Auf der zweitägigen Entwicklerkonferenz I/O sprudelte Google in der vergangenen Woche mehr als 30 Neuigkeiten hervor, wobei sich Tag zwei vor allem um Chrome drehte – bislang der Browser, vielleicht bald aber auch ein Ersatz für ein komplettes Betriebssystem. Chrome heißt dann Chrome OS und kommt auf Notebooks zum Einsatz, die wiederum Chromebooks genannt und im Juni endlich aufgetischt werden.
Lokal installierte Anwendungen gibt es bei Chrome OS fast keine, stattdessen Online-Services von Google (demnächst auch per Offline-Zugriff) wie Google Mail, Docs, Calender und Apps im Chrome Web Store, der nun nicht länger nur für US-Kunden geöffnet hat, sondern weltweit und in 41 Sprachen zur Verfügung steht. Im Angebot finden sich kostenlose und kostenpflichtige Tools sämtlicher Kategorien – viel Aufmerksamkeit erntete aber vor allem Angry Birds, das direkt im Browser gespielt werden kann.
Da das Browser-basierte System weder Dienste noch eine Hardwareerkennung oder anderen Ballast starten muss, soll es verglichen mit einem „echten“ Betriebssystem deutlich schneller oben sein: innerhalb von acht Sekunden, wie Google-Manager Sundar Pichai in seiner Keynote erklärte. Ein Kollege aus der onlinekosten.de-Redaktion hat mit Hilfe einer virtuellen Maschine vorab sein eigenes Chrome-OS-Testpferd gesattelt – genauer gesagt mit der Software VirtualBox und Chrome OS Linux, falls Ihr auch mal einen Blick darauf werfen wollt. Vorab gespeicherte Anwendungen wie YouTube und Twitter versammelt Chrome OS demnach auf der Startseite, nachträglich hinzugefügte Apps öffnen sich in einem neuen Tab. Auch das Starten der Anwendungen vollzieht sich über Tabs.
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Die Chromebooks werden von Acer und Samsung angeboten und liegen sowohl größentechnisch als auch preislich und bezüglich ihrer technischen Daten irgendwo zwischen einem Netbook und einem stärkeren Subnotebook. Samsungs Chromebook Serie 5 mit 12,1-Zoll-Display und Acers Rechner mit 11,6 Zoll großem Bildschirm sind jeweils mit einem Intel Atom Dual-Core-Prozessor bestückt. Samsung ließ sich detaillierter über die Hardware-Zutaten aus und gab zudem 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 16-GB-SSD bekannt. Mit UMTS-Modul soll das Samsung Chromebook rund 450 Euro kosten, ohne 3G-Empfang könnt Ihr Euch 50 Euro sparen. Starten sollen die Notebooks im Juni, Vorbestellungen nimmt Amazon.de ab Anfang Juni entgegen.
Was meint Ihr – landen die Chromebooks einen Erfolg? Bislang soll der Google Browser 160 Millionen Mal installiert worden sein, der potentielle Interessentenkreis ist demnach groß. Die Frage ist, ob die Nutzer bereit dazu sind, mindestens 400 Euro für ein nicht wirklich top-performantes Notebook auszugeben, dessen Software-Potential mit Googles Apps steht und fällt. Auch das Thema UMTS-Datentarife mit der üblichen Volumenbegrenzung könnte dem Suchmaschinenriesen zumindest in Deutschland einen dicken Strich durch die Rechnung machen. Die jüngsten Datendiebstähle dürften außerdem zum Nachdenken über die Sicherheit von Cloud-Diensten angeregt haben. Ein entscheidender Vorteil von Chrome OS wird hingegen der Tablet-schnelle Start sein. Zudem wird dem Kunden das Updaten abgenommen, genau wie bei Chrome wird sich Google um Verbesserungen sowie Aktualisierungen kümmern und das ganze automatisch aufspielen.
(Saskia Brintrup)