Sonstiges

Wir schenken euch LonelyCall, eine Idee, die potenziell 100 Milliarden wert ist

Wie ist man früher reich geworden? Zum Beispiel, indem man weltweit Handel trieb und möglichst vielen Menschen Dinge verkauft hat. Heute kann man schon damit reich werden, wenn man möglichst viele Menschen erreicht und sich die Chance darauf wahrt, ihnen etwas zu verkaufen. Dieser Devise folgend hat sich am US-Finanzmarkt in den vergangenen Monaten eine neue Blase gebildet. Die Auslöser sind gigantische Bewertungen von Facebook (60 bis 65 Milliarden US-Dollar), Zynga (7 bis 9 Milliarden), Twitter (8 bis 10 Milliarden) und Groupon (15 bis 25 Milliarden).

Erinnerungen an das Jahr 2000 werden wach. Und wenn nun selbst die geldverliebte US-Technikpresse von einer Blase spricht, dann ist es schon weit gekommen. Aktueller Auslöser ist ein Startup namens Color, das vom Fleck weg eine Finanzierung in Höhe von 41 Millionen US-Dollar erhält. Denn Color ist neu auf dem Markt und bietet auf den ersten Blick wenig, was vergleichbare iPhone-Apps wie Instagram und PicPlz nicht auch hätten.

Wenn man so leicht so viel Geld einsammeln kann, wenn man bloß eine gute Idee hat und ein Social Network draus macht, dann sollten wir sowas doch auch können. Deswegen haben wir heute fünf Tipps und schenken euch eine Idee, mit der ihr reich werden könnt. Ehrlich, kein Scherz! Warum wir die nicht selbst umsetzen? Weil wir nicht reich werden wollen – sonst wären wir wohl kaum Blogger geworden. Und weil ich das schon immer einmal schreiben wollte und es endlich einmal passt: Klickt hier, wenn ihr reich werden wollt!


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LonelyCall vernetzt die ganze Welt

Wir dürfen euch präsentieren: LonelyCall. Ist euch einmal aufgefallen, dass ihr trotz all der Facebooks und Wer-kennt-wens dieser Welt genau dann einsam seid, wenn ihr wirklich mal jemanden braucht? Und genau dann ist niemand da, der euch Nachrichten hinterlässt, mit euch chatten will oder auch nur etwas Spannendes auf Twitter schreibt. Also greift ihr in eurer Not zum Telefonhörer und ruft eure besten Freunde an. Aber die sind womöglich gerade bei der Arbeit, nicht da oder anderweitig beschäftigt. Ihr bleibt allein.

Ändern wird das unsere fiktive Geschäftsidee LonelyCall. Die App für iOS, Android, Blackberry (und alle anderen Smartphone-Systeme) besteht nur aus einem Button. Den drückt ihr, wenn ihr einsam seid, und er verbindet euch in wenigen Augenblicken mit einem Freund auf eurer vorher angelegten Liste, der gerade ebenfalls einsam ist. Ihr könnt dann wahlweise mit ihm telefonieren oder chatten. Um eure Freunde zu ermitteln, scannt LonelyCall gerne auch bereitwillig euer ganzes Adressbuch. In der Version 2.0 erweitert ihr LonelyCall dann um die Funktion, einen zufälligen Nutzer auf der ganzen Welt per Knopfdruck mit euch zu verbinden. Adressbücher aller Nationen vereinigen sich, Facebook kann praktisch einpacken. Und Geld verdient ihr durch personalisierte Werbung.

Keine ganz üble Idee, oder? Nehmt sie, setzt sie um, werdet reich (beteiligt mich mit 10 Prozent). Wenn ihr das tun wollt, solltet ihr folgende fünf Regeln beachten:

  1. Legt euch ein schönes Webdesign zu. Das ist in der Anfangsphase wichtiger als dass ihr ein Produkt vorweisen könnt. Was gut aussieht, erzeugt Interesse.
  2. Kommt erst damit auf den Markt, wenn ihr wirklich etwas zeigen könnt. Es muss nicht ganz fertig sein. Es muss sich aber ausprobieren lassen und dabei chic aussehen.
  3. Macht glaubhaft, dass eure Idee eine Revolution darstellt und ihr im Prinzip Milliarden Kunden damit gewinnen könnt.
  4. Seid international. Wenn ihr reich werden wollt, müsst ihr in die weite Welt hinaus und dürft nicht auf dem engen deutschen Markt versauern.
  5. Haltet regen Kontakt zu Medienvertretern, Bloggern wie Technik- und Finanzredakteuren, die über euch berichten. Hier in Deutschland pushen wir euch gerne. Für den Rest der Welt wendet euch an Gizmodo, Techcrunch und Co.

Erfolg von Color steht auf wackeligen Beinen

So ähnlich macht es auch Color. Ganz so übel, wie die Idee zerredet wird, finde ich sie auch nicht: Gründer Bill Nguyen sagt, es gehe dabei nicht um Photosharing wie bei Instagram. Die App analysiert Fotos und setzt sie mit denen anderer Urheber in Verbindung, die an gleicher Stelle oder in unmittelbarer Umgebung aufgenommen wurden. Color ermittelt daraus das beste Foto und stellt es der Welt zur Verfügung. So sollen spontane soziale Netze und eine völlig neue Art von Nachrichtenjournalismus entstehen.

Der Anfang dürfte hier die Crux sein: Wenn noch niemand Fotos an einem Ort aufgenommen hat, kann man sich nicht vernetzen. Wenn man dort aber niemanden findet, ist die Benutzung der App dröge und man benutzt sie erst gar nicht. Ein Henne-Ei-Problem. Sinnvoll ist die App überhaupt nur bei Massenevents. Einer App allein für solche Zwecke 41 Millionen Dollar zu geben, halte ich deswegen für übertrieben. Aber na gut, wenn die Investoren gerade in Spendierlaune sind, dann sollte man das ausnutzen. Versucht euer Glück mit LonelyCall und haltet uns auf dem Laufenden, wie viel Geld ihr einsammelt. Als erste Anlaufstelle empfehlen wir euch die investitionsfreudigen Color-Investoren Sequoia Capital, Silicon Valley Bank und Bain Capital. Viel Glück!

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

27 Kommentare

  • Diese LonelyCall-Geschichte ist doch schon umgesetzt, nennt sich Chatroulette. Ironischerweise wurde die auch ziemlich irrsinnig bewertet 😉

  • Chatroulette ist eher für das Web und eben mit Webcam. LonelyCall soll hauptsächlich am Smartphone und ohne Video stattfinden, außerdem in erster Linie mit Freunden, die man schon kennt. Da ist schon noch ein Unterschied zu Chatroulette, aber das mit der irrsinnigen Bewertung gefällt mir. 🙂

  • @ R.Kneschke: Wir hatten wirklich vor, da mal Wetten anzunehmen, aber es ist schwer zu taxieren, weil es DEN Zeitpunkt des Platzens einer Blase nicht gibt…

  • Hey, das ist ja fast wie meine Idee, dass das Telefon einfach jemanden per Zufallsgenerator aus der Liste anruft 🙂

  • Also wenn ich das eben schnell programmieren könnte würd ich das machen. Nur leider ist das Gegenteil der Fall. Zudem find ich die Idee zwar nicht schlecht aber ich denke das wäre eher nen Flop… da man wollmöglich nicht genug Geld hat diese App zu bewerben! Wenn Facebook so eine App rausbringen würde hätten die 500 Mio potenzielle Nutzer… dann müssen sie nur noch Werbung auf ihrer eigenen Seite schalten und schon rollt das Geld…

  • Das ist mal ne Super Idee um auf die schnelle reich zu werden… Werde ich gleich mal ausprobieren.
    Ne mal im ernst, es dauert nicht mehr lange und die ganze Blase platzt schneller wie sie aufgeblasen wurde.

  • Billiges Geld gibt es halt im Moment an jeder Ecke (ok nicht an meiner Ecke..) von daher jetzt genießen und das mühsam angesparte Geld schön verfeiern!

    … und so ein App gibt es schon, das nennt sich „Tastensperre aus“ 😉

  • Also LonelyCall kostet nur 20 Euro. Gehen Sie dazu in einen Laden Ihrer Wahl. Kaufen Sie dort mit den 20 Euro harten ich meine richtig harten Fussel!! Trinken Sie alles und möglichst schnell. Nehmen Sie Ihr Handy und schauen aufs Display. Erkennen Sie noch die Namen und die Nummern? Falls ja dann haben Sie zu wenig getrunken. Machen Sie alles leer!! Jetzt da Sie kaum noch was sehen, können Sie wild auf den Tasten Ihres Handys per Zufall Ihren LonelyCall durchführen. Tun Sie das so lange bis jemand antwortet. Und nein die Mailbox kann Sie nicht abholen und heim fahren 😉 Viel Erfolg dabei.

  • mmh überzeugt mich noch nicht so ganz. Wenn alle meine Freunde nicht zu erreichen sind, bringt mir eine solche App ja doch auch nichts. Und ob ein zufälliger Anruf dann soviel Aufheiterung bringt… Aber bin für einen Test gerne bereit. Grüße

  • Hm klingt fast wie das iPhone Shuffle hat nur einen Button mit dem es wildfremde Nummern zufällig anruft 😀

  • Die selbe idee hatten wir schon vor einiger zeit. 🙂

    http://www.sifonr.com/

    Revolutionär ist unser ansatz in mehrerlei hinsicht, und geld verdienen wird sich damit nicht nur auf kurze sicht und nicht nur auf eine art und weise lassen.

    Außerdem ersetzt unsere peer-to-peer app sämtliche servergestützten (und damit meist kostspieligen oder limitierten) „klassischen“ broadcasting tools wie ustream, stickam etc.; betriebskosten sind dank des „abwälzens“ sämtlichen medialen datenaufkommens derzeit praktisch gleich null.

    Mittels API läßt sich das ganze dann auch nahtlos ins „web 2.0“ integrieren. Für professionelle anforderungen und qualitativ hochwertige live streams ließe sich irgendwann problemlos und ohne weiteren aufwand ein flash media server zwischenschalten.

    Mobile plattformen werden wir anvisieren, sobald es sich kosten-/resourcenmäßig vertreten läßt – momentan findet alles noch als nichtfinanzierte one-man-show statt. Das ganze ist zwar noch schwer in der entwicklung, einige design quirks sind auch noch auszumerzen, der fortschritt läßt sich aber „live“ auf unserer seite begutachen. Wir freuen uns sehr über feedback; bei interesse jedweder art einfach mail an sifonr [dot] info [at] googlemail [dot] com ..oder einfach im fb forum vorbeischaun: https://www.facebook.com/apps/application.php?id=142785255741717&sk=app_2373072738

  • @Florian Wild: Momentan sehe ich auf der Seite noch nichts, was irgendwie Vertrauen schafft und nichts, was irgendwas mit der Idee oben zu tun hätte. Was genau ist das?

  • @Jürgen Vielmeier: Zur erklärung, da zugegebenermaßen auf den ersten blick alles ein bißchen verwirrt: Jeder, der auf der seite oder über die anwendung ein öffentliches thema („topic“ genannt) aufruft, wird audio/video/chat-technisch mit allen anderen vernetzt, die das selbe thema aufrufen. Ein solches thema ist global vorhanden, die vernetzung entsteht quasi nur durch das gewählte wort oder die beliebige zeichenfolge an sich. Ein bißchen wie die räume beim IRC, nur daß eben nichts auf einen server beschränkt ist, bzw. eigentlich gar kein server existiert. Zusätzlich können räume durch passwörter abgeschottet werden, oder, was am sichersten ist, „einzigartig“ gemacht werden, sodaß nur leute einem raum beitreten können, die auch den jeweiligen sicheren schlüssel besitzen. Das gesamte system funktioniert nur aufgrund von algorithmen, ohne zentral gespeicherte oder abgefragte werte. Das protokoll an sich ist mit dem verlässlichen AES verfahren verschlüsselt, die verbindungen existieren nur zwischen den jeweiligen teilnehmern, und für die potentiell unsichere lücke zwischen nutzer und server, um eben die anwendung abzurufen, steht eine SSL verbindung bereit. Um 99.99 prozentige sicherheit zu gewährleisten, werden in kürze auch völlig direkte 1-auf-1 verbindungen möglich gemacht, d.h. die kommunikation wird zwar vorher noch in einem größeren „raum“ mit mehreren teilnehmern ausgehandelt werden müssen, aber dann letztendlich nur noch exklusiv zwischen den beiden teilnehmern stattfinden.

    Leute mittels eines „lonely call“ buttons zu vernetzen, wie in der obigen idee beschrieben, wäre nur ein sonderfall oder ein einsatzgebiet unserer idee, eine art persönliches chatroulette oder dating-karussell. Ebenso ist wie gesagt das „klassische“ broadcasting auch nur ein sonderfall, und schon voll implementiert und einsatzfähig.

    Personalisierte freundes- und addresslisten müssen klarerweise auch irgendwann eingebaut werden, erfordern jedoch zentral gespeicherte daten, und werden wohl erst im zweiten schritt realisiert werden, wenn die applikation an sich reif genug ist, und man anfangen kann, eine wie auch immer geartete community darauf aufzubauen. Eine solche community könnte auch ganz einfach von dritter seite betrieben werden, da für alle funktionen eine API bereitsteht, die es sehr einfach ermöglicht, das ganze in bereits vorhande communities oder sonstige dienstanbieter einzuflechten.

    Alles in allem ist unser einziges problem, den potentiellen nutzerkreis irgendwie einzuengen, sofern das überhaupt möglich ist. Ein „LonelyCall“ wie gesagt, wäre nur eine mögliche anwendungsform, und recht billig zu realisieren und zu unterhalten, wenn das grundgerüst erst mal steht.

    PS: „Vertrauen schaffen“ kostet leider geld (derzeit übersteigt leider sogar das SSL zertifikat unser budget), und das produkt befindet sich natürlich in der entwicklungphase und unterliegt ständigen veränderungen…

  • @Florian Wild: Okay. Dann mal viel Glück, dass daraus doch noch etwas wird! Und beim nächsten Mal, wenn möglich, bitte ein ganz klein wenig weniger Eigenwerbung. 😉

  • @Jürgen Vielmeier: ? Verstehe die aussage jetzt nicht ganz. Die oben aufgestellte „regel nummer 5“ besagt doch klar und deutlich „Haltet regen Kontakt zu Medienvertretern, Bloggern wie Technik- und Finanzredakteuren, die über euch berichten“? Einen kommentareintrag dann hier als eigenwerbung zu bezeichnen (mir tuts schon leid, daß ich mir die zeit für die erklärung genommen hab), kommt mir jetzt irgendwie ziemlich komisch vor. Wenn ich werbung machen will, mach ich das mit verlaub nicht hier zehn kilometer unten im kommentarbereich wo’s eh keiner liest, unter einem artikel, der 2 flattrs, 14 likes auf facebook und ganze 15 tweets hat. Abgesehen davon reden wir über ein derzeit völlig unkommerzielles, frei verfügbares projekt. Bin echt verwirrt. Liegt das nur an mir?

  • @Florian Wild: Okay, sorry. Du hast hier sehr aus dem Nähkästchen geplaudert, wofür ich dir einerseits danke. Auf der anderen Seite wäre vermutlich eine Mail für längere Erklärungen der bessere Rahmen dafür gewesen. Es kam in der Vergangenheit oft vor, dass manche das falsch verstehen, wenn jemand längere Kommentare von sich veröffentlicht und darin die Vorzüge ihres Produkts erklärt. Das hast du differenzierter gemacht, aber man hat schon zu viele Kommentare gesehen, bei denen es anders war, deswegen entstehen da schnell Missverständnisse.

    Ich behalte euch im Auge und wünsche euch ein ehrlich gemeintes „Viel Erfolg“ mit dem Projekt. Nichts für ungut, okay?

  • @Jürgen Vielmeier: Entschuldigung akzeptiert. Eine mail wäre tatsächlich der bessere rahmen gewesen, sorry dafür von meiner seite. Von einer idee überzeugt sein weckt nunmal auch schnell mißtrauen, aber ich halt mich dabei ganz an obige „regel nummer 3“. 🙂