Der Satiresender „The Onion“ sorgt bei mir gerade für Lachtränen: In einer aktuellen Talkrunde debattieren die Gäste darüber, ob Arbeitslose Macbooks brauchen. Warum? Damit sie leichter auf den Arbeitsmarkt zurückfinden, sind sich zwei Apple-Verfechter einig. Immerhin kann man mit einem Macbook Lebensläufe schreiben. Und gerade Kreative könnten die Zeit bis zum nächsten Job nutzen, um freiberuflich als schlecht bezahlter Grafiker zu arbeiten. Immer wichtiger werde ja auch Videoschnitt, um einen Lebenslauf mit einem Video aufzumotzen. Und: Hohe Ausgaben stärken die Wirtschaft, das habe die Vergangenheit gezeigt.
Das ficht der bärtige PC-Freund an, der meint, statt eines über tausend Dollar teuren Macs täte es auch ein Toshiba-Gerät für 400. Gegenargumente werden aber nicht zugelassen, was vor allem die einzige Dame in der Talkrunde am Schluss zu spüren bekommt, als sie meint, Arbeitslose könnten doch auch mit einem alten PC arbeiten, wozu müsse man neue kaufen? Immerhin hätten die enormen öffentlichen Ausgaben der vergangenen Jahre dazu geführt, dass der Staat jetzt pleite sei. Daraufhin wendet sich sogar der Talkmaster gegen sie, denn so eine Meinung will nun wirklich niemand hören.
Das Video persifliert nicht nur die uns allen bekannte und oft geführte Diskussion „Mac oder PC“, sondern auch die US-Finanzpolitik. Die USA sind derart hoch verschuldet, dass das Land kürzlich die Warnung einer Rating-Agentur erhielt: die stärkste Volkswirtschaft der Welt droht ihre Kreditwürdigkeit zu verspielen. Mit einem Konjunkturpaket wollte man die Finanz- und Wirtschaftskrise überwinden, aber das hat die Schuldenfalle erst herbeigeführt. Technik treibt die Wirtschaft an, ist eine der Devisen. Aber damit tröstet man sich im Grunde nur über die ruinöse Infrastruktur hinweg. Wer „Sparen“ predigt, wird einfach überhört. Schon vor Kurzem trafen die Satiriker mit dem CIA-Programm Facebook den Nagel auf den Kopf. The Onion ist wieder da.
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