Also aus rein sportlicher Sicht war das vergangene Wochenende eine echte Enttäuschung, oder? Da zelebriere ich am Freitagabend in Vorfreude auf das WM-Viertelfinalspiel der deutschen Fußballmädels eine nette, kleine Grillparty und was passiert? Wir scheiden aus… auch wenn mir klar war, dass die Japanerinnen konditionell sicher nicht vorzeitig schlapp machen würden, hatte ich doch damit gerechnet, dass wir mit spielerischen Mitteln und vielleicht dem ein oder anderen technischen Kabinettstückchen den Halbfinaleinzug perfekt machen können. Da war aber der Wunsch Vater des Gedanken. Wir sind raus und wie hat Nadine Angerer bei Twitter so schön geschrieben: „Ich bin leer!!“
Wer unsere Nummer 1 nach dem Spiel auf dem Rasen sitzen gesehen hat, wird sich denken können, dass dieser eine Satz als Ausdruck für ehrliche Gefühle war. Und noch eine Tatsache unterstreicht, dass der Torfrau das WM-Aus gar nicht schmeckt. Vor 24 Stunden hat sie den letzten Tweet über ihr iPhone abgesetzt. Und das, obwohl gerade sie es während der WM so glänzend verstand, den Fans Einblicke hinter die Kulissen zu geben. Dafür ein herzliches Dankeschön von meiner Seite. Auch an den DFB, der inzwischen nicht nur die A-Nationalmannschaft der Männer über Twitter bei Länderspielen begleitet, sondern auch die Frauen. Und sonst?
Zweifelsohne entdecken immer mehr Sportverbände und die Sportler selbst, dass Social-Media-Aktivitäten heutzutage ein kaum noch verzichtbares Marketinginstrument sind. Und dabei geht es gar nicht einmal in erster Linie um den Fan hinter dem Computer-Monitor selbst, sondern vor allem darum, den eigenen Namen in die Presse zu bringen und in diesem Zusammenhang den Marktwert zu steigern. Das wiederum könnte interessant für neue Sponsoren sein…
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Formel 1-Fahrer Sebastian Vettel hat sich zum Beispiel von Eurosport vor den Karren spannen lassen und verfasst für den französischen Sportsender an Rennwochenenden ab sofort eigene Blog-Einträge. Ob er dabei selbst bloggt oder vielleicht doch eher sein Management, lasse ich mal dahingestellt. Eigene Einträge haben immer eine persönlichere Note, wie ich finde. Deswegen bin ich beispielsweise auch kein Fan von Lira Bajramajs Facebook-Profil. Wenn es dort mal Einträge auf der Pinnwand zu lesen gibt, stammen die Nachrichten nicht von Lira selbst, sondern irgendwelchen Menschen aus ihrem Team. Sehr schade!
Wie man es besser machen kann, zeigt zum Beispiel das Beachvolleyball-Nationalteam um Katrin Holtwick und Ilka Semmler. Die beiden melden sich immer mal wieder in ihrem persönlichen Blog oder Facebook-Account zu Wort und posten rund um ihre Erlebnisse auf den Beach-Turnieren rund um den Erdball. Noch ein bisschen persönlicher geht’s bei unserem hoffentlich neuen Tennis-Stern Sabine Lisicki zu. Sie zwitschert uns bei Twitter nicht nur Fotos aus der Maske beim ZDF und lässt andere persönliche Einblicke zu. Das macht Spaß, hält die Fans bei Laune und dient einfach viel mehr dem eigentlichen Sinn und Zweck von Social-Media-Kanälen.
Alle Twitter-Nutzer unter euch sollten übrigens auf jeden Fall mal einen Blick auf tweeting-athletes.com werfen. Vielleicht ist ja auch euer Lieblingssportler dort schon gelistet und ihr könnt ihm in Zukunft zumindest virtuell noch ein bisschen intensiver folgen als bisher. Und wenn ihr vielleicht noch Tipps für mich habt, welchen Sportler man auf jeden Fall genauer im Blick behalten sollte, freue ich mich auf eure Tipps in der Kommentarbox.
(Hayo Lücke)
Im drittletzten Absatz ist was durcheinander geraten 🙂
Den Abschnitt über Vettel, der für Eurosport Einträge schreibt, die vom Management verfasst werden, kapiere ich nicht wirklich ô_O
Nett, das mit Herrn Vettels Nebenbeschäftigung.
@Dennis / Flo – Da war ein Link nicht geschlossen und der Satz deswegen nicht vollständig lesbar. Jetzt solltet ihr besser durchblicken. 🙂
… und nicht nur Sportler. Bei Musikern ist das bereits länger der Fall.
Finde das ganze is eben nur PR….und ganz ehrlich wer hat denn von den Stars Zeit dazu????? Is doch klar das dass andere erledigen…..
@Jessy – Das stimmt doch so nicht… viele Stars, einige hatte ich oben genannt, bloggen und twittern selbst. Aber Du hast natürlich Recht, dass die Zeit oft knapp bemessen ist.
Soziale Medien haben den unschlagbaren Vorteil für die Sender, dass sie die Informationen über sich selbst steuern können!
Geldmacherei etc sind da m.E. zweitrangig, da der Nutzer nicht blöd ist.
Wenn der Nutzer ECHTE (ungefilterte) Informationen möchte, können die hier eingesammelt werden!
Nichts gegen Twittern, aber die Jungs und Mädels sollen sich auf Training und Wettbewerb konzentrieren, damit für Deutschland (im Fußball) mal wieder mehr Pokale und weniger (oder meinetwegen genauso viele) Lobeshymnen rausspringen.
OT: kann es sein das selfhtml.org nicht erreichbar ist?
das ist doch alles nur PR, wie sollen sie denn sonst ins gespräch kommen, wenn sie nicht so tun als würden ihre fans wirklich wichtig für sie sein…
Cacau während der letzten wm – top! #
Ich denke es ist beides Werbung und Info für den Fan. Wer nicht bloggt ist eben von gestern.
Nutzen von social-media:
Darüber hinaus kann der Sender die Aufmerksamkeit des Blogs / Follower für sich selbst nutzen.
Das woraus die Zeitungen (Medien) ihren Profit schlagen, kann ggf. selbst genutzt werden!
Somit gibt es 2 Aspekte:
(1) Informationen selbst (und somit ungefiltert) steuern
(2) Die Aufmerksamkeit die der eigenen Person beigemessen wird selbst nutzen (wozu auch immer: a=noch mehr Aufmerksamkeit generieren /// b=Werbeeinnahmen des Blogs)
Den Fan am “Alltagsleben” eines Vereins bzw. Mannschaft teilhaben zu lassen gibt ihm das Gefühl näher dran zu sein. Was gerade die Lokalpatrioten lieben.
http://www.fsvsoemmerda.tk
http://www.facebook.com/fsvsoem
Das Wort „lassen“ in der Überschrift sagt mir irgendwie das es die Herren und Damen wohl doch nicht so ernst meinen, mit ihrem Fankontakt, sonst würden Sie doch ein paar Zeilen selbst schreiben…
Solange keiner auf die Idee kommt, während eines Spiels oder eines Rennens mal eben noch einen Tweet abzusetzen finde ich das in Ordnung.
Zur Steigerung des eigenen Marktwerts ist das denke ich allemal geeignet.
Aber Hayo jetzt mal ganz ehrlich? Du hast doch jetzt nicht wirklich in regelmäßigen Abständen aus Interesse das Facebookprofil von Lira Bajramajs gelesen? Oder das von der Torfrau. Sag mir jetzt bitte das das redaktionelle Gründe hatte? 🙂
@BV – Vor der WM hatte ich kein Interesse, während der WM hab ich auf den genannten Profilen durchaus öfter vorbei geschaut… 🙂 Wird sich jetzt aber auch wieder ändern…
Finde es sehr gut, wenn man als Fan diesen Kanal hat, um ab und zu kurz was zu lesen und auf dem laufenden zu bleiben. Natürlich grade zu Zeiten wichtiger Events, wie der WM..
Durch die Tweets und Blogs fühlt man sich als Fan näher als sonst. Ich denke, dass aber alles mehr Marketing ist. Das sind auch nur Menschen…Ich persönlich interessiere mich mehr für den Fußball als für die Person dahinter. Außerdem sollte einem das eigene Leben schon interessanter sein..wenn man sich für jemanden ein wenig zu sehr interessiert sollte man sich mal Gedanken machen.
Die bekannten Sportler dienen als „Zugpferd“ für die Werbe-Abteilungen großer Firmen. Sponsor-Verträge von Sportlern und Werbefirmen stecken dahinter und auf subtile Weise werden die Besucher zum Kauf angeregt.
Der Mensch ist eben so. Er braucht Vorbilder um ihnen hinterher zu jagen ohne selbst die Chance zu haben einmal in der Formel 1 zu fahren. Aber die Vorstellung ist schon easy.
Nur leider geht hier viel in Fremdsuggestion auf, statt sich auf sein eigenen Stärken zu besinnen und sein Leben in die Hand zu nehmen, wenn die nächste Kontoabbuchung kommt oder die Partnerbeziehung in die Brüche geht.
@Michael: Dir ist schon klar, dass der Mensch hinter der (sportlichen-)Leistung direkten Einfluss auf seine Leistungsfähigkeit hat, oder? 😉