Weg mit den Brieftaschen, Leute! Google will wahrscheinlich schon morgen eine Bezahlplattform für Smartphones mit dem mobilen Betriebssystem „Android“ vorstellen. Es soll das kontaktlose Bezahlen über Near Field Communication (NFC) ermöglichen. Das berichten unabhängig von einander der Börsendienst Bloomberg und die Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ (WSJ). Kunden des Systems sollen über entsprechende Lesegeräte in Geschäften bezahlen, Bonuspunkte erhalten und Groupons nutzen können.
Zunächst soll das mobile Bezahlen nur in einer Testphase in einigen Städten in den USA möglich sein. Google würde das Programm in New York und San Francisco starten und danach weitere Städte folgen lassen, heißt es in den Berichten. Der Webriese hatte entsprechende Test bereits vor einigen Monaten angekündigt und seitdem immer mehr Partner um sich geschart. Voraussichtlich sollen zunächst nur Besitzer des Smartphones Google Nexus S von Samsung (Bild oben rechts) im Netz des Anbieters Sprint Nextel in den Genuss der Plattform kommen.
Eine Konkurrenz namens ISIS
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Zusammen mit Google sollen demnach die Kreditkartenfirmen Visa und Master Card, sowie der Hardware-Hersteller VeriSign auf der Plattform sitzen. Erste Ketten, die den Dienst unterstützen sollen, sind laut WSJ Subway, Macy’s und American Eagle. Google wollte die Gerüchte nicht kommentieren, hat aber laut Bloomberg für morgen zu einem Presse-Event nach New York eingeladen, um die Plattform dort vorzustellen. Wir werden euch auf dem Laufenden halten.
Google und Sprint Nextel hätten gleich den ersten Herausforderer: Die drei US-Mobilfunkcarrier AT&T, Verizon Wireless und T-Mobile USA planen eine Konkurrenz auf NFC-Basis mit dem Namen ISIS. Der wird allerdings nicht vor 2012 erwartet. Widersprüchliche Angaben gibt es darüber, ob auch Drittanbieter ihre eigenen NFC-Apps auf Android-Systemen betreiben können. Während WSJ das in dem Aritkel bestätigt, schrieb Mark Beccue von ABI Research vergangene Woche, Google werde diese Möglichkeit frühestens 2013 anbieten. Will Google den Kuchen alleine mit seinen Partnern verspeisen und den hungrigen App-Entwicklern nur Brotkrumen zuwerfen? Das wird sich schon bald aufklären.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Samsung/Google)
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