Und als Angebot des Tages erhaltet ihr ein romantisches Abendessen für Zwei beim Italiener zum halben Preis. Und wenn euch das nicht überzeugt, lege ich noch eine Fettabsaugung obendrauf. Eine was? Ja genau, eine Fettabsaugung. Jene Turbodiät, die es euch erlaubt, im nahenenden Sommer wieder in Bikini, Badehose, Adams- oder Evakostüm an den Strand zu gehen. Das ist das Angebot, das mir Groupon heute für meinen Wohnort Bonn vorgeschlagen hat. 62,5 Prozent gespart gegenüber dem Originalpreis.
Groupons Geschäftsidee ist, dass Rabatte erst zustande kommen, wenn mehrere Leute ein Angebot annehmen. Social Shopping nennt sich der Trend. Groupon ist gerade das Sternchen unter den Webunternehmen. Der Wert wird auf 10 bis 25 Milliarden US-Dollar geschätzt. Social Shopping gilt als Zukunftstrend. Auch Facebook und Google wollen in Kürze ähnliche Angebote um eine Social-Shopping-Komponente erweitern.
In diesem Falle kommt das Angebot zustande, wenn sich bereits einer für das Angebot entscheidet. Social Shopping also nur im Sinne von anschließend gesellschaftskompatibler Figur. Bisherige Angebote, die mich auf Groupon bisher erreicht haben, waren im deutlich niedrigpreisigeren Segment: Einmal Essen und danach Kalorien wieder abtrainieren auf der Bowlingbahn, eine Massage oder Maniküre, Fotos auf eine Leinwand bringen. Eine Fettabsaugung scheint mir da irgendwie – unpassend.
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(Jürgen Vielmeier)
Besonders nett auch die Option, diese Fettabsaugung als Geschenk zu kaufen. Kommt bestimmt sehr gut an beim Partner.
Social Shopping ist sicherlich eine gute Idee. Aber auch hier sollte man aufpassen, denn Sparfüchse können schnell erzürnt sein:
http://blog.dfkom.eu/groupon-mit-blauem-auge-durch-shitstorm/
Und ich frag mich derweil immer noch ob dieses Angebot ne Masse- oder Volumenbeschränkung hat…. und wenn ja, wieviel wird einem für 1900,- abgesaugt? 1kg oder 3kg? 2Liter?
[…] nahenenden Sommer wieder in Bikini, Badehose, Adams- oder Evakostüm an den Strand zu gehen. [weiterlesen…] Tags: Social Shoppingabgelegt in Medien Keine Kommentare […]
Und nächstes mal sind die Brüste dran 😉
Ca. 4Std. nach dem obigen Screenshot ist noch kein Käufer gefunden, ist das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen (für Bonn)?
@Fugo: Schaue ich mich so um, scheinen das in Bonn auch nicht viele Leute nötig zu haben. Die Stadt setzt aber viel auf Health Tourism, also vornehmlich Leute aus dem Orient, die in die alte Haupstadt reisen, um sich gesund pflegen lassen. Die Frage ist nur, ob die dann auch kosmetische Dienste in Anspruch nehmen. Fettabsaugen könnte hier also am Bedarf vorbei angeboten sein. 😉
Nette Idee, aber leider nicht mit dem Heilmittelwerbegesetz gedeckt.
§ 11
(1) Außerhalb der Fachkreise darf für Arzneimittel, Verfahren, Behandlungen,
Gegenstände oder andere Mittel nicht geworben werden
13. mit Preisausschreiben, Verlosungen oder anderen Verfahren, deren Ergebnis vom Zufall abhängig ist.
Die Wettbewerber freuen sich auf Abmahnungen. Aber hier zeigt sich ein Problem. Personalisierte Werbung kann gerne irreführend oder verboten sein, oder anders das Wettbewerbsrecht missachten. Die Zielgruppe ist klein, der Aktionszeitraum kurz. Mitbewerber bekommen das nur sehr schwer mit.
na toll. und ich habs verpasst! :O
und ehrlich: ich finde es zwar etwas strange, aber wieso nicht?
Moin, von solchen Anbietern würde ich aber eher Abstand halten. Nichts gegen Social Shopping, aber es gibt Bereiche, bei denen man sorgfältig aussuchen sollte, welchen Anbieter man letztendlich beauftragt.
Also gegen Shopping im Internet ist ja wirklich nichts einzuwenden, aber gegen Fettabsaugen- Gutscheine oder Rabatte schon. Es ist immer noch eine Art von OP und sowas zu verschwerbeln ist schon dreißt.
[…] Nicht alle sehen schwarz. Trotz des Kurzsturzes sagt etwa Stock World dem Unternehmen eine rosige Zukunft voraus. Die haben entweder die Meldungen der letzten Tage nicht verfolgt und machen sich gerade lächerlich – oder werden am Ende Recht behalten. Für uns Anwender bleibt Groupon ein seltsam gesichtsloser Dienst, über dessen Ableben wohl niemand trauern würde. Ein Webangebot für die Massen, das schon an der Börse war, bevor die Massen es überhaupt kannten. Und dann doch wieder ein Dienst, der im Falle günstiger Rabatte Tausende dazu bewegt, handgemachte Kuchen zu bestellen. Oder Fettabsaugungen. […]
Pillen und andere Abnehm-Produkte sind genauso verwerflich wie sowas. Mit der Not der Leute zu verdienen, ist eigentlich nie sonderlich moralisch. Geht gar nicht!