Das meinen die doch nicht ernst, oder? Offenbar doch. Die militante Gruppe „das Grollen des Eyjafjallajökull“ hat sich im Internet in einem Bekennerschreiben zu dem Anschlag auf einen Verkehrsknotenpunkt am Berliner Ostkreuz bekannt. In dem Schreiben begründet die linksautonome Gruppe die Brandstiftung mit umstrittenen Punkten deutscher Innen- und Außenpolitik. Die Gruppe schreibt, und ich versuche das mal auszugsweise darzulegen:
Wir streiken! Deshalb haben wir heute einen Teil der Bahninfrastruktur am Ostkreuz, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt der deutschen Hauptstadt, sabotiert (…)
Berlin ist Hauptstadt eines der führenden Waffenexporteure, Berlin ist Hauptstadt des mächtigsten EU-Staates. In Berlin wurde ein „Ausstieg“ aus der Atomenergienutzung mit langen Restlaufzeiten beschlossen, aus dem dann ausgestiegen wurde, um nun erneut in einen „schnellst möglichen“ Pseudo-Ausstieg einzusteigen.
Alle haben Verantwortung für das, was geschieht. Alle haben die Möglichkeit, zu sagen: Stopp! Nicht mit uns. Wir bestreiken die quälende und mörderische Normalität. Es muss sich was ändern. Grundlegend.
Mobilität garantiert das reibungslose Funktionieren zur Aufrechterhaltung eben jener Normalität. Diese zu unterbrechen, wenn auch nur in bescheidenem Umfang, ist unsere Absicht.
Die Gruppe spricht weiterhin von der Flüchtlingsproblematik an den EU-Außengrenzen, von der Atomkatastrophe in Fukushima, schreibt, dass es über einen sofortigen Atomausstieg nichts zu verhandeln gebe.
Und das klingt kurzsichtig. Über all die genannten Themen erst einmal zu diskutieren und auf andere Art und Weise zu protestieren, scheint man nicht in Betracht gezogen zu haben. Also hilft nur die Brechstange? Wo kommen wir denn dahin, wenn jetzt jeder für seine politischen Ziele Leitungen lahm legt und anderen den Broterwerb erschwert? Es geht doch auch gewaltlos, wie das Beispiel Spanien zeigt. Und wie die arabische Revolution verdeutlicht hat, geht es nicht ohne das Internet, das heute durch die Brandstiftung bei einigen Providern in Berlin und Brandenburg teilweise lahmgelegt wurde. In dem Schreiben erklären die Täter, die offenbar gute Kenntnis von dem hatten, was sie da lahmlegen würden, wie sie den Verkehrsknotenpunkt sabotiert haben:
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Dabei haben wir die Gefährdung von Menschen nach bestem Wissen ausgeschlossen.
Schon das ist schief gegangen. In einem Stau, den der Ausweichverkehr des lahmgelegten S-Bahn-Verkehrs verursacht hatte, kamen heute bei einem Auffahrunfall eine Frau (58) und ein Mann (86) ums Leben. Zwei Menschen, die wahrscheinlich noch leben würden, wenn die Bahnen normal gefahren wären. Deswegen: Hört auf mit diesem Quatsch! Ihr habt euren Spaß gehabt, ihr habt euren Standpunkt klar gemacht und jetzt versucht gefälligst wieder auf vernünftige Art und Weise auf euer Anliegen aufmerksam zu machen, bevor noch jemand zu Schaden kommt!
(Jürgen Vielmeier)