Glauben wir daran oder wollen wir nur, dass es so kommt? Macwelt zitiert den Software-Entwickler Peter-Paul Koch. Der gibt App Stores nach heutigem Modell bei einem Vortrag auf der Mobile Tech Conference in München keine Zukunft. Das Modell funktioniere derzeit nur für Apple. Und selbst der Marktführer bei den App Stores werde in den nächsten Jahren vor Problemen stehen, „wenn günstige Smartphones auf den Markt kommen, deren Besitzer aber nicht über Kreditkarten verfügen und in deren Ländern die Mobilfunknetze zu schlecht und zu teuer für die Übertragung großer Datenmengen sind.“
Die Zukunft solle demnach bei Web Apps liegen, also Apps, die mit Web-fähigen Programmiersprachen wie HTML 5 und JavaScript entwickelt wurden. Diese lassen sich auf den meisten Smartphones als Lesezeichen ablegen und wie eine App aufrufen. Diese müssen nicht zwingend aus einem App Store und über eine mobile Internetverbindung heruntergeladen werden, sondern könnten auch via SMS aufs Handy kommen. Kochs Vorstellung nach wären die Netzbetreiber hier wieder stärker im Geschäft – Telekom, Vodafone und Co. würden sich freuen. Ein alternativer Verbreitungsweg einer einmal geladenen App von Handy zu Handy wäre Bluetooth. Die Mini-Apps sollten idealerweise kostenlos sein, allein deswegen weil große Teile der Handynutzer nicht über eine Kreditkarte verfügen.
„Offene“ Zukunft?
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Einen Vorteil hätte dies auch für Entwickler. Die müssten webbasierte Apps nur einmal entwerfen und könnten auf weit verbreitete Programmiersprachen zurückgreifen. Derzeit kocht fast jeder Hersteller bei Apps sein eigenes Süppchen hinsichtlich Programmiersprachen, Entwicklungsumgebungen und Vertriebsmodell. Amazon und Apple etwa wollen Apps zusätzlich noch genehmigen. Dass 30 Prozent der Einnahmen für eine App an den Marktbetreiber gehen, scheint inzwischen usus zu sein. Die Zukunft für App Stores, die Koch prognostiziert, könnte wirklich „offen“ sein. Wie das aussieht, zeigen zum Beispiel Mini Web Apps oder der Open App Market.
Kommt es dazu? Smartphones zumindest boomen nach wie vor: Laut einer aktuellen IDC-Studie soll der Smartphone-Markt in diesem Jahr um 50 Prozent auf 450 Millionen verkaufte Geräte wachsen. Das wäre ein schwächeres Wachstum als noch im vergangenen Jahr (plus 74 Prozent), aber bei Verkaufszahlen liegt IDC oft nicht weit daneben. Kaum eine Weltregion fällt bei der Verbreitung von Handy weit zurück, wie eine aktuelle Grafik von Nokia (unten) zeigt. Fassen wir mal zusammen: Keine Genehmigungsfristen mehr, keine 30 Prozent von allem. Dafür freie Apps für alle. Klingt zu schön, um wahr zu sein…
(Jürgen Vielmeier)