Lady Gaga hat gestern die Server von Amazons MP3 Download-Service ins Schwitzen gebracht. Die Pop-Ikone hatte ihr neues Album dort für den Preis von 0,99 US-Dollar angeboten. Das Album „Born this way“ geht derweil im iTunes Store für deutlich höhere 11,99 Dollar über die virtuelle Ladentheke. Einige Fans konnten deswegen das Album gestern nicht downloaden oder mussten einige Zeit auf den Download warten. Amazon versprach aber, dass jeder, der das MP3-Album gestern bestellt hätte, es noch zum verbilligten Preis erhalten werde.
Von der Quasi-Verschenkaktion hatten beide Seiten etwas. Amazon pusht damit seinen digitalen Musikspeicher Cloud Player. (Interessiert sich eigentlich noch jemand dafür?) Wer sich ein Album kauft, erhält Zugang zu 20 Gigabyte Speicher statt der üblichen 5 Gigabyte. Das gilt auch für die Gaga-Scheibe. Für die Lady bedeutet das natürlich Aufmerksamkeit und einen rosigen Verkaufsstart ihres neuen Albums.
An anderer Stelle wird man nicht müde, den Erfolg des Verkaufsstarts Lady Gagas Social-Media-Aktivitäten zuzuordnen. Zur Erinnerung: Die Sängerin ist Twitter-Krösus mit 10,3 Millionen Followern. Dort schreibt sie etwa, dass sie sich wünscht, dass ihre Fans (genannt: Little Monsters) bestimmen, was die vierte Single-Auskopplung des Albums sein soll. Schon zwei Wochen vor dem Albumstart wählte sie das Social-Game Farmville zum Ort einer Promo-Aktion. Fans konnten dort im eigenen Bauernhof der Lady Ausschnitte des Albums hören oder es komplett herunterladen – wenn sie vorher virtuelle Güter im Wert von 25 Dollar gekauft hatten. Farmville-Entwickler Zynga wird sich über diese Promo-Aktion gefreut haben wie die Ziege auf der Weide, denn das Interesse an dem Spiel ist schon seit Monaten auf dem absteigenden Ast.
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In einem Werbevideo für Google (oben) bewarb Gaga am vergangenen Wochenende neben dem Browser Chrome auch ihre neue Single „Edge of Glory“. In dem Video jammen viele ihrer Fans mit, während andere auf Googles Browser aufmerksam werden. Kurz gesagt: Von den Promo-Aktionen profitieren die jeweiligen Hersteller mindestens genauso wie die Sängerin. Inzwischen kostet das Album bei Amazon.com 5,99 Dollar, auf Amazon.de 6,89 Euro. Von langsamen Servern ist jetzt nichts mehr zu bemerken. Das moderne Marketing dürfte den Albumstart beflügelt haben. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das alles Entscheidende eine viel einfachere Zutat war und das ganze Social-Media-Brimborium in den Schatten stellt: der Preis.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Universal)