Was soll ich jetzt davon halten? Die Fraunhofer-Gesellschaft hat heute ein neues Konzept namens Dual-Blogging vorgestellt. Im Prinzip heißt das, dass ein wissenschaftlicher Text links in einen Blogtext übersetzt wird, der rechts daneben steht. Und in der Praxis sieht das aus wie im Screenshot oben. Als Gallionsfigur muss mal wieder Social-Media-Papst Sascha Lobo herhalten, der das neue Forschungs-Blog betreiben und presserechtlich verantworten soll. Neben ihm bloggen aber auch die Wissenschaftsblogger Lars Fischer und Florian Freistetter mit. Fraunhofer schickt Martina Schraudner und Solveig Wehking ins Rennen. Als Beispiel für einen Dualblog-Beitrag dient ein Doppel-Text über pflanzliches Speise-Eis. Ich halte das ganze für einen Marketing-Gag, auf den wir hiermit reingefallen sind. Schlimm finde ich das aber nicht.
Gerade die Wissenschaftsseite des Beispiel-Beitrags strotzt nur so vor Fachbegriffen. Das mag zwar das sein, was Wissenschaftler daher reden. Es ist aber nicht das, was man in irgend einer Publikation einem DAL (dümmsten anzunehmenden Leser) oder auch einem durchschnittlich gebildeten Leser vorsetzen würde. Man würde gleich im Blogstil schreiben, wie es auch die Wissenslogs und die Scienceblogs tun. Oder man würde mit einem weniger persönlich angehauchten, journalistischen Bericht einen Mittelweg wählen, in dem man mit Fremdwörtern aber ebenfalls geizen muss. Sonst hätte man per Definition das Thema verfehlt.
Schlecht finde ich die die Idee in mehrfacher Hinsicht trotzdem nicht. Das Forschungsorganisation Fraunhofer, arbeitet immer wieder an interessanten Projekten. Es geht um Zukunftsthemen, auch einmal abseits von Social Media und Unterhaltungselektronik. Das Forschungsblog wird damit an der Nahtstelle eines Unternehmens- und Wissenschaftsblog sitzen. Von daher lasse ich mir das gerne gefallen – auch wenn ich ein Dualblog für Spielerei halte. Ziel sollte es sein, ohne einen fremdwortdurchsetzten Wissenschaftstext auszukommen.
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