Kommt das nur mir so vor, oder ist es heute wirklich ruhiger im sonst so hektischen Köln? Klare Sache: Sie sind alle ausgeflogen nach Berlin, wo heute Morgen die diesjährige Re:publica begonnen hat. Doch, ein wenig ärgere ich mich im Moment, dass ich wegen privater Termine in diesem Jahr nicht dabei sein kann. Einige Kollegen hätte ich gerne getroffen, anderen hätte ich unter den 3.000 Bloggern und Social Medians, die bis Freitag erwartet werden, gut aus dem Weg gehen können.
Die Konferenz ist zu einer Art Kulturveranstaltung geworden. Gefreut hätte ich mich auf Abendveranstaltungen wie Powerpoint Karaoke, die schon traditionelle Twitterlesung, aber auch Ideen wie die Troll-Monetarisierungsplattform Hatr oder „Die eine Sau ist noch nicht mal aufgegessen, da läuft schon wieder die nächste los“ zum Thema Newshype und Rivva.
Ticketpreise bis 110 Euro
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Ein Trost: Bei inzwischen acht Panels gleichzeitig in der Kalkscheune, dem Quatsch Comedy Club und dem FriedrichstadtPalast ist es euch Anwesenden ohnehin nicht möglich, bei allem dabei zu sein. Ich bin trotzdem keiner von denen, die angeblich stolz darauf sind, nicht dabei zu sein und sich gerade dazu auf Twitter zu Wort melden. Obwohl ein wenig leise Kritik angebracht sein muss bei Ticketpreisen bis zu 110 Euro für alle drei Tage. Es ist nicht so, dass man nichts dafür geboten bekäme, aber so viel Geld für ein etwas zu groß geratenes Barcamp? Wer böse wäre, könnte munkeln, Berliner A-Blogger würden sich damit in drei Tagen von tausenden B-Bloggern fürs Bloggen bezahlen lassen, was ihnen im Rest des Jahres zu wenig einbringt. Aber böse sind wir ja nicht.
Vielleicht also im nächsten Jahr. Die Veranstalter haben mit der „Netzspeisung“ der 3.000 noch Probleme, wie man auf Twitter lesen kann. Auch die Website der Re:publica ist zeitweise überlastet. Die WLAN-Verfügbarkeiten reichen bei so vielen Leuten und wahrscheinlich doppelt so vielen WLAN-fährigen Geräten vor Ort offenbar nicht aus. Es könnte also der Tauglichkeitstest für Personal Hotspots werden, geteilten mobilen Internetverbindungen über Smartphones. Was dafür erstaunlich gut funktioniert, ist der Livestream der Veranstaltung für alle Daheimgebliebenen. Ich werde da immer mal wieder reinschauen, ebenso wie auf Twitter, wo unter einem der vielen Hashtags zur Konferenz, #rp11, pro Minute derzeit mehrere Tweets abgesetzt werden. Viel Spaß vor Ort, wie sehen uns im nächsten Jahr!
(Jürgen Vielmeier)