Das Internet bietet mittlerweile genug spannenden Stoff für Kinofilme. Der Facebook-Film „The Social Network“ hat bereits bei der Oscar-Verleihung abgeräumt, derzeit ist der Wikileaks-Film in Planung. Als nächstes sollte es einen Film über LulzSec, Anonymous, die Entzweiung und erneute Verbrüderung der beiden geben. Denn LulzSec hat das halbe Internet 50 Tage lang in Atem gehalten und so manche Organisation vor sich erzittern lassen. Am Wochenende hat die Gruppe nun ihr Ende und die Wiedereingliederung in die Anonymous-Bewegung verkündet. Guter Stoff für eine Verfilmung.
Update: Auch das noch: Mit ihrem AT&T-Hack zum Abschluss haben LulzSec offenbar Details über ein LTE-fähiges iPhone 5 und ein ebensolches iPad 3 veröffentlicht, schreibt Pocket-lint. Genauere Infos gibt es allerdings nicht. Die Geräte würden getestet, heißt es bloß. (Update Ende)
Angeblich hatte man nie vor, mehr als 50 Tage über die Sicherheit der Anderen zu lachen, schreibt die Gruppe in einer Art Abschieds-Lulz. Wahrscheinlicher ist, dass man sich zu viele Feinde gemacht hat und kurz davor steht, enttarnt und verhaftet zu werden. In dieser kurzen Zeit haben LulzSec sich nicht nur mit Sony, dem FBI und der CIA angelegt, sondern auch mit den US-Sendern PBS und Fox, dem gefürchteten 4chan-Board /b/ und womöglich auch der brasilianischen Regierung. Ende vergangener Woche haben LulzSec den ersten großen Leak veröffentlicht: geheime Dokumente der Autobahnpolizei des US-Bundesstaats Arizona.
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Letzte Ladung gegen Electronic Arts
Vieles, was die offenbar sehr junge Gruppe veranlasst hat, klingt nach Schnellschüssen. Dass nicht alle es sich gefallen lassen würden, von LulzSec gehackt zu werden, hatten die Jungs offenbar nicht auf dem Schirm. So hatte man unter anderem die Gruppe Web Ninjas gegen sich aufgebracht, die angekündigt hatte, LulzSec zu enttarnen – und das nach eigenen Angaben auch geschafft hat. In der letzten Fracht, die LulzSec vor dem Abtauchen hastig über Bord geworfen hat, finden sich Dokumente über AOL, AT&T und Datensätze einiger Nutzerforen.
Brisantestes Material darunter dürften Datensätze von 500.000 Spielern des Social Games „Battlefield Heroes“ von Electronic Arts sein. Schon vor gut einer Woche hatten LulzSec wohl eingesehen, dass man zu viele gegen sich aufgebracht hat und deswegen angekündigt, zusammen mit Anonymous auf die Jagd zu gehen. Jetzt, nur eine Woche später, löst man sich auf und will wieder Teil der Anonymous-Bewegung sein. Klingt, als hätte man sich zerstritten, weil einige der angeblich nur sechs Mitglieder es womöglich langsam mit der Angst bekommen haben. So könnte es also wirklich das letzte Mal gewesen sein, dass LulzSec unter diesem Namen etwas gehackt haben. Sehr wahrscheinlich trotzdem, dass wir im Zuge von Verhaftungen noch einiges über die Gruppe hören werden.
(Jürgen Vielmeier)
Klugscheiß: Es heist doch der CIA (Central Intelligence Agency) und nicht dem 🙂
Hallo,
guter Beitrag, tolle Zusammenfassung der Ereignisse rund um die „lachhafte Sicherheit“. Naja, jetzt sind die weg, Nachahmer werden kommen.
@Coraig: Hmmm, na gut. 😉 Hab’s geändert. Hab aber auch beide Versionen schon gehört.
Und es heißt „heißt“ und nicht „heist“
Es ist doch nur eine Gruppierung, die sich aufgelöst hat. Hacker bleiben sie trotzdem und wie so schön geschrieben wurde, gliedern sie sich wieder in das Anonymous-Bewegung ein. Unter welchem Gruppennamen Hacks durchgeführt werden ist doch reichlich irrelevant.
Sie haben sich mit 4chans /b/ angelegt, wollten sich aber mit Anonymous verbünden? Verzeit meine Verwirrung, aber das das nicht ein Gegensatz in sich? Oder kann mich darüber jemand aufklären?
Also ich weiß bei LulzSec und Annonymous immer noch nicht so recht ob das nur ein paar „Skript-Kiddies“ sind oder ob man die ernst nehmen soll. Einerseits sind die „Erfolge“ beachtlich, die vielen großen Firmen zu hacken ist kein Kinderspiel (auch wenn es bei Sony geradezu zu einem Volkssport geworden ist ^^), andererseits wenn man die Gerüchte über die Entstehung (4chan) hört etc. klingt das nicht sonderlich Angsterregend.
Na warten wir mal ab was die Zukunft bringt (oder ein interessanter Hintergrundartikel der mich aufklären kann). 🙂
@Melissa: Das 4chan-Bord gilt als Wiege für Anonymous, ist aber nicht direkt damit verbunden. Zumindest hat LulzSec beides unabhängig voneinander betrachtet.
@Maria: Ich denke, wir werden mehr wissen, wenn die Ermittler sie alle gekascht haben. 😉
[…] hier den Originalbeitrag weiterlesen: Angebliches Ende: LulzSec tauchen unter und werfen brisante Ladung … […]
Dann bin ich ja schon mal neugierig, wie die Geschichte sich weiterentwickelt… Ihr Titelsong-Singalong beweist zumindest einen gewissen Humor.
@Jürgen ich denke nicht, dass sich die Jungs erwischen lassen, anders als bei den Kino.to Jungs scheinen die intern eine homogenere Gruppe zu sein
[…] die Crackertruppe LulzSec auf den Plan. Und kurz vor der neuen Botschaft hat die Truppe bereits wieder ihr Ende verkündet. War das womöglich ein koordiniertes Vorgehen, eine Art Outsourcing von Wikileaks-Aufgaben und […]
Das klingt wie die Netfeed-Nachrichten aus Otherland. ;D
[…] Thema LulzSec hält uns in diesem Sommer ganz schön auf Trab. Damit könnte es allerdings bald vorbei sein. […]
Jungs scheinen die intern eine homogenere Gruppe zu sein…
Es ist doch nur eine Gruppierung, die sich aufgelöst hat. Hacker bleiben sie trotzdem und wie so schön geschrieben wurde, gliedern sie sich wieder in das Anonymous-Bewegung ein. Unter welchem Gruppennamen Hacks durchgeführt werden ist doch reichlich irrelevant.
[…] Sabu war im Juni 2011 vom FBI enttarnt worden und hatte dann angefangen, im Geheimen für die Behörden zu arbeiten. Seine Erkenntnisse sollen nun geholfen haben, die anderen Köpfe hinter der Anarcho-Truppe zu enttarnen und Beweise gegen sie zu sammeln. Auch führende Köpfe hinter Anonymous soll Sabu verraten haben. Etwa zur gleichen Zeit im vergangenen Juni hatten sich LulzSec offiziell aufgelöst. […]