Wer denn nun? Anfang Februar meldete Techcrunch noch, das Softwareunternehmen UberMedia habe TweetDeck für 30 Millionen US-Dollar gekauft. Gestern Abend berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) dann aber, dass Twitter in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ sei, um TweetDeck für 50 Millionen Dollar zu kaufen. Wer macht also das Rennen?
Beide Medien bezogen sich auf Personen, die mit den Verhandlungen betraut gewesen seien. Die Floskel ist in den vergangenen Wochen wieder sehr beliebt geworden. Hier hatte sich aber gerade das WSJ ähnlich wie Bloomberg eher als Lautsprecher für Gerüchte hervorgetan. Ich glaube das mit einer Übernahme von TweetDeck also erst, wenn mir die Bestätigung schwarz auf weiß vorgelegt wird.
TweetDeck ist ein beliebter Twitter-Client, der bislang noch zum gleichnamigen britischen Unternehmen gehört. Er basiert auf Adobe Air und damit auf einer Vielzahl von Betriebssystemen. Auch wir arbeiten hier mit dem Client, der für seine Tabellen-Struktur bekannt ist. Timeline, Erwähnungen, Direktnachrichten und Suchergebnisse werden jeweils in einer Spalte angezeigt. Zusätzlich zu Twitter kann TweetDeck Meldungen auch auf Facebook verbreiten und seine Accounts auf Foursquare, MySpace, Buzz und LinkedIn verwalten. Fraglich, ob Twitter im Falle eines Kaufs daran festhalten würde. Interessant auch, was mit Deck.ly passieren würde, einem Dienst, der in TweetDeck integriert ist und mit dem man deutlich längere Meldungen absetzen kann als mit 140 Zeichen.
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Desktop-Client für Twitter überfällig
Twitter ist mit dem Kauf von Tweetie vor fast genau einem Jahr in das Geschäft mit Clients eingestiegen, das man bis dahin Drittunternehmen überlassen hatte. Tweeties iPhone-Client wurde zur offiziellen Twitter-App, die mit der jüngst eingeführten und schnell wieder entfernten „Dickbar“ zweifelhafte Bekanntheit erlangte.
Tweetie läuft nur auf Mac-Rechnern. Mit dem Air-basierten TweetDeck hätte Twitter einen plattformunabhängigen Client, den man allen Nutzern anbieten könnte. Und genau das will der Zwitscherdienst: auf allen Plattformen präsent sein, damit man die Nutzer überall mit seinen Werbeformen beschallen kann. Für UberMedia würde es dann allerdings langsam eng. Erst vergangene Woche waren – ähnlich vage – Pläne durchgesickert, dass man an einem Twitter-Konkurrenten arbeite. Das wird man auch müssen. Denn wenn UberMedia TweetDeck durch die Lappen ginge, hätte man Twitter nicht mehr viel entgegen zu setzen.
(Jürgen Vielmeier)