Wer immer schon einmal wissen wollte, wie das ist, wenn man Autos, Menschen, Nutzvieh oder Gegenstände an das Internet anschließt, für den hat Netzausrüster Cisco am Wochenende eine interessante Infografik veröffentlicht. Neben ein paar kuriosen Fakten vermittelt die Grafik eine atemberaubende Entwicklung: das gegenwärtige Jahrzehnt könnte das Jahrzehnt werden, in dem unser Alltag komplett vernetzt wird. Bereits Ende 2011 sollen laut Cisco 20 Haushalte mehr Daten erzeugen als das gesamte Internet im Jahre 2008. Bis zum Jahr 2020 sollen 50 Milliarden Dinge an das Internet angeschlossen sein.
Cisco weist darauf hin, dass das niederländische Startup Sparked etwa Kühe mit Sensoren ausgestattet hat, die dem Viehwirt kabellos mitteilen, wenn sie krank oder trächtig sind. 200 Megabyte an Daten generiert jede Kuh auf diese Weise pro Jahr. Das ganze funktioniere auch ganz wunderbar für Dinge, die die Gesundheit des Menschen überwachen, etwa EKGs. Interessant wird das Internet der Dinge, wenn es um Verbesserungen des Alltags geht, denn da wäre Web 3.0 nicht mehr weit.
Liegen bleiben, wenn sich ein Stau ankündigt
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Cisco stellt das Szenario vor, wenn etwa der Wecker schon mit Daten gefüttert würde und die Weckzeit den neuen Entwicklungen anpasst. Wenn etwa vor dem Aufstehen schon absehbar ist, dass die Bahn, die man täglich zur Arbeit nimmt, verspätet ist, weil das Leitsystem des Verkehrsbetriebs die Nachricht übermittelt hat, dann könnte man länger schlafen. Ganz anders, wenn das eigene Auto die Information übermittelt, dass es aufgetankt werden muss, denn dann müsste man fünf Minuten früher raus. Die Automobilhersteller haben mittlerweile das Internet entdeckt und versuchen, intelligentere Konsolen für genau derartige Funktionen einzubauen. Das mobile Internet wird eine gewichtige Rolle dieser Entwicklung spielen, denn das Datenaufkommen wird hauptsächlich von mobilen Netzen getragen werden.
Mich als Techblogger bringt das Internet der Dinge regelmäßig zum Träumen. Diese Möglichkeiten! Wenn morgens mein Wecker klingelt, könnte zum Beispiel meine Kaffeemaschine losbrühen (wenn ich eine hätte, ich besitze nur einen Espresso-Kocher). Klar, das ginge auch mit einer Schaltzeituhr, aber die Maschine wüsste nicht, ob ich wirklich sofort aufstehe oder eher – wie bei mir üblich – noch ein paarmal auf die Schlummer-Taste drücke. Meine Wetterstation auf dem Balkon könnte mir anhand der Wetterprognose direkt aufs Smartphone die Empfehlung schicken, besser einen Schirm einzupacken oder gleich liegen zu bleiben. Mein digitaler Videorekorder könnte ohne mein Zutun herausfinden, dass ich noch im Stau stecke und deswegen „Salami Aleikum“ oder „V – die Besucher“, was immer ihr heute Abend schauen wollt, vorsorglich aufzeichnen. Vieles davon ist heute bereits manuell möglich, aber eben nicht automatisch. Träume sind gerade für neue Ideen wichtig und könnten dank des Internets der Dinge in den nächsten Jahren wahr werden. Freut euch drauf!
(Jürgen Vielmeier, Grafik: Cisco)