Eine kleine Erfolgsstory: Ohne Anschubfinanzierung oder einen Verlag im Rücken hat Florian Treiß das kostenlose Newsportal Mobilbranche.de ins Leben gerufen, einen Ableger des turi2-Newsletters, für den er als Redakteur tätig ist. Mobilbranche.de hat innerhalb eines Monats nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Abonnenten gewonnen. Treiß informiert hier täglich in kurzen Meldungen unterhaltsam über alles Neue auf dem Mobilfunkmarkt – per E-Mail und online auf der Website. Wir stellten ihm per E-Mail ein paar Fragen über die Zukunft des Mobilfunks und den Smartphone- und Tablet-Boom.
Basic Thinking: Florian, am 1. März hast du den kostenlosen Newsletter Mobilbranche.de ins Leben gerufen. Innerhalb eines Monats hast du dafür über 1.000 Abonnenten gewonnen. Wie erklärst du dir den Erfolg?
Florian Treiß: Ich glaube einfach, dass es in Deutschland bislang an einer zentralen Anlaufstelle für tägliche News zum Mobile Web gefehlt hat – genau deshalb habe ich Mobilbranche.de gestartet und mich gleich mal gewundert, dass diese „sprechende URL“ überhaupt noch für meinen Dienst frei war. Aus meinen Erfahrungen bei turi2 habe ich zudem darauf gehofft, dass auch in der Welt des Mobile Web die Leute es zu schätzen wissen, nicht ständig irgendwelche Websites ansurfen zu müssen, sondern stattdessen zuverlässig die Infos per E-Mail zu bekommen.
Neue Stellenangebote
(Senior) Social Media Manager:in (m/w/d) – NRW TAS Emotional Marketing GmbH in Essen |
||
Social Media Assistant (m/w/d) Kanebo Cosmetics Deutschland GmbH in Hamburg |
||
Customer Service & Social Media Specialist / Kundenberater / Social Media Manager (m/w/d) Maynards Europe GmbH in Starnberg |
Jeden Tag einen kompletten Newsletter mit Mobilnews zu füllen, ist ein ambitioniertes Projekt, für das du Sponsoren suchst. Auf welche Schwierigkeiten stößt du dabei? Was müsste sich hinsichtlich Werbevermarktung deiner Erfahrung nach in Deutschland ändern?
Mobilbranche.de ist wie gesagt erst einen Monat jung. Jetzt schon von Schwierigkeiten zu sprechen, wäre übertrieben. Auch wenn ich mich über die über 1.000 Abonnenten riesig freue, kann ich vermutlich nicht erwarten, da schon riesige Werbekampagnen zu bekommen. Von daher muss es sicher heißen: Weiter wachsen und dadurch noch interessanter für Werbekunden und Sponsoren werden.
Wo steht der Mobilfunkmarkt in Deutschland heute und was wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren verändern?
Für mich ist natürlich die spannendste Entwicklung im Mobilfunkbereich die im Mobile Web. Da kommt sicher nochmal ein riesiger Push auf uns zu, zum Beispiel bei der Geschwindigkeit durch Technologien wie LTE, bei Location Based Services, beim Mobile Payment etc. Es gibt momentan viele neue Statistiken, wer überhaupt schon das Mobile Web nutzt – und da ist noch viel Musik drin. Denn kaum eine Umfrage kommt auf einen Anteil von mehr als 20 Prozent in der Bevölkerung – doch in fünf Jahren wird sicher fast jeder mobil ins Netz gehen.
Wie wird das die Gesellschaft verändern, wenn irgendwann jeder mobil ins Netz geht?
Ich denke, das wird dazu führen, dass der viel beschworene Slogan „Always on“ immer mehr zur Realität wird – zumal da es Startups, Entwickler und Medien bis dahin sicherlich schaffen werden, noch viel mehr Angebote mit einem tatsächlichen Nutzwert zu erschaffen. Spannend wird dabei sein, in wie weit die Gesellschaft dabei bereit ist, z.B. für ortsbezogene Dienste (Location-based Services) noch mehr Daten von sich Preis zu geben, um dadurch bessere Anwendungen zu bekommen – und ich denke, das werden die Leute mitmachen.
Was, schätzt du, wird aus Tablets? Ist das nur eine Mode-Erscheinung oder wird daraus ein lang anhaltender Trend?
Ich denke schon, dass Tablets mehr sind als bloß eine Mode-Erscheinung, wobei es erste Warnungen von Analysten gibt, dass die Hersteller es nun mit der Produktion von Tablets übertreiben und am Ende des Jahres auf einem Berg von Tablets sitzen bleiben dürften. Klar: Jeder Computerhersteller will vom Boom des iPad 2 profitieren, doch simple Copycats werden es schwer haben, Erfolge zu feiern, zumal sie Apple auch nicht über den Verkaufspreis ernsthaft unterbieten können. Klar ist für mich aber auch: Nicht jeder User braucht überhaupt ein Tablet.
Was für ein Smartphone und welches Tablet nutzt du? Welches ist dein Favorit im Moment? Wofür nutzt du sie und in welchen Momenten magst du nicht mehr darauf verzichten?
Smartphone: Ich habe mir im vergangenen November nach zehn Jahren mit Nokia ein HTC Desire HD zugelegt und bin damit vollauf zufrieden, von daher würde ich das auch als meinen Favoriten bezeichnen.
Tablet: Sowas habe ich ehrlich gesagt nicht, weil ich auch mal froh bin, nicht auf ein Display zu starren nach einem langen Arbeitstag und dann lieber mal mit meiner Frau rede, Sport treibe oder was auf Papier lese. Wenn ich in Zukunft häufiger von Kongressen etc. berichte, würde es nach heutigem Stand aber wohl auf ein iPad 2 hinauslaufen, weil ich noch keinen Androiden gesehen hab, der da mithalten kann.
Für dich bedeutet mobiles Internet also kein Immer-und-Überall-Internet?
Doch, das Mobile Web bedeutet für mich schon ein Immer-und-Überall-Internet, das man bei Bedarf aber auch mal kurz ausschalten kann. Und ich brauche fürs Überall-Internet kein Tablet – das ist mir zum Beispiel viel zu groß, es zum Joggen mitzunehmen, während ich da durchaus mal das Smartphone mitnehme, um per GPS-App meine Laufdaten und mein Training für den nächsten Marathon zu erfassen.
Der Newsletter Mobilbranche.de erscheint täglich um 13 Uhr. Ein Crossposting des Topthemas gibt es jeweils auch auf der Website Mobile-Zeitgeist.de.
(Jürgen Vielmeier)