SMS schreiben am PC oder über eine App. Das klingt jetzt zunächst einmal nach nichts Neuem. Und auch ich musste mich zugegebenermaßen ein bisschen motivieren, einer Einladung der Macher von MySMS.com nach München zu folgen. Denn was soll an einer SMS-App auf dem Smartphone oder Tablet PC so besonders sein? Wo ist da im Zeitalter von etablierten Instant Messengern und Programmen wie WhatsApp der Mehrwert? Diese und andere Frage galt es gestern auf einem exklusiven Blogger-Meeting in der bayerischen Landeshauptstadt zu klären.
Und um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Unternehmenschef Martin Pansy und sein 40-köpfiges österreichisches Team von der sms.at mobile internet services GmbH planen, den Markt für SMS-Kommunikation ordentlich aufzurollen. Das ehrgeizige Ziel: „Wir wollen die weltweit beliebteste SMS-Applikation werden.“ Das klingt ambitioniert. Und Pansy ergänzt: „Es ist nicht wichtig, der Erste, sondern es ist wichtig der Beste zu sein.“ In der benachbarten Alpenrepublik ist das offenbar schon gelungen, denn bei den „Ösis“ ist das Start-Up nach eigenen Angaben die SMS-Community überhaupt. Okay, zur Kenntnis genommen! Ihr werdet euch jetzt fragen, mit welcher Art von App nun auch in Deutschland durchgestartet weden soll. Die Antwort kann ich euch geben.
SMS aus der Cloud
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Social Media und PR Specialist (m/w/d) BeA GmbH in Ahrensburg |
||
Social Media Manager B2B (m/w/d) WM SE in Osnabrück |
Das Prinzip von MySMS.com ist einfach: Stellt euch eine Art SMS-Zentrale vor, die in der Cloud liegt und mit der ihr nicht nur auf eurem Smartphone, sondern auch auf diversen anderen Geräten SMS senden und empfangen könnt; auch über ein Web-Interface am PC. Mehr noch: alle Nachrichten, die ihr von einem eurer Geräte verschickt, werden in der Wolke gespeichert und (auf euren Wunsch) mit euren anderen Endgeräten synchronisiert. Auf diese Weise geht keine SMS mehr verloren, ihr könnt sie jederzeit und (fast) überall abrufen. Warum nicht überall? Nun, der Dienst von MySMS.com ist zwar praktisch europaweit verfügbar, aber eben (noch) nicht weltweit. Doch das nur nebenbei.
Interessanter ist eine ganz andere Frage: was kann die App von MySMS.com, was WhatsApp, ICQ, Facebook und Co. nicht können? Knallhart formuliert ist die Antwort: nicht viel! Doch das wäre zu oberflächlich betrachtet. Denn schon allein die oben angesprochene Sync-Funktion ist ein echter Mehrwert. Ferner ist es aber mit der App auch möglich, nicht nur kostenlose Nachrichten zwischen allen MySMS.com-Nutzern zu verschicken (das kennt man ja auch von WhatsApp und Co.), sondern auch ganz normale Kurzmitteilungen; für 8 Cent pro Nachricht weltweit. Und wenn ihr das nicht wollt, kein Problem, aus der App heraus könnt ihr auch Kurzmitteilungen über den von euch genutzten Mobilfunker verschicken.
Geld wird mit Paid-SMS verdient
Auf meine Frage, womit MySMS.com Geld denn verdienen will, wenn die Kommunikation zwischen den App-Nutzern doch kostenlos ist, gab mir Projektmanagerin Elfriede Zettl eine erfreulich offene und ehrliche Antwort: „Uns reicht es schon, wenn hin und wieder eine kostenpflichtige SMS über unsere App verschickt wird.“ Und das Interesse an der Anwendung ist offensichtlich vorhanden. Denn seit Jahresbeginn wurden bereits 300.000 Nachrichten über die MySMS.com-Server versandt. Zugegebenermaßen die Mehrzahl davon Gratis-Nachrichten, doch bei dem SMS-Jüngern aus Österreich gibt man sich bescheiden. Schon wenn nur 1 oder 2 Prozent aller in Deutschland verschickten Nachrichten – und das waren immerhin rund 46 Milliarden Stück – kostenpflichtig über MySMS.com verschickt würden, wäre man zufrieden.
MySMS.com unterstützt derzeit übrigens nur klassische SMS. Denn anders als beispielsweise bei WhatsApp ist es bisher nicht möglich, Bilder, Dateien, Soundfiles oder Videos zu versenden. Das Thema Multimedia steht aber nach Angaben von Zettl schon auf der To-Do-Liste. Man darf also gespannt sein, was da in näherer Zukunft noch auf uns warten wird.
Gegenüber Social Media-Kanälen und Instant Messengern möchten die Österreicher übrigens mit – na klar – Qualität punkten. Pansy meint: „Weder bei Facebook noch bei Instant Messengern kann man sich richtig sicher sein, dass eine verschickte Nachricht auch wirklich gelesen wird. Bei einer SMS, wenn sie auf dem Handy eingeht, im Grunde schon.“ Innerhalb der MySMS-App signalisiert ein grüner Haken hinter verschickten Nachrichten eine erfolgreiche Übertragung. „Die SMS ist deshalb so beliebt, weil sie kostengünstig und verlässlich ist. Das kann man von Instant Messaging und Social Media nicht unbedingt sagen“, meint Pansy. ICQ und Co. gebe es auf dem Smartphone schon seit einigen Jahren, wirklich durchgesetzt habe es sich aber nie. „Der gefährlichste Konkurrent der SMS ist Social Media.“
Ihr seid als Beta-Tester gefragt
Im Laufe der nächsten Tage werden wir die App noch genauer auf die Probe stellen und euch an dieser Stelle von unseren Erfahrungen berichten. Und nicht nur das! Auch 50 Leser von Basic Thinking sind herzlich eingeladen, am bis Mitte Juni dauernden Beta-Test teilzunehmen – Gratis-Guthaben inklusive. Die notwendigen Codes bekommen wir erst im Laufe der nächsten Tage, deswegen diesbezüglich bitte noch ein bisschen Geduld. Wir halten euch auf dem Laufenden.
(Hayo Lücke)
Die eigene Rufnummer bei einer paid-SMS wird aber übermittelt, oder?
Japp, Christoph, das wird sie.
Hört sich interessant an, insbesondere wegen der Synchronisierung – da könnte man ja SMS endlich mit dem iPad vernünftig nutzen.
Das große aber: Funktioniert das denn mit dem iPhone bei Netzbetreiber SMS? Meines Wissens können Apps da nicht so einfach drauf zugreifen ohne JB. Das wiederum würde bedeuten, dass Antworten nie in der App ankommen und damit nicht synchronisiert werden können?
@Malte – Daran wird gearbeitet. Vorerst ist der ganze Spaß in vollumfänglichen Maße nur auf Android-Smartpones ab Version 2.2 nutzbar.
Ich finde Apps mit der Anbindung an diverse Provider besser. So kann man mit Gschickt Free auf Androids u.a. ueber Innosend ab 3 ct SMS tippern. Zusaetzlich gibt es SMS aus der Cloud mit dem MessageService.
Kostenlos und funktionierte schon am ersten Tag der Beta optimal!
Hm, ja, die Gewinnspanne wird pro SMS auch so nicht sehr groß sein.
Als Kleinstkunde im Prepaid-System bei einem bekannten SMS-Gateway (mobilant.de) zahle ich für eine SMS mit eigener/beliebiger Absendernummer 6 ct.
Die werdens zwar 0,x cent günstiger haben als größerer Kunde, aber bei nem Gewinn von 2 ct pro verschickter Paid-SMS…. na hoffentlich lohnt sich das noch. 🙂
Kann denn niemand was „Ausgereiftes“ auf den Markt bringen? Wenn ich schon wechsel, dann ohne Kompromisse: keine Bilder, nur Android, nur europaweit. Gerade wenn der Unterschied zu bestehenden Apps kein großer ist, sollte man zum Start alles fertig haben…
das absolute Totschlagargument sind die fehlenden Multimediadienste. Gerade ne MMS kostet immer noch viel mehr als ne SMS und da kann Whatsapp und Co. punkten.
Mir leuchtet der Vorteil der Cloud Funktion auch nicht wirklich ein. Wenn ich eine SMS geschrieben habe, brauche ich kein grosses Archiv zum sammeln.
@Szara: Der Vergleich mit Innosend hinkt gewaltig. mysms ist – wenn ich alles richtig verstanden habe – länderintern gleich teuer 7,9c vs 8c (der Unterschied ist wirklich wurscht). Ins Ausland aber deutlich billiger 8c vs die 11 bei Innosend.
Insgesamt ist das Service mit der Cloud schon überaus attraktiv wenn man Handy+Tablet verwendet Dann kann man seine SMS auch übers Tablet abrufen bzw. verschicken und sollte dabei immer das gesamte Nachrichtenarchiv gesynct haben. Mir gefällt die Idee.
Würde gern am Betatest teilnehmen.
[…] […]
Darum mag ich Android so: Du hast die Freiheit, alle Anwendungen, also auch Systemanwendungen, durch andere zu ersetzen. Was anfangs nur von einigen Freaks genutzt wurde, wird sich hoffentlich immer weiter durchsetzen, vielleicht ja durch MySMS.
Auch wenn die Software momentan noch nicht viel kann, sehe ich großes Potential. In der Version 2.0 wenn alle Features eingebaut sind werden vielleicht auch die Kritiker mal einen Versuch wagen 😉
100 % ist das ein Sponsored Post, welcher nicht als dieser zu erkennen ist!
@Sven Lad dir einfach die App herunter. Dort bekommst du auch 10 FreiSMS. Der Betatest läuft anscheinend schon. Für jeden zugänglich.
Hallo Sascha,
wenn ich diesen Artikel nochmal durchlese und mir anschaue, dass Inhalte wie 8ct/SMS fett geschrieben sind und wie unkritisch das Ganze hinterfragt wird, geb ich dir Recht.
Ich finde es okay, wenn andere Blogs das transparent machen, aber damit hat Basic Thinking ja schon länger ein Problem. Hiermit fallt ihr aus meiner RSS-Reader hinaus.
Tschö
René
@Sascha
Wie konntest du denn den Post als Sponsored Post erkennen, wenn er nicht als Sponsored Post zu erkennen ist?
*scnr*
Mich haut die App auch noch nicht vom Hocker. Ich nutze Whatsapp. Wenn ich Leute ansimsen möchte, die kein Whatsapp verwenden, so schreibe ich über die ChompSMS App, bei der zahl ich auch nur 8 Cent (oder 7,..) pro SMS.
Wartet mal, da gab es doch einen anderen Dienst, der meine Nachrichtigen (unabhängig vom Endgerät) synchronisiert – wie hieß der doch gleich???
Ach ja richtig: E-Mail !!!!
Jetzt kommen bestimmt wieder die Einwände, dass noch nicht jede/r ein Smartphone hat und immer noch genug olle Nokia-Telefone aktiv sind.
Mag schon sein – aber in ca. 2-5 Jahren, haben wir bestimmt eine Smartphone-Dichte von 90%. Was soll da der Kokolores mit den ollen SMS – und dann noch für 8 Cent / Nachricht!!!!
Na ich hoffe sie haben sich da nicht übernommen.
Whatsapp ist in sachen Mediendaten senden noch unübertroffen meiner meinung nach.
Und viele … wirklich viele leute haben genug freisms um die restlichen Nachrichten normal verschicken zu können.
Ich persönlich habe schon lange keine sms mehr verschickt, da im näheren freundes und bekanntenkreis einfach jeder whatsapp nutzt.
@Mr. Hoden
Neee, die E-Mail ist doch viel zu kompliziert für sowas, in ein paar Jahren hat doch jeder lieber seine Facebook-App und synchronisiert seine Kommunikation beim Zuckerberg.
Außerdem… ist die E-Mail nicht nur dafür da, sich auf Facebook zu registrieren?
#19
das sehe ich anders!
Natürlich ist Facebook zurzeit der absolute Hype. Jeder „muss“ unbedingt ein FB-Account haben um „in“ bzw. „up to date“ zu sein. Aber in einigen Monaten, spätestens Jahren, wird es einen neuen Trendsetter bzw. Hype geben. Die „gute alte“ E-Mail wird diese Trends aber überleben. „Jeder“ hat eine E-Mail Adresse. Aber wieviel % der Menschen haben bitte einen FB-Account?
@Mr. Hoden
Mein Beitrag war natürlich pure Ironie. 🙂
Ich hoffe imständig, dass das nicht wirklich so kommen wird.
Allerdings merke ich, dass vorallem junge Menschen immer seltener, – wenn überhaupt – ihre E-Mails lesen.
Bei Rundmails in einem Organisationsteam stelle ich so fest, dass ich immer öfter auch in Facebook die Rundmail schreiben muss.
Ich denke, die Generation, die E-Mail nie als DAS Kommunikationsmittel kennengelernt hat, sondern eher als Werkzeug, sich bei diversen Diensten zu registrieren, hat auch kein Problem damit, die E-Mail sterben zu sehen.
Ich glaube statt E-Mail werden eher die SMS „Aussterben“ , haben erst alle ein Smartfon werden teure SMS zur Kommunikation doch überflüssig.
Ob man sich dann Nachrichten über E-Mail , Facebook, Twitter oder noch was ganz anderes Schickt ist dabei weniger von Belang . Man wird sich die Nachrichten „kostenlos“ über das Internet schicken und nicht mehr wie bei der SMS über das GSM Netz.
@basic: ich glaub beides wird nicht aussterben. Die Medien sind einfach zu unterschiedlich. E-Mail ist zu Spamverseucht um es primär als SMS Ersatz zu verwenden – ich red da von der breiten Masse – SMS ist die persönlichste textbasierte Kommunikationsform. Es ist durch das Handy sehr nahe am Menschen und hat eine gewisse, v.a. gelernte Relevanz. Ganz ehrlich ich glaub jeder liest eher eine SMS als eine E-Mail.
Ähm … 300.000 SMS seit Jahresbeginn. Mit 1-2% Paid SMS sei man glücklich. Für 8 Cent pro SMS. Das sind doch soweit die Zahlen, die dem Artikel zu entnehmen sind, oder? Wenn ich mich verlesen habe, ist die folgende Rechnung hinfällig.
300000 x 2% x 0,08 € = 480 € Umsatz für 2011 bisher.
Damit kommt man auf stolze 100 € pro Monat.
Wo liegt mein Rechenfehler?
Unter anderem darin, dass Du nur den deutschen Markt berücksichtigst. Nicht aber den heimischen in Österreich oder in Spanien, wo die App nutzbar ist…
Guten tag,
ich finds richtig richtig richtig geil, nur habe ich ich es nicht richtig verstanden, kann ich jetzt mit diesem Webinterface Free SMS versenden zu anderen Nutzern ? oder auch nach deutschland- kostet dies auch? bzw gibts auch diese Flatpakete wie von sms.at
Ich kenn die sms.at seite und da kann man pro Tag 3 SMS versenden nach ganz Österreich.
Danke für die Antwort schonmal ;D
[…] unserer Nachbarn erhalten kann. Als ich am Dienstag in München war, um mich über das neue SMS-Konzept von mysms.com zu informieren, fiel ganz nebenbei auch der Name Bob. Die österreichischen Macher von sms.at […]
@Dennis – sms.at hat mit mysms.com direkt erst mal wenig zu tun. SMS kosten an alle Nutzer weltweit 8 Cent. Wenn beide Seiten mysms.com nutzen, ist es möglich eine entsprechenden Versand kostenlos in die Wege zu leiten.
@Nathanel:
Und darin, dass der Service keine 8 ct pro SMS verdient, sondern selbst für den SMS-Versand bei einem SMS-Gateway bezahlen muss, sagen wir ca. 5 ct/sms.
Damit liegt die Gewinnspanne für mysms gerade mal bei 3ct / SMS. 🙂
Hi Leute,
zuerst mal danke für das rege Interesse. Hier vielleicht mal ein paar Infos zu den von euch zum Teil diskutierten Themen, um Licht ins teilweise dunkel zu bringen.
Bisher wurden 300.000 SMS verschickt aus der App. Ein Großteil davon bezahlt.
In Deutschland wurden in 2010 46 Mrd. SMS verschickt. Wir sind der Meinung, dass wir davon ca. 1-2% früher oder später über unsere App abwickeln können (also nicht wie oben angesprochen 1-2% der über unsere App versendeten SMS).
Unsere Werte beziehen sich auf unsere 10-jährige Erfahrung in Österreich. Dort wurden 2010 knapp 6 Mrd. SMS verschickt und ca. 1,5% davon über sms.at.
Wenn ihr somit das Marktpotential für unsere App errechnen wollt, so wären das 46Mrd mal 1% mal 8c = 37m€… …und Deutschland ist nur ein Markt von vielen möglichen…
Auch wenn nur ein Bruchteil erreicht wird ist es für eine Smartphone App schon ein schöner Erfolg, denn wir müssen nicht ein Netz erhalten und haben nicht 1000e Mitarbeiter wie es Mobilfunker haben.
Was die 8c betrifft:
Wir wissen auch, dass es andere Anbieter gibt, die billiger sind. Wir sind der Meinung dass es auch Leute gibt, die Qualität (Zustellzeit, Empfangsbestätigungen,…) schätzen. Niemand wird zum Versand von SMS über uns „gezwungen“.
Whatsapp & Multimedia:
Ich gebe euch voll Recht. Das ist von uns auch bewusst so und wir wissen, dass wir hier Aufholbedarf haben. Vorerst haben wir uns eben nur auf Textnachrichten konzentriert, bieten dafür statt Whatsapp ein Webinterface und SMS-Connectivity. Soll jeder nutzen was ihm besser gefällt.
Ich würde euch wirklich empfehlen das Produkt mal zu testen, auch die dazugehörige Web-App. Dann ergibt sich vielleicht ein besseres Bild wo das Produkt seinen Fokus legt. Nämlich in die „Cloud“.
Hoffe die Infos sind für euch interessant. Danke fürs Feedback, ist für uns sehr wertvoll.
Schön, dass Du dich direkt an der Diskussion und den aufkommenden Fragen beteiligst, Martin. Vielen Dank dafür! 🙂 Den Part mit den 1-2 Prozent habe ich gerade mal schnell präzisiert.
[…] die einiges an Innovationen bietet. Auf dem letztwöchigen Event in Müchen (Bericht bei BasicThinking) Konnte die alte App auch nicht viel mehr als gängige Dienste wie Whatsapp oder Yuilop, nämlich […]