Da reibt man sich unweigerlich die Augen: Nokia hat ein Smartphone mit einem aus dem eigenen Hause bislang nie verkauften Betriebssystem vorgestellt – und es sieht fantastisch aus. N9 heißt das neue, seit langem erwartete Modell der Finnen und es funktioniert mit MeeGo. Noch will ich es selber in Händen halten und ausprobieren, aber was Nokia bisher von dem Gerät gezeigt hat, treibt einem fast die Freundentränen in die Augen.
Vorgestellt hat Nokia das N9 auf der eigenen Minikonferenz Nokia Connection in Singapur. Was darüber hinaus aber noch auffällt: Die Finnen haben hinzu gelernt, was das Präsentieren angeht: Die Website zum N9 rankt sich ganz um das Design des Geräts, bietet Interaktion, wirkt groß und übersichtlich. Nokia stellt das N9 aus allen Winkeln und mit optischen Finessen vor und zeigt zumindest hier, dass man nichts zu verbergen hat. Es fängt mit dem Video an, geht über die Präsentation und endet noch nicht mit dem Gerät selbst: Man ist stolz auf das N9 und zeigt das auch. Ein bisschen Selbstbewusstsein fehlt Nokia dennoch.
Denn so habe ich weder in den Pressemeldungen zum N9, noch im Video oder auf der so hübsch aufgemachten Homepage zu Swipe etwas über MeeGo gelesen. Als wollte man sich höhnische Kommentare ersparen, dass es immer noch nichts geworden ist mit dem ersten Smartphone mit Windows Phone 7. Im offiziellen Fact Sheet (PDF) wird MeeGo als Betriebssystem genannt, als Prozessor werkelt ein ARM Cortex A8 mit 1 GHz. Nokia hebt die 8-Megapixel-Kamera mit Weitwinkel, Autofokus und einem Doppel-LED-Blitz hervor. Das Amoled-Display ist 3,9 Zoll groß, geschwungen und hat eine Auflösung von 854×480 Pixel. Außerdem ist NFC mit an Bord, das kontaktloses Bezahlen unterstützen soll. Das Besondere ist die Steuerung, die ohne Fronttasten wie einem Home-Button auskommt. Man weckt das Gerät mit einem Doppeltipp aus dem Standby-Betrieb auf.
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Einige werden „Apple“ rufen, wenn sie das Gerät, das Video, die Präsentation und vor allem die Website zum N9 sehen. Tatsächlich ähneln sich die Oberflächen und die Bedienung. Die verwendete MeeGo-Oberfläche (1.2 Harmattan) wirkt wie eine Weiterentwicklung der aktuellen iOS-Version 4.3. Gut möglich, dass Nokia sich einige Kniffe von Apple abgeschaut hat. Man könnte aber auch sagen: Das war bitter notwendig: Nokia ist endlich aus der Deckung herausgekommen und hat hier ein Gerät vorgestellt, das aktuellen Smartphones ebenbürtig wirkt. Symbian Anna, Windows Phone 7? Bestimmt auch nett, aber Nokia hat mit MeeGo hier gerade ein Ausrufezeichen gesetzt: es ist das erste Nokia-Smartphone seit Jahren, bei dem ich mir durchaus vorstellen könnte, es zu kaufen.
(Jürgen Vielmeier, Bilder: Nokia)