Sonstiges

Verwirrung um vermeintlichen Stopp von Google-Streetview-Fahrten in Deutschland

Schluss mit weiteren Kamerafahrten in Deutschland? Mitnichten. Matt McGee vom Blog Search Engine Land schrieb gestern, Google wolle keine weiteren Bilder in Deutschland für die Maps-Erweiterung Street View aufnehmen. Weitere Fahrten seien nur noch angestrebt, um Funktionen und Material von Google Maps zu verbessern. Die Entscheidung sei gefallen, weil Google einen schweren Stand mit Datenschützern in Deutschland hatte, vermutete McGee.

Kamerafahrten für Google Maps ohne weitere Veröffentlichungen für Streetview wären allerdings nichts Neues. Das hatte Google selbst bereits im Januar angekündigt. Google schrieb damals dazu:

Es sind dieselben Autos, die wir auch für Street View genutzt haben – wir haben aber derzeit keine Pläne, die aufgenommenen Bilder in Street View darzustellen.

Bei den neuen Fahrten gehe es lediglich darum, die Funktionen für Maps und den integrierten Routenplaner zu verbessern. Damit solle Google dann dem Nutzer etwa mitteilen können, dass sich das gesuchte Hotel in 100 Metern auf der linken Seite befinde. Die Antwort von Google wirft aber gleich mehrere Fragen auf.


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Warum will man denn Fotos mit Streetview-Wagen aufnehmen und sie nicht veröffentlichen? Den Ärger mit erbosten Nutzern, die die Streetview-Wagen mit Fackeln und Mistgabeln jagen, hätte man doch trotzdem. Betonung dürfte also auf „derzeit“ legen. Im Moment will man die Bilder nicht veröffentlichen, aber dass das niemals passieren soll, kann ich mir aufgrund des ganzen Aufwands, den Google damit betreibt, kaum vorstellen. Google hat die Wagen bereits Mitte März losgeschickt und will sie bis Ende Mai in Deutschland fahren lassen. Laut dem aktuellen Fahrplan übrigens nahezu überall. Weil auch Microsoft Wagen für den Dienst Bing Maps Streetside auf den Weg schickt, ist derzeit viel los auf Deutschlands Straßen.

Google verrät natürlich nicht, wann und ob die Bilder veröffentlicht werden. Bislang gibt es auch noch keinen genauen Termin für einen Start von Streetview abseits der bislang dargestellten 20 größten deutschen Städte. Von daher: Freut euch, Streetview-Fans, der Dienst wird schon noch bundesweit kommen – mit den üblichen verpixelten Häusern in vielen Straßen.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

30 Kommentare

  • ….Die Kamerawagen von Google sind wieder in Deutschland unterwegs. Beim aktuellen Einsatz gehe es aber nicht um Fotos für Google Street View, sondern um eine Verbesserung des Kartendienstes Google Maps, sagte Google-Sprecher Kay Oberbeck am Montag der Nachrichtenagentur dpa….

    Quelle: sueddeutsche.de

  • Die sollen das lieber mal freischalten, die google Autos wurden vor zwei Jahren in der Umgebung auf den kleinsten Dörfern gesichtet.
    Ich hoffe da ist Microsoft schneller…

  • „Warum will man denn Fotos mit Streetview-Wagen aufnehmen und sie nicht veröffentlichen?“
    Auf den Fotos können Straßenschilder (z.B. um Einbahnstraßen erkannt zu werden) automatisch ausgewertet werden. Ihr schreibt ja selbst, dass es Google darum geht, den Routenplaner zu verbessern.

    @Manuela:
    Kein Sack Reis? 😉

  • @Daniel @Manuela: Ein Fahrrad ist schon eine Steigerung im Vergleich zu nem Sack Reis, oder nicht? Wie wär’s mal mit ner Überschrift mit dem Titel „In China ist heute kein Sack Reis umgefallen“. Glaube, das wär’s. 😉

  • … und in China ist heute ein Fahrrad umgefallen.

    Ja so ähnlich über dieses …Street View Gedöns… regen sich wohl am meisten diese Netzaffinen Web 2.0 Blogger auf ?

    Obwohl ich mit deren Logik auch etwas auf Kriegsfuß stehe , da ich sie oftmals nicht Verstehe?
    Sie sind Gegen Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung, Körperscanner, aber Für Google „Street View“, Facebook oder Google Latitude ?
    Wer bei der Vorratsdatenspeicherung sein Recht auf Privatssphäre einfordert wird von der Bloggerszene Unterstützt , wer das Gleiche aber bei „Street View“ oder Facebook Fordert wird meist Verhöhnt.
    Für mich eigentlich die Widersprüche in der Web 2.0 Szene.

  • @basic:
    Ein ganz einfacher Unterschied, die Daten die in der Vorratsdatenspeicherung und ähnlichem aufgenommen werden sind erstens:
    – nicht vone jedem auf der Strasse zu sehen
    – stehen ueblicherweise nicht im Telefonbuch

    Streetview: Mein Haus/Wohnung/Gartenzaun kann, darf und wird auch jeder(!) sehen koennen, der sich auf einer oeffentlichen Strasse bewegt. Meinen IP Traffic kann wohl nur der Sper-Nerd 2020 mit Blick auf meinen Telefonanschluss von aussen auf der Strasse erkennen 😉

    Sorry, daber wer den Unterschied nicht erkennt… der setzt wohl auch das das ungewollte veroeffentlichen einer Adresse z.B. auf einem Werbeflyer gleich mit einem Zeitungsfoto einer Strassenansicht.

  • Ist die Grafik im Beitrag die aktuelle Verfügbarkeit von Street View? Sorry, ich muss ganz dringend auswandern. Das ist ja lächerlich. Na immerhin ist Deutschland noch vor Österreich und Polen. Das ist ja mal was!

  • @Jason Miles:
    Die Grafik scheint aktuell zu sein.
    Kann man selbst leicht prüfen: Einfach Google Maps öffnen und das StreetView-Männchen auf die Karte ziehen (nicht loslassen).

  • @Jason Miles @Daniel: Ja, die Karte ist aktuell. Klick mal auf den Ausschnitt ganz oben, dann wirst du zur Karte weitergeleitet und kannst reinzoomen. Ob du jetzt auswandern solltest, kann ich dir nicht beantworten. Im Zweifelsfalle: ja! 🙂

  • …Streetview: Mein Haus/Wohnung/Gartenzaun kann, darf und wird auch jeder(!) sehen koennen, der sich auf einer oeffentlichen Strasse bewegt….

    Du sagst es wer sich auf der Straße begibt kann das Haus sehen oder Fotografieren …. nun wird aber kaum jemand alle Straßen in D Abfahren , geschweige sich jedes einzelne Haus Merken , dafür ist selbst das Menschliche Gehirn nicht konstruiert.
    Street View kann dieses und ist da eine völlig neue Qualität , die zwar rechtlich nach den geltenden Gesetzen völlig OK ist , nur wurden diese Gesetze Geschaffen als an so etwas noch nicht einmal zu Denken war.
    Denn dein Haus kann im Prinzip erst jeder(!) mit Street View sehen , vorher eher im Vergleich dazu recht Wenige.
    Wenn Google oder MS damit Geschäfte machen wollen im Gegensatz zu einen Spaziergänger ist das zudem noch einmal etwas Anderes …

    „Meinen IP Traffic kann wohl nur der Sper-Nerd 2020 mit Blick auf meinen Telefonanschluss von aussen auf der Strasse erkennen… “

    Keine Angst Google, Twitter oder Facebook hat ihn weitgehendst und viele andere Dienste oder Webseiten auch …. der Staat kann Google ja auch Anweisen ( wie in den USA) ihn diesen zu Überlassen … das wäre dann wohl die „privatisierte Vorratsdatenspeicherung“ mit keinem Unterschied zur Staatlichen eher im Gegenteil.

    Es gibt also durchaus Kontoversen die mit den üblichen Floskeln nicht zu Lösen sind.

  • @basic:
    Komisch, dass sich aber die Aufregung ueber (kostenpflichtige) Dienste, die anhand der Adresse ein Profil Deiner Zahlungsfaehigkeit erstellen, eher klein bleibt, aber ein Dienst, der kostenlos allen zur Verfuegung steht und durchaus einige positive Apsekte bietet einen riesen Aufschrei erzeugt.

    Natuerlich google archiviert diese Bilder und stellt sie der Oeffentlichkeit mit Geodaten versehen zur Verfuegung.
    Aber durchaus mit einem gewissen Nutzen fuerdie Allgemeinheit (um mich vorsichtig auszudruecken).
    Und nochmal, auch vorher konnte jeder(!) mein Haus sehen, und zwar immer aktuell wenn er daran vorbeigeht.
    Nicht eine alte, eingefrorene Aufnahme. Die koennte auch als Hintergrund in einem Zeitungsartikel auftauchen, dort sogar mit Angabe der Strasse, wenn dort z.B. eine Demo stattgefunden haette.
    Sichtbarkeit: Die Auflage der Zeitung.

    Vielleicht sogar in einer Werbung, oder einem Film, wenn dort entsprechende Aufnahmen gemacht wurden. Publikum zig tausende….

    Und die Diskussion ueber IP Daten, Twitter, FB und konsorten hat meiner Meinung nach ueberhaupt nichts mit Streetview zu tun (die reale Problematik des WLAN Scanners aussen vor, die aber auch nicht direkt mit der StreetView Nutzung verknuepft ist)

  • @13 derFrutz
    Der Hausbesitzer muss in D Steuern Bezahlen , Auflagen bezüglich Fassade und Ordnung erfüllen , anteilsmäßig Beiträge für Gehwege und Straße entrichten und deren Unterhaltung.
    Nur Vermarkten darf die Ansicht im Internet eine priv Firma ohne das der Besitzer einen Cent sieht.
    So „Selbstlos“ ist die Sache auch nicht, Google und MS würden nicht Millionen in ein Projekt stecken wenn es keinen Gewinn einbringt , das könnten sie vor ihren Aktionären nicht Verantworten.
    Dies hat nicht viel Gemeinsam mit einem Sparziergänger oder Hobby Fotografen und deren „Panorama Freiheit“ , sondern wie viele hier zu Recht meinen wird „Street View“ ein wichtiger Teil des zukünftigen Netzes sein, der auch gute Gewinne einbringt.

    Nur der Steuerzahler egal ob Hausbesitzer oder Bürger wird weitgehend Leer dabei ausgehen und darf angeblich Google auf Knien noch dafür Danken 😉
    Ergibt für mich wenig Logik?

  • Nur kurz, um eins klarzustellen: Ich habe nie behauptet, dass Google „selbstlos“ handelt.
    Google ist ein profitorientierter Konzern, wie fast alle Firmen (zum Glueck, irgendwie muessen PayChecks ja gedeckt werden, ich arbeite aber nicht bei Google aber auch in der SW Branche)

    Ich sagte, dass das Hauptprodukt der Allgemeinheit „kostenlos“ nicht „selbstlos“ zur Verfuegung gestellt wird. Schliesslich bringt Google, Maps und auch StreetView meiner Meinung nach einigen Mehrwert fuer jeden einzelnen Internetnutzer.
    Und wenn ich sehe wie ich StreetView zur Urlaubsplanung nutzen kann, moechte ich mir nicht vorstellen, was entsprechende Touristen aus dem Ausland denken moegen, wenn sie dies in D versuchen.

    Natuerlich wird Google unter dem Strich Geld damit verdienen, aber sie haben ja auch niemanden mit den Fotos etwas „weggenommen“.
    Und richtig vermarkten werden es Firmen, die solche Aufnahmen zur Einstufung z.B. der Kredituwerdigkeit verwenden.
    Dagegen gibt es aber komischerweise keine oder wenig oeffentlich wahrnembare Proteste.

    Nur weil Google also so „profitgeil“ ist den Hauptdienst kostenlos zur Verfuegung zu stellen und sein Geld mit Werbung zu verdienen (ein im Privatfernsehen weithin akzeptiertes Geschaeftsmodell) ist es also Boese.
    Natuelrich sammelt Google Daten, natuerlich verarbeiten sie diese und stellen sie fuer Werbefinanzierte Dienste zur verfuegung. Und – SKANDAL – sie machen das auch noch oeffentlich und gemeinhin bekannterweise :-O

    Aber geheimes Sammeln und profitorientiertes explizites Verkaufen von Daten an nicht-oeffentliche (sinistre?) Kreise ist ok?

    Sorry, da habe ich echt ein Problem.
    Nur weil eine Firma irgendwie Geld mit einem kostenlosen Dienst verdient an dem irgendwie ein einfaches Bild von meinem Haus eingebunden ist, soll ich beteiligt werden??
    Werden denn Leute, die einfach nur durchs Bild eines Filmes laufen am Film beteiligt? Kann man bitte mal die Relationen wahren?

    Ich denke Google „verdient“ sich das Geld dadurch, dass sie es in eine gut bedienbare Applikation einbinden, die schnell und smooth funktioniert und dem normalen Anwender einen einfach zu benutzenden Mehrwert gibt. Dieser Anwender benutzt die Dienste und wird – vergleichsweise subtil – mit Werbung genervt.

    Wenn das ganze nur in Abokanaelen laufen wuerden, hatten es doch die meisten StreetView Gegener gar nicht mit bekommen.

    Also wird Google fuer die werbefinanzierte Bereitstellung seiner Dienste in D betsraft. Super.

    Alles nur weil man als „steuerzahlender“ (was hat das damit zu tun) Hausbesitzer an „diesen Millionen“ nicht beteiligt wird? (Hoere ich hier Neid heraus. Shocking, Streetview als Teil der Neid-Debatte)

    Genau das ist die Mentalitaet, die diese „Netzaffinen Web 2.0 Blogger“ so unverstaendlich finden und daher auf wohlformuliertes Unverstaendnis „floskelhaft“ argumentieren.

    Fuers Protokoll:
    Ich habe nicht MS im Zusammenhang mit Google erwaehnt!
    Ich habe nichts von „selbstlos“ gesagt
    Und ja, StreetView wird ein Teil des zukuenftigen Netzes sein und wird auch Gewinne einstreichen.
    Und ja, ich bin genervt, weil sich irgendjemand das Recht herausgenommen hat, zu verhindern, dass meine Adresse in StreetView zu sehen ist.
    Aber das ist sicher auch nur ein floskelhafter Konflikt.

  • Sorry, habe beim letzten Beitrag vergessen meinen Namen einzugeben, sollte nicht anaonym sein.

    Gruss
    Fritz Vollmer

    (Damit es nicht heisst, ich haette Angst meinen Namen in die web2.0 blogosphaere zu stellen….)

  • also so wie ich diese diskussionen zu diesem thema im internet seit einiger zeit verfolge wird es sich wohl nie ändern, dass es die totalen gegner und die totalen befürworter zu streetview gibt, welche sich bis auf das messer streiten 😀

  • @Fritz Vollmer

    Ich bin nicht Gegen StreetView und es geht nicht um Neid , aber unsere Städte und Gemeinden könnten sicher das Geld welches Google damit Verdient auch gut Gebrauchen , schon um die Löcher in den Straßen zu Flicken oder Gehwege auszubessern.
    Stattdessen werden die Abgaben und Gebühren Erhöht nicht nur für Hausbesitzer auch für den normalen Bürger oder Familien.
    Unsere Politiker sind hat zu „Dumm“ und Kassieren lieber den Bürger ab, statt sich mit den mächtigen I-Net Konzernen anzulegen.

    Die “Netzaffinen Web 2.0 Blogger“ sollten endlich auch einmal Aufzuhören diesen Firmen Google , Microsoft oder Facebook ewig hinterherzuhetzen und sich immer deren Argumentationen zu Eigen machen, statt selbstständig Nachzudenken.
    Diese Firmen werden meist das Machen was ihnen den besten Profit einbringt und kaum was in Endeffekt dem Bürger dabei Nützt.. egal ob im Datenschutz oder StreetView.

  • Ich verstehe schon die Aufregung: In England haben Einbrecher schon aufgerüstet und spähen Ihre Objekte mit Google Earth und Street View aus. Dann kam das ausblenden der Häuser aber das hat die Häuser erst recht als potentiell lukrative Objekte markiert. Andererseits ist es auch eine coole Technik wenn man in den Pausen mit dem Browser in Süd-Frankreich die Küste entlang fährt und ab in die Berge…

  • @basic
    Eigentlich sollte ich es langsam „ruhen“ lassen, aber ein kleines Männchen in meinem Kopf lässt mich nicht in Ruhe.
    Also führen wir es doch noch ein bisschen (zu Waldemars Belustigung) weiter. Schliesslich führt eine ordentliche Diskussion in gelebter Streitkultur hoffentlich immer zu neuen Erkenntnissen 😉

    Um die neuesten Argumente nochmal zusammenzufassen:
    – Google (und MS, FB und andere IT Firmen) verdienen Geld
    – Diese Firmen (und die meisten Firmen die ich kenne, vom Friseur bis zum Machinenbaubetrieb) machen das was ihnen den besten oder zumindest guten Profit bringt.

    Das kann ich voll unterschreiben, ohne deswegen irgendeiner Argumentation „nachzurennen“.
    Das Google mit Werbung Geld verdient weiss ich durch eigenes Nachdenken, dazu muss ich nicht „blind“ der Argumentation folgen.
    Ich habe durchaus keine pauschal „laissez-faire“ Einstellung zum Thema Datenkrake speziell auch FB und anderen gegenüber.

    Aber warum muss der Staat jetzt bei Google für Bilder(!) von Häusern „abkassieren“?
    Müssen Audi, Mercedes &Co. Abgaben zahlen, damit der Staat Strassen bauen kann?
    Muss ein Restaurant abkassiert werden, weil dank solidarischer Krankenkassenbeiträge mein Gebiss nicht ganz im Eimer ist (weit hergeholt, gebe ich zu, soll aber die Richtung zeigen)

    Firmen haben Ideen, manchmal gute, manchmal schlechte. Manche werden zu Geld, manche nicht.
    Und sie benutzen dabei alle(!) allgemeine Infrastrukturen, die von der Gemeinschaft bereitgestellt werden. Strassen, Telefon, DSL, Internet usw…
    Dafür zahlen Firmen Steuern.

    Was ist jetzt bei Google anders? Auch Google hat deutsche Dependancen und zahlt sicherlich auch in D Steuern.

    Muss man abkassieren, nur weil sie eine gute Idee hatten?

    Und, um es nochmla zu sagen, denn leider ignorieren sie dieses Argument vollständig: Immerhin gibt Google etwas zurück. Nämlich die freie Verwendung der Daten und Apps.
    Ob der Gegenwert dem Profit entspricht? Sicher nicht, das ist das Wesen des Profits.

    Und ich bin ebenso sicher, dass die allgemeine Gebührenerhöhung viele Gründe hat, aber Streetview gehört sicher nicht dazu.

    Und, am Rande bemerkt, der Staat kann auch mal abkassieren für sowas, siehe damals die UMTS Lizenzen.

    Warum muss man das jetzt Google vorwerfen, wenn man der Meinung ist „die da oben“ hätten ja mal was abzocken können?
    Ich finde den Gedanken, wenn jemand aus „freien“ Dingen etwas macht _und_ dabei die Möglichkeit findet es der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen _und_ dabei auch noch Geld verdient, sehr gut.
    Und das ist meine eigene nicht nachgeplapperte Meinung.

    Ich will Google nicht in den Himmel loben, dort gibt es genauso Licht und Schatten wie anderswo. Aber im Vergleich zu vielen anderen genannten Beispielen, weiss man bei google vergleichsweise gut, woran man ist.
    (ich betone „vergleichsweise“)

    Ob Google etwas bezahlt hätte, wenn der Staat „sich mal angelegt“ hätte?
    Ich glaube eher nicht, weil dann hätten sie ja plötzlich Weltweit was zahlen müssen.
    Dann hätten sie sich halt auf die nächste Idee gestürzt und D hätte keine Streetview Bilder.

    Manchem mag das egal sein, meinetwegen. Aber es ist eben nicht jedem egal.
    (siehe den vorigen Kommentar von Garvens, es ist kein Muss, aber es macht Spass)

    Man kann ja der Meinung sein, dass Profit mit öffentlicher Infrastruktur verwerflich ist, aber dann kann man zugeben, dass das nichts mit Privatsphäre zu tun hat.

  • Ich versteh den Wirbel darum nicht.

    Besonders Lokal lässt sich mit StreetView ziemlich gut Werbung machen. Das ist zum Beispiel für Dienstleister oder Vereine interessant.
    Ich denke jedoch nicht, dass Microsoft gegen Google anstinken kann.

    gruß, s1ck

  • @Frutz alias Fritz Vollmer .. ich kann Deiner Argumentation absolut nichts abgewinnen -wollte das nur mal erwähnt haben.

    Ich möchte es schlichtweg nicht, dass meine Daten von Facebook, Linkedin, Apple und Streetview völlig unkontrollierbar in der Gegend herumschwirren. Frag mal Jürgen nach Linkedin.

    Ich brauche niemanden, der mein Haus auch noch in die Welt hinausträgt, dabei meine WLAN DAten im Vorbeigehen mitkopiert und was weiss ich sonst noch alles macht. Worauf gründet sich Dein Vertrauen? Bislang sind wir alle nur belogen worden.

    Natürlich ist die Straße öffentlicher Raum, aber wenn Du sie sehen willst, dann komm halt vorbei und schau sie dir an.

  • @Oliver
    Damit kann ich leben.
    Aber ich finde in dieser Diskussion steht FB, LinkedIn, Apple usw. auf einem anderen Blatt. Die haben naemlich alle diesen kleinen Button „Register“, wenn man den nicht benutzt und die Dinger links liegen laesst, dann hat man auch keine Probleme.

    Oder habt ihr Angst was zu verpassen? Ist es beängstigend, dass diese ganzen „Web 2.0 blogger“ auch noch Spass an Google & Co haben?
    Wer sich iTunes, FB oder LinkedIn auf den Rechner lässr, muss sich natuerlich der Risiken bewusst sein. Ist wie beim Rauchen 😉

    Aber ich denke wir sind uns einig, dass das bei StreetView anders ist. Das war (anfangs) keine Frage des Anmeldens oder nicht.
    Und dass Google bei den WLAN Daten eins auf den Deckel bekommen hat, finde ich ja auch gut und richtig.
    Aber warum haben sie eins auf den Deckel bekommen: Weil google _im Vergleich_ (!!) zu anderen Unternehmen relativ transparent ist. Man weiss, dass sie Daten sammeln und fuer kommerzielle Zwecke verwenden. Sie reden viel ueber das was sie machen und machen wollen.
    (Google Infos und blogs lesen ist natuerlich nur was fur unreflektierte Nachplapperer *SCNR*)

    Andere machen das im eher Verborgenen, aber das scheint hier bei ablehnender „web 2.0“ Haltung immer wieder in Vergessenheit zu geraten.
    Google ist boese, google ist Geldgeil, usw…
    Und der Gipfel ist dann, dass ich der unreflektierte Nachplapperer bin und Sachen wie diese hier

    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,548454,00.html

    keinen (von euch, ja euch meine ich) aufregen.
    Das ist ja nicht so hip und modern wie google bashing.

    Leute, seit meinetwegen gegen Google, schmeisst Farbbeutel auf Google Zentralen, macht Demos gegen Google, alles was ihr wollt.
    Aber seid euch bewusst, dass die wahren Datenkraken wo ganz anders lauern.

    Und bei der Gelegenheit: Streicht bitte konsequenterweise die Benutzung jeder oeffentlichen Datenbank aus eurem taeglichen Leben.
    – Kein online Telefonbuch mehr (man kann gerne das gedruckte oertliche hier auf der Post abholen)
    – Keine online Buchauskunft der Bibliothek mehr (oder hat jemand die Autoren gefragt, dass man da so einfach nach den Titeln der Bibliothek recherchieren darf)
    – Ach so und Google Suche an sich, bitte sein lassen, hat schliesslich niemand die armen Website Betreiber gefragt ob sie indiziert werden wollen, ok man kanns abschalten und google haelt sich sogar dran… aber andere…???
    – Keine Adressauskunft bei Google Maps, Luftbildaufnahmen? wo kommen wir da hin….
    – Online irgendwas beim Amt beantragen? Wozu, kann man ja vorbeigehen…

    Sorry, ich kann diese Argumente nicht verstehen. Das eine nimmt man gerne, aber wenn jemand ein Foto von meinem Haus macht, dann geht die Welt unter und wir kehren am besten zu BTX Zeiten zurueck….

    Und im Hintergrund lauern die Kraken, die nicht jeden Tag in der Zeitung stehen. Viel Spass….

  • Kein Unternehmen Sammelt oder Kauft Daten zum Wohle oder Schutz des Eigentümers , sondern sicher um damit Profit zu machen.
    Vielleicht einmal Hier Informieren:
    http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-04/datenfresser-kurz-rieger

    Es geht dabei auch nicht um Online Telefonbücher , Adressauskunft oder StreetView für sich genommen , sondern die Verknüpfung und Vernetzung der Daten.
    In wenigen Jahren werden wir von einen „fremden“ Menschen auf der Straße mit den Smartfon eine Aufnahme machen können und „Google“ oder halt ein anderer Dienst zeigt mir auf StreetView wo dieser (diese) Wohnt, den Namen , Alter , Beruf, Tel. Nummer , letztes Foto ect.
    Wenn ich ein „Premiumdienst“ Nutze sicher auch noch seinen Arbeitgeber , Verdienst oder letzte Krankheiten ect.
    Die Frage ist doch Wollen wir dieses? Die Grundlagen dafür werden aber gerade Eingerichtet und wenn es technisch möglich ist wird es auch kommen.

  • @basic
    Endlich kommen wir auf eine gemeinsame Grundlage.
    Das wird sicherlich bald ein Problem werden. Das sehe ich ganz genauso.

    Ich sehe nur die Gefahr darin, dass die ganze StreetView Diskussion Schaumschlaegerei war und von den wirklichen Problemen (die ich jetzt oft genug erwaehnt habe, aber hier keiner wahrzunehmen scheint) ablenkt.

    StreetView pixelt (freiwillig bzw. nur auf politischen nicht auf juristischen Druck) und alle lehnen sich zurueck.
    Morgen fangen die Bing Cars an Bilder zu sammeln.

    Und nochmal: Ich glaube nicht an Altruismus von Unternehmen!!!
    Google ist genauso profitorientiert wie alle anderen(habe ich das nicht bereits geschrieben? Warum wird mir das immer weiter unterstellt)

    Ich sage nur, dass ich als normaler Internetnutzer von Google, Maps, und StreetView mehr Nutzen habe als von kostenpflichtigen CreditRating Diensten.
    Und sie somit _ein bisschen_ (!!!) zurueckgeben.
    – bisschen, wenig, etwas – aber mehr als andere.

    Die Zahnpasta ist aus der Tube und wir bekommen sie nicht mehr zurueck. Und mit althergebrachten Gesetzten und Vorstellungen von abgeschotteter Privatsphaere wird man (meiner Meinung nach) nicht mehr weiterkommen.

    Die Gesetze _und_ die Gesellschaft werdden sich anpassen muessen, Kompromisse und Regeln muessen gefunden werden. Das ist ein langer Weg.

    Der Begriff „oeffentlicher Raum“ und die Abgrenzung zur „Privatsphaere“ werden sich wandeln und neuen Inhalt bekommen. Man kann dafuer Weichen stellen.

    Zitat aus dem obigen Zeit-Artikel (ja auch ich lese Artikel, sogar welche mit andersartiger Meinung, ueberraschend, nicht?):
    „Die gute Nachricht ist, daß wir nicht wehrlos sind gegenüber der Informationsmagie und -gier, daß wir unser Schicksal in die eigene Hand nehmen können und Entwicklungen keineswegs zwangsläufig sind. Es gilt, die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas in eine positive Richtung zu lenken, auch dadurch, daß man sich zuallererst um seine eigene Datensouveränität kümmert.“

    „Eigen Datensouveränität“ – sind das euere Adresse? Euer Alter? Euer Einkommen? Euer Einkaufsverhalten?
    Oder ein 3 Jahre altes Bild einer Haeuserfassade im Internet….

    Wieviele StreetView Gegener haben eine Payback-Karte? Haben was bei Amazon bestellt und nicht sofort Lastschrift oder Rechnung als Zahlungsweise bekommen, usw….

    Gruesse vom unreflektierten GoogleFanBoy aus der Web 2.0 blogosphaere.

  • @derFrutz

    Ich vergleiche die Sache halt mit der „Kernkraft “ in den 1950 / 60 ziger Jahren war diese auch die wegweisende „Zukunfts Technologie“ wie heute das Internet.
    Ich denke in 20 Jahren werden wohl die Menschen kaum noch gegen „Atomkraft“ Demonstrieren , sondern für ihre Privatsphäre und gegen die Orwellsche Daten- Industrie .
    Ich bin mir sicher auch diese Technologie wird ihren „Daten-Gau“ Erleben wie die Atomkraft ihr Fukushima.
    Dann erst werden viele die heute noch „Google“ , „Facebook“ ect. vorbehaltlos um jubeln Lernen Umzudenken.

  • @basic:

    Ich tippe auch darauf, dass der Daten-Gau kommen wird, aber aus einer Richtung die heute noch gar nicht auf dem Radar steht.

    Aber ich denke, das kann man so als -fast schon gemeinsames- Schlusswort stehen lassen 🙂

    Soll ja nicht in Kleinkrieg ausarten 😉

    Gruss

    derFrutz