Google macht den Anfang: Der IT-Riese hat heute auf einer Pressekonferenz in New York sein mobiles Bezahlsystem Google Wallet vorgestellt. Gerüchte um ein Zahlsystem, das kontaktlos mit Smartphones und dem Standard NFC funktioniert, hatten bereits gestern die Runde gemacht. Der Webriese fängt mit seinem mobilen Portemonnaie aber ganz klein an. Los geht es in Kürze in New York, San Francisco und Portland in Oregon. Es wird also für den Anfang nur in einigen Städten in den USA nur für das Google-Smartphone Nexus S und nur über den Mobilfunkanbieter Sprint verfügbar sein.
Weitere Einschränkungen? Bezahlen können anfangs nur MasterCard-Kunden der Citi-Bank. Oder mit einer Prepaid-Karte von Google, die sich von fast jedem Konto befüllen lässt. Der Suchriese wird auf diese Weise viele Bankkunden gewinnen. Möglich sind Zahlungen an etwa 300.000 Terminals, die den Service MasterCard PayPass unterstützen. Als erste Händler sind unter anderem Toys R Us, Subway und FootLocker mit von der Partie. Hier lassen sich über Google Offers auch Gutscheine einlösen.
Google wäre nicht Google, wenn man nicht schon ein hübsches Erklärbär-Video für Wallet gedreht hätte:
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Anfang vom Ende für Bargeld und Sicherheit?
Gutscheine einheimsen und mit dem Smartphone bezahlen reicht Google nicht. In absehbarer Zeit will man mit dem Handy und NFC auch Bordkarten oder Schlüsselsysteme anbieten. Seine Ausgaben soll man ebenfalls mit entsprechender Software verwalten können. Papierne Rechnungen könnten dann überflüssig werden. Für die Sicherheit sorgt ein mehrstufiges Sicherungssystem unter anderem mit einer PIN. Die beteiligten Unternehmen weisen darauf hin, dass dies sicherer sei als das Bezahlen per Kreditkarte oder mit Bargeld.
Google hat damit den Sargdeckel für Bargeldzahlungen als erster angehoben. Die Technik NFC (Near Field Communication) gilt schon lange als die Revolution des Geldtransfers. Nur so richtig anpacken mochte das Thema keiner. Unser aller Datenkrake hat es nun getan und der Technik eine hübsche Oberfläche verpasst. Bis 2014 soll jedes zweite Smartphone NFC-fähig sein. Schon jetzt dürfte es aber richtig losgehen: Bekommt man also unterwegs Hunger, kann man ortsbasierte Angebote abrufen, Gutscheine einlösen und direkt bezahlen, ohne eine Brieftasche in die Hand zu nehmen. Es klingt vielleicht etwas zu schön um wahr zu sein. Denn Google würde also künftig wissen, was wir wann wo kaufen. Ob man will, dass der Datenjäger alles über uns weiß, ist ebenso fraglich wie das Thema Sicherheit. Mehrstufiges Sicherheitssystem hin oder her: Hacker und Phisher dürften sich heute die Hände gerieben haben. Auch für sie geht es jetzt erst richtig los.
(Jürgen Vielmeier)