Satire darf alles. Moment, ist das überhaupt eine Satire? Die ganze Sache ist so naheliegend, dass sie gar nicht so absurd erscheint: The Onion hat in einem Video das CIA-Programm Facebook genauer ins Visier genommen. Facebook habe die Kosten des US-Nachrichtendienstes massiv gesenkt und sei dank der Positionsdaten deutlich präziser als das Nebenprogramm Twitter, das getrost eingestellt werden könnte.
„Nach Jahren der geheimen Überwachung der Öffentlichkeit sind wir erstaunt, dass so viele Menschen willens sind zu offenbaren wo sie wohnen, was ihre religiösen oder politischen Ansichten sind, dass sie alphabetische Listen ihrer Familie und Freunde anlegen, deren E-Mail-Adressen und Telefonnummern auflisten, sowie hunderte Fotos von sich selbst dort einstellen würden, nebst Statusmeldungen darüber, was sie in jedem Moment machen“, sagte CIA-Vizepräsident Christopher Sartinsky. „Für die CIA ist das ein Traum, der wahr geworden ist.“ CIA-Agent Mark Zuckerberg, Codename „Overlord“ hat für seine Dienste einen Orden erhalten.
Klickt auf das Bild unten, um das Video zu starten:
CIA’s ‚Facebook‘ Program Dramatically Cut Agency’s Costs
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Al-Qaida-Netzwerk Foursquare
Sehr zufrieden ist die CIA auch mit der Operation Farmville, ein Programm, dass 85 Millionen Menschen ruhig gestellt hat, während die Arbeitslosigkeit in astronomische Höhen geschnellt ist. Das Extra „Personen, die du vielleicht kennst“ hat der CIA geholfen, das Beziehungsgeflecht möglicher Dissidenten tiefergehend zu analysieren. Politikanalyst Jason Copeland gratuliert der Regierung dazu, dass sie es geschafft habe, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es erstrebenswert ist, ständig Informationen über sich ins Netz zu stellen. Duncan Birch, Autors des Buches „My Virtual Wife“, zollt vor allem Facebooks Checkindienst Places Respekt: „Es hätte die Regierung Monate gekostet, anhand von Hotelrechnungen und Flugtickets zu überprüfen, wo sich eine Person gerade befindet.“ Dank Facebook Places erhält sie nun exklusive Informationen über den Aufenthaltsort nicht nur des Landes und Bundesstaats, sondern auch Ort, Straße und Hausnummer.
Die CIA spare dank Facebook massiv an Personal und dadurch Kosten. Copeland lobte zusätzlich Facebooks Kalenderfunktion: „Dadurch weiß die Regierung jetzt sogar, wo sich Personen in Zukunft aufhalten werden.“ Die CIA kann Agenten dorthin schicken und Verdächtige viel leichter festnehmen. Wenig Angst haben die Analysten vor dem Al-Qaida-Netzwerk Foursquare. Die Terroristen können damit zwar sehen, wo sich US-Amerikaner zu jeder Tageszeit aufhielten. Das träfe aber nur Personen, die wohl ohnehin bei einem Anschlag ins Visier genommen worden wären. Die Chinesen hingegen locken derweil immer mehr US-Amerikaner mit dem Startup Wanbee, das Punkte für die Nutzer vergibt, die am meisten vertrauliche Informationen über die USA preis geben.
Lacht ihr oder weint ihr? Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, was ich tun soll…
(Jürgen Vielmeier)