Google hat in einem Hilfeartikel angekündigt, private Profile seines Dienstes „Profiles“ zum 31. Juli dieses Jahres zu löschen, also solche, deren Nutzer ihre Daten nicht für Suchmaschinen oder andere Nutzer frei geben. Danach sollen nur noch öffentliche Profile unterstützt werden. Interessant ist die Sprache, die Google bei dieser Ankündigung gebraucht, und die weitere Hinweise auf ein eigenes Social Network sein könnten, auch wenn ich da nicht zu viel hineininterpretieren will. Zunächst einmal ist ein Löschen privater Profile eigentlich ein entgegen gesetzter Schritt auf dem Weg zu einem Social Network. Um seine Hobbys und Interessen mit Freunden zu teilen, muss ein Profil nicht zwingend öffentlich sein.
Auch Facebook-Profile sind öffentlich. Man kann sein Foto und seinen Namen vor Suchmaschinen verbergen, allerdings ist die Funktion tief unter den Einstellungen für Privatsphäre vergraben. „Öffentlich“ heißt bei Google Profiles im Grunde das gleiche, was es bei Facebook heißt:
Beachten Sie, dass Ihr vollständiger Name die einzige erforderliche Information ist, die in Ihrem Profil erscheint. Alle sonstigen Informationen, die Sie nicht weitergeben möchten, können Sie beliebig bearbeiten und entfernen.
Das erinnert stark an die Einstellungen zur Privatsphäre auf Facebook.
Google kündigt nun an:
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Alle privaten Profile werden nach dem 31. Juli 2011 gelöscht.
Das ist nicht nur ehrlich, sondern auch clever. Will Google wirklich ein eigenes Social Network starten, hält man damit mögliche Proteste von Datenschützern und erzürnten Nutzern von sich fern. Bei Google Profiles ist künftig also nur noch dabei, wer kein Problem damit hat, zumindest einige seiner Daten zu veröffentlichen. Google betont auf diese Weise also, dass man die Bedenken der Nutzer hinsichtlich der Privatsphäre ernst nimmt und man nichts veröffentlicht, was sie nicht wollen. Facebook hätte das so wohl nicht gemacht, sondern die Accounts einfach stillschweigend umgestellt. Weiter heißt es, und jetzt wird es interessant:
Wir glauben, dass Google Profile dadurch am nützlichsten ist, dass andere den Profileigentümer leichter finden und sich online mit ihm oder ihr in Verbindung setzen können.
Weitere Grundlagen damit geschaffen
Was meint Google hier wohl mit „in Verbindung setzen“? Klar können und sollen Nutzer in ihrem Google Profile die Adresse ihrer privaten Website angeben oder ihre E-Mail-Adresse angeben. „Vernetzung“ könnte aber auch genau das bedeuten, was es heißt: die bislang nicht mögliche Verbindung mit anderen Google-Profilen, sprich: ein Social Network. Zumindest hat Google mit der Überarbeitung der Profile vor zwei Wochen und nun der Offenlegung aller Profile die Grundlagen dafür geschaffen. Gerüchte darüber, dass Google Anfang dieser Woche ein Social Network namens „Circles“ auf der Konferenz SXSW vorstellen würde, hat das Unternehmen flugs dementiert. Dem, dass man vermutlich an etwas arbeitet, hat Google damit aber nicht widersprochen.
Matt Brian von „The Next Web“ vermutet, dass Google das Social Network im Mai auf der eigenen Entwicklerkonferenz Google I/O vorstellen könnte. Starten werde es definitiv in einigen Monaten. Vor dem 31.7., wenn man die privaten Profile löscht, wird nun aber höchsten eine Ankündigung möglich sein, kein Start. Wenn man den geraden Weg gehen will. Und genau das scheint Googles Interesse zu sein, um frustrierten Facebook-Nutzern ein Argument für den Wechsel zu geben. Es riecht also nach einem Start am 1. August. Würdet ihr noch dagegen wetten?
(Jürgen Vielmeier)
Klingt soweit vernünftig und ich freue mich drauf.
Denke sogar, das es früher kommt. Die Ankündigung die privaten Profile zu löschen soll ja den Nutzern vermutlich die Möglichkeit geben, man in den Dienst reinzuschnuppern.
Wie schon bei der ‚Aufhübschung‘ der Profile gefällt mir die Entwicklung. : )
Facebook hat sich zwar schon so weit etabliert, dass meiner Meinung nach nicht mit viel User-Migration zu rechnen ist. Aber in Kreisen interessierterer Leute könnte ich mir schon vorstellen, dass sich ein Social Network von Google gut entwickeln wird. Sollte es so kommen werde ich es jedenfalls sofort neben Facebook her nutzen.
Ich liebe das klare Design, auch wenn wie schon erwähnt es mit sicherheit keine Facebook Konkurenz werden wird, so finde ich doch auch die leichtere Einbindung der Picasa Alben in ein wirklich einfaches und übersichtliches Profil speziell für Freunde und Familie eine gute Sache.
Einen taktisch klügeren Schritt hätte ich ja gehalten, nicht öffentliche Profile zuzulassen. Viele stört an Google, dass sie ihre Daten als zu öffentlich sehen.
Ähm, es ist durchaus möglich sein Profil so einzustellen, dass ein Profil weder gegoogelt werden kann, noch dass unangemeldete Nutzer es sehen könnten.
Ob circles oder quadrat ich bin gespannt was Google aus dem Hut zaubert.
😉
Ich finde es gut das Google das Social Network Monopol Facebook in Angriff nimmt. Aber es gibt noch Leute, die sich von Facebook und Co. fernhalten. Ja solche gibt es auch.
Der Daten Missbrauch ist für mich persönlich zu hoch (Das Risiko)
Werde es natürlich testen, vieleicht überzeugt mich der Dienst von Google.
Eine Frage hätte ich noch, das hat aber nichts mit den Google Email Konton zu tun? Also die Daten wie Name werden nicht automatisch ins Profile transferiert!
Google traue ich da sehr viel zu, haben ganz andere Möglichkeiten als die Konkurrenz!
Werde das in jedem Falle testen. Wenns nur schon ne Beta gäbe…
Ich habe den Eindruck irgendwann gibt es ALLES von Google…
Nachdem Facebook zwischenzeitlich auftrat wie das Evil Empire, ist es womöglich nicht schlecht, dass ein ernstzunehmender Konkurrent auf den Markt kommt. Ob das allerdings ausgerechnet Google sein sollte?
Uff… ich hoffe nur, mensch wird vorher informiert, bevor da irgendwelche Profile GELÖSCHT werden? 🙁
[…] was ich so “plusse”. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn mein Google-Profil nicht ab dem Sommer zwangsweise öffentlich wäre. Profile, die auf “privat” gestellt sind, will Google löschen. Während […]