Ein hoffentlich letztes Finanzthema heute mit einer mehr oder minder unterschwelligen Warnung: Ihr seid doch alle verrückt da drüben! Das Unternehmen hinter der Website Airbnb hat in einer Finanzierungsrunde gestern 100 Millionen US-Dollar frisches Kapital eingesammelt, was den Unternehmenswert auf gut 1 Milliarde Dollar hochschraubt. Für einen weltweiten Unterkunftsmarkt. Wer zum Beispiel eine Reise nach San Francisco plant, kann sich über Airbnb eine private Unterkunft suchen. Und damit Geld sparen.
Das Unternehmen verdient Geld mit Provisionen (6 bis 12 Prozent der Unterkunftsmiete). 1,6 Millionen Buchungen will man im vergangenen Jahr verzeichnet haben. Bei Durchschnittspreisen pro Zimmer um geschätzte 50 Dollar kann sich jeder ausrechnen, dass da nicht einmal 10 Millionen Dollar Umsatz bei rumgekommen sein dürften. Eine Überzeichnung also um den Faktor 100. Aber was nützen Warnungen, wenn Investoren Zahlen wie 800 Prozent Wachstum lesen?
Irgendwo zwischen Hostel und Couchsurfing
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Techcrunch-Autorin Sarah Lacy schreibt in ihrer Meldung dazu etwas, was die Sache eigentlich ziemlich gut trifft: Als Gründer Brian Chesky die Seite im Jahr 2008 gründete, hielten alle potenziellen Investoren die Idee für verrückt. Heute treibt sie die Angst, sie könnten das nächste große Ding verpassen.
Die Idee ist ja gar nicht schlecht: Airbnb platziert sich irgendwo zwischen dem sicheren Hafen Hostelworld und der abenteuerhaften, kostenlosen Unterkunftsbörse Couchsurfing. Reisende bekommen die Möglichkeit, wie die Einheimischen zu leben und vielleicht auch leichter solche kennen zu lernen. Der Unterkunftsmarkt wird einigermaßen preisgünstig erweitert und gibt Wohnungsbesitzern die Möglichkeit, etwas hinzu zu verdienen. Angesichts der derzeit hohen Mieten und Immobilienpreise eine gute Sache für beide Seiten. Aber eine Milliarde? Ich bezweifle, dass Airbnb jemals einen Umsatz erzielen wird, der diese Bewertung gerechtfertigt.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Airbnb)