Klappe zu, Kamera tot: Technikhersteller Cisco macht überraschend Schluss mit der Pocket-HD-Kamera Flip. Sie fällt einem Restrukturierungsprogramm zum Opfer: man will sich von nun an mehr auf Geschäftskunden konzentrieren. 590 Millionen US-Dollar hatte der Konzern vor zwei Jahren noch für die Geschäftseinheit bezahlt, die man vom Kamerahersteller Pure Digital übernahm. Die angeschlossene Community FlipShare soll derweil in ein anderes Social Network integriert werden.
Warum man das Geld jetzt einfach abschreibt, bleibt derweil im Dunkeln. Cisco hat jedenfalls offenbar nur wenig Interesse daran, das Thema weiter auszuleuchten. Beispiel gefällig? „Das Geschäft zu beenden statt es weiter zu verkaufen, war die beste Vorgehensweise“, sagte ein Cisco-Sprecher gegenüber dem Magazin Pocket-lint. Der Rest ist Spekulation. Bleibt also die Frage: Stand es wirklich so schlecht um den Mini-Camcorder?
Wer wird das nächste Opfer immer besserer Smartphone-Kameras?
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Im Februar berichtete Cisco von 15 Prozent weniger Umsatz im Privatkundengeschäft und 18 Prozent weniger Gewinn. Aber dass es der bessere Weg gewesen sein soll, eine durchaus bekannte Kameramarke einfach auszuknipsen, statt zumindest noch ein wenig Geld dafür zu kassieren (einige hundert Millionen Dollar), leuchtet nicht so ganz ein. Zwei aktuelle Flip-Modelle hat Cisco aktuell auf dem Markt: die MinoHD, die mit 4 GByte Speicher etwa 90 Euro kostet, und die UltraHD für etwa 150 Euro. Beide bieten zweifachen Digitalzoom bei 720p, also kein Full-HD. Praktisch an diesen Mini-Kameras wie auch an ähnlichen Modellen von Kodak, ist der eingebaute USB-Arm, der sich direkt an eine USB-Schnittstelle im Rechner anschließen lässt. Mit einer eingebauten YouTube-Funktion lassen sich die Videos dadurch ohne Umwege hochladen.
Auf der anderen Seite haben inzwischen die meisten Smartphones neuerer Generation eine HD-Kamera mit 720p mit an Bord. Gegen einen zweifachen optischen Zoom kommen auch die problemlos an. Und die Qualität der eingebauten Kameras wird immer besser. Im neuen iPhone 5 könnte eine Sony-Kamera zum Einsatz kommen. Das Nokia N8 beherbergt ein Objektiv von Carl Zeiss. Den Pocketkameras fehlt dafür ein WLAN-Modul, um die Videos direkt hochzuladen. Ein Problem, das übrigens auch weitere Digicam-Anbieter treffen könnte. Vielleicht haben wir heute den Anfang vom Ende der Digitalkameras gesehen.
(Jürgen Vielmeier)
Die Kamera des Nikon N8 ist nicht von Carl Zeiss, das Objektiv der Kamera ist von Carl Zeiss.
ganz sicher nicht der „anfang vom ende der digitalkameras“. dat is quatsch, moasagn.
Es nervt mich schon seit geraumer Zeit, dass ich mit keiner Digitalkamera Bilder oder Videos direkt hochladen zu Flickr, Facebook oder Youtube. Man kommt sich vor wie im Jahr 1995.
Von daher nutze ich mittlerweile zu 80% tatsächlich mein iPhone und kaum noch die drei anderen Kameras, die im Schrank verrotten.
Da passt diese Meldung hier genau rein. Ich kann Cisco verstehen. Halte es aber auch nicht für den cleversten Weg, eine durchaus etablierte und recht starke Marke einfach ins Nirvana zu schicken. Schade und traurig.
Man kann sich ja auch für gutes Geld eine WiFi SD Karte zulegen, gibbet schon für 100 EUR… ist zwar nicht so elegant, sollte aber zumndest eine Möglichkeit sein…
Digitalkameras sind auch sowas von 90er.
ich seh’s noch nicht. neuerdings schleppe ich wieder extra eine kleine digicam mit, weil sich das tolle fotohandy bei jedem dritten einschalten aufhängt und das motiv bis dahin schon weg ist. spezialisten sind in ihrer nische immer besser als generalisten, das gilt auch für geräte. sehr schade jedenfalls.
und ich möchte auch deshalb nicht alles in einem, weil dann nicht ein gerät kaputt ist oder weg, wenn was schiefgeht, sondern vier oder fünf.
@#1: Wahrscheinlich stimmt noch nicht mal das. Das Objektiv wurde höchstens von Carl Zeiss berechnet, wahrscheinlich wurde die Rechnung jedoch nur von Zeiss überprüft und abgestempelt.
Ich finde das Handy-Argument alleine nicht so ganz schlüssig. Dann müste ja auch der Markt für kleine Foto-Digitalkameras zusammenbrechen. Die kann man doch noch viel eher durch das Handy ersetzen.
Ich glaube die Flip ist einfach von allen Seiten eingekreist worden: Nachbau-Teile von anderen Herstellern (Kodak..), digitale Camcorder mit Speicherkarte werden immer billiger und bieten mehr, immer mehr Foto-Kameras können auch in HD drehen und dann natürlich auch die Handys… schade um ein schönes und vor allem einfaches Bedienkonzept.
[…] gelungen, einen satten Bekanntheitsgrad aufzubauen. Dennoch wurde nun beschlossen, die Flip Kameras vom Markt zu nehmen. Schade […]
[…] aber das hätte nicht für alle gestimmt. Vom Tode der Pocketvideokamera Flip haben wir vergangene Woche bereits berichtet, außerdem traf es den sozialen Browser Flock und aktuell Google Video. Ein baldiges Ende sagen […]
[…] Negativbeispiel der vergangenen Tage ist der Netzwerkausrüster Cisco, der die Pocket-Videokamera Flip einfach so beerdigte. Und das, obwohl die Pläne schon in der Schublade lagen, ein kommendes […]
Die immer besser werdenden Kameras in den Handys ist meiner Meinung nach das Hauptargument. Man denkt doch nicht immer daran alle möglichen Geräte mitzunehmen. Das Handy (oder Smartphone) hat man aber so gut wie immer dabei. Für richtig gute Aufnahmen hat man dann evtl. nochmal exta Geräte.
[…] Und auch dieser Markt wird von den Smartphones gerade aufgefressen. Cisco hat den Konkurrenten Flip auch deswegen im vergangenen April aufgegeben. Weitere Produkte von Kodak etwa: digitale […]