Lange galt es als Faustregel: Wenn du etwas bloggen willst und weißt nicht was, dann kritisier StudiVZ. Du kannst praktisch nichts falsch machen, denn alles falsch macht ja schon StudiVZ. Wie ist es heute? Ich fürchte, nicht viel besser: Die VZ-Netzwerke, wie StudiVZ heute heißt, haben den deutschen Eincheckdienst Friendticker in ihre neue App für das iPhone (und in Kürze Android) aufgenommen. Man kann damit nun bei Friendticker einchecken und – ja, das war’s schon. Klingt beim ersten Ton, als würden sich zwei Todgeweihte zusammentun, um es noch einmal krachen zu lassen. Doch leider fehlt das Krachenlassen, man bleibt einfach liegen und wartet, bis eines Nachts Gevatter Tod einen Blick ins Zimmer wirft.
Klingt gemein, aber was soll man sonst dazu schreiben. Facebook hat den VZs gleich zweimal den Rang abgelaufen: Bei den Social Networks ebenso wie schon bei den Eincheckdiensten. Allenfalls beim Thema Deals scheint man dagegen zu halten. Aber jetzt? Jetzt sucht man sich mit Friendticker einen Eincheckdienst aus, der es zwar wenigstens versucht hat, auf lange Sicht aber auch nicht gegen Facebook wird bestehen können. Friendticker bietet in seiner eigenen App zwar auch Gutschein-Deals an, StudiVZ setzt gerade hier aber auf den Dienstleister Coupies. Die Kooperation beschränkt sich also auf einfaches Einchecken, und das dürfte niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken.
Wer einen differenzierten Blogbeitrag schreiben will, der versucht also noch, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. Oder zumindest fair zu bleiben. Also machen wir’s mal so: Mit wem hätten die VZs denn sonst kooperieren sollen? Eine Zusammenarbeit mit Foursquare hätte keinen Unterschied bedeutet. Der Dienst ist in Deutschland bislang für die meisten überflüssig, weil man mit ihm kaum Belohnungen fürs Einchecken bekommt. Gowalla ist praktisch tot, mit Facebook kann man nicht kooperieren. Bliebe höchstens noch Qype, aber auch das würde die VZs nicht retten. Mit der Eincheckmöglichkeit ist man zu spät dran, genauso wie mit dem eigenen Like-Button, den Apps, dem Buschfunk, …
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Die VZs haben in letzter Zeit nichts hervorgebracht, was Facebook nicht schon hätte, aber alles augenscheinlich eine Nummer kleiner und unattraktiver. Ohne Internationalisierung und neue Entwicklungen wird man Facebook nicht mehr einholen können. Aber dafür wären hohe Ausgaben nötig, die man einfach nicht mehr investieren mag. Es ist ähnlich wie die Vermarktungs-Zusammenarbeit mit MySpace: Was immer die VZs derzeit versuchen, es kommt ganz einfach zu spät.
(Jürgen Vielmeier)