plant, ist ein offenes Geheimnis. Ob Zynga-Spiele dabei sein werden, dürfte eine Frage des stärkeren Verhandlungspartners sein, Google oder Facebook.
(Jürgen Vielmeier)