Was hat Amazon davon, wenn man Kunden einen Online-Medienspeicher mit 5 Gigabyte und dazu einen Musikplayer für die Private Cloud anbietet? Man zeigt Präsenz und kommt Apple zuvor. Das dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass man heute Vormittag Amazon Cloud Drive und Cloud Player vorgestellt hat. Der Name Amazon ist bekannt und bei den meisten positiv besetzt. Ziel ist es natürlich in erster Linie, neue Kunden für den eigenen Musikdienst zu gewinnen. Kunden können damit theoretisch von jedem Ort der Welt auf ihre Musiksammlung zugreifen. Für den, der Musik nur hören will aber nicht zwingend besitzen muss, wären Dienste wie Simfy und Spotify (sobald verfügbar) zu bevorzugen. Für Zuhause bieten diese den Zugang zu einer fast unbegrenzten Musikauswahl, für unterwegs speichern die Smartphone-Apps die Songs lokal zwischen.
Letzteres kann Amazons Cloud Player for Android auch. Man kann also seine eigene Musiksammlung hochladen und ohne Internetverbindung unterwegs hören. Songs, die einem selbst gehören. Das lohnt sich für Menschen, die eine große Musiksammlung haben. Weniger Spaß dürfte da das Hochladen der eigenen Musiksammlung über das Web in die Amazon-Cloud machen. Dort stellt Amazon immerhin 5 Gigabyte Speicher kostenlos zur Verfügung. Kauft man ein Album aus der Amazon-Bibliothek, legt Amazon noch 15 Gigabyte obendrauf. Wer mehr Speicher braucht, kann ihn ab 20 US-Dollar pro 20 Gigabyte hinzukaufen. Für iOS-Geräte scheint der Dienst im Moment nicht zur Verfügung zu stehen.
Ebay hechelt Amazon hinterher
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Cloud Drive und Cloud Player stehen auch deutschen Nutzern über die US-Seite Amazon.com zur Verfügung. Von Apple wird ein ähnlicher Service im Rahmen eines Updates des Cloud-Dienstes MobileMe erwartet. Dies könnte während Apples World Wide Developers Conference (WWDC) geschehen, die vom 6. bis 10. Juni in San Francisco stattfindet. Amazon duelliert sich auf immer mehr Märkten mit Apple. So hat man einen mit dem iTunes Store vergleichbaren Musikdienst, seit kurzem einen AppStore mit gleichem Namen, den E-Book-Reader Kindle, gegen den Apple das iPad in Stellung gebracht hat, und dazu die Cloud-Lösung S3 für Geschäftsleute. Oft war der E-Tailer etwas später dran; bei der Musik-Cloud-Lösung ist man Apple diesmal aber einen Schritt voraus.
Interessante Randnotiz: Während Amazon also gut für die Zukunft gerüstet ist, versucht Ebay so zu werden, wie Amazon früher war. (Ihr erinnert euch: Ebay war dieses Online-Auktionshaus.) Dazu hat man den Komplettdienstleister GSI für stolze 2,4 Milliarden US-Dollar gekauft. Mit dem Kauf will Ebay seinen Zwischenhändlern Profiwerkzeuge für Verkaufsabschlüsse in die Hand geben – ein Konzept, auf das Amazon bei seinen Warenkäufen schon lange setzt. Die Zeit der Online-Auktionen scheint endgültig vorbei zu sein. Und das Geschäft mit Neuwaren über professionelle Strukturen? Für Ebay die letzte Hoffnung, für Amazon nur noch ein Geschäftszweig von vielen.
(Jürgen Vielmeier)
Hallo Jürgen,
kannst du mir mal bitte erklären, welches Interesse Amazon verfolgt schneller als Apple zu sein, aber gleichzeitig den Dienst für iOS-Geräte sperrt?
Im ersten Absatz sind leider alle Amazon-Links falsch. Bitte mal reparieren 🙂
Zu deiner Randnotiz, jetzt würde mich natürlich einmal interessieren, wie viel Umsatz und Gewinn E-Bay denn im letzten Jahr gemacht hat. Ich glaube da kommen noch Summen zusammen, von denen ein jeder Unternehmer träumt und dann davon zu reden, dass E-Bay am Ende ist, finde ich ein wenig seltsam. Ist ein Unternehmen nur dann am Leben, wenn es jährlich seinen Gewinn um 50 Prozent steigert?
Suche momentan sowieso nach Cloud-Backup-Möglichkeiten und bin jetzt bei Dropbox angekommen.
Schade, dass meine Musiksammlung die 5GB übersteigt, sonst würde ich das sogar ausprobieren und mal drüber nachdenken. So bleibe ich lieber bei Dropbox & Icecast von meinem privaten Server.
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>> Man kann also seine eigene Musiksammlung hochladen und ohne Internetverbindung unterwegs hören.
Wie soll das denn funktionieren?
[…] hat Amazon seinen Storagedienst “Cloud Drive” freigeschaltet und prompt jubiliert die ganze Blogosphäre. Ich mache mal den Showstopper und frage nach den Nutzungsbedingungen. Hat die […]
[…] hat Amazon seinen Storagedienst “Cloud Drive” freigeschaltet und prompt jubiliert die ganze Blogosphäre. Ich mache mal den Showstopper und frage nach den Nutzungsbedingungen. Hat die […]
Ich frag mich wo das(rechtliche) Problem bei Apple ist … einen Online-Storage anzubieten hat ja nix mit Streaming usw zu tun. Man hat seinen eigenen Datei nur halt anstatt auf der Festplatte in der Cloud gespeichtert!
Oha. So viele kritische Nachfragen zur nachtschlafenden Mittagszeit. 🙂
@Andreas: „Gesperrt“ war der falsche Ausdruck. Ich hab das oben korrigiert. Der Dienst soll im mobilen Safari-Browser schlecht bis gar nicht funktionieren. Könnte darauf hin deuten, dass Amazon den Dienst nicht für diesen Browser optimiert hat. Das kann ein Versehen oder Absicht gewesen sein. Genau weiß man’s nicht. Dass es noch keine iOS-App gibt, dürfte dafür an Apple liegen. Entweder der Freigabeprozess dauert an oder Apple lässt die App nicht zu. Wird man in den nächsten Tagen sehen, was der Grund ist.
@Simon: Ist korrigiert. 😉 Und wenn du ein Album kaufst, s.o. bekommst du ja 20 GB. Das wäre ja schon nicht schlecht.
@Sven: Ebays gute Umsatzzahlen überraschen mich jedes Mal aufs Neueste. Die waren zuletzt schwer in Ordnung: http://www.ebayinc.com/press_releases#20110119006794. Aber kennst du noch viele Leute, die Online-Auktion betreiben? Ebay verdient inzwischen Geld über Kleinanzeigen und Retailer. Online-Auktionen sind tot (wie ich oben geschrieben habe), Ebay selbst noch lange nicht. Trotzdem fehlt mir bei denen ein klares Konzept für die Zukunft.
@Peter von Frosta: Man lädt sie vom Rechner auf das Smartphone, wo sie lokal gespeichert werden. Mit „Internetverbindung“ meinte ich hier mobiles Internet.
Achso, man kann den Amazon Cloud Player auch als normalen MP3 Player benutzen, der Groschen ist gefallen 😀
Richtiger gesagt Amazons Cloud ist zwar „schneller “ doch Apple hat die Macht auf dem iPhone OS Dienste wegen angeblicher AGB Verletzung zu sperren.
Konkurrenz ist sicher nicht Erwünscht da Apple gerade seinen eigenen Dienst plant , wie auch Andere ….
Entscheidend für viele Dienste in der Zukunft wird wohl leider sein wer die Hoheit über das Mobile Device und damit das OS oder Appstore Besitzt.
@10 leider nur für ein Jahr und ist wahrscheinlich nur eine einmalige Aktion.
20GB würden zwar reichen, aber 15€ [ab dem 2. Jahr dann ;)] für „brauche ich eigentlich nicht, ist nur eine Spielerei und auf meinem iPhone funktioniert’s eh nicht“ ist es dann leider definitiv zu teuer..
Was bei der Berichterstattung im Bezug auf Onlinemusikdienste immer wieder wundert ist, dass das Abomodell von Napster immer unerwähnt bleibt. Bietet es doch momentan die flexibelste Lösung. Ich kann die Musik online streamen, ich kann sie downloaden und offline hören und ich kann sogar meinen mp3 Player damit bestücken.
@Junikh: „Immer“ stimmt nicht. 😉 Hier zum Beispiel steht Napster sogar in der Überschrift: https://www.basicthinking.de/blog/2011/01/25/qriocity-music-unlimited-im-test-sony-macht-den-napster/
Aber stimmt schon, sollte man nicht unerwähnt lassen.
[…] Vertreter der Musikindustrie zeigten sich unzufrieden, als Amazon gestern seine neuen Services Cloud Drive und Cloud Player vorgestellt hat. Amazon-Kunden können ihre Musiksammlung dort online speichern. 5 Gigabyte […]
Amazon bietet leider nur dröges MP3 und kein AAC. Der größte Miesmacher für mich.
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