74.040: das ist die genaue Zahl derjenigen, die sich auf der Jobbörse Internships.com dafür beworben haben, Charlie Sheens Praktikant zu werden. Der geschasste Fernsehstar hatte auf Twitter ein Praktikantengesuch aufgegeben. Er suche einen erfolgreichen Praktikanten mit Tigerblut. Internships.com nahm die Anzeige entgegen, bastelte ein schönes Formular mit Hut und gab jetzt die eindrucksvollen Zahlen bekannt. Mehr als 95.000 Nutzer pro Stunde aus insgesamt 181 Ländern sollen Sheens Links zu dem Jobangebot gefolgt sein.
Das Jobportal erfüllt das mit großer Freude und man wünscht dem Prakti viel Glück, denn – und darauf weist man noch neben den Zahlen hin: 1 von 10 US-Amerikanern sei arbeitslos, sogar 2 von 10 der 16- bis 24-Jährigen. Aber 7 von 10 Praktika führten zu einem festen Job. Auch im Falle von Unternehmer Charlie Sheen? Er ist bislang zumindest nicht unerfolgreich, galt als der bestbezahlte Fernsehstar der Welt (1,5 Millionen US-Dollar pro Folge), ehe die Produzenten der äußerst erfolgreichen CBS-Fernsehserie „Two and a Half Men“ die Verfilmung seines Privatlebens kürzlich beendeten. Warum? Weil Serienchef Chuck Lorre sich von Sheen nicht als „verseuchte kleine Made“ und „Hexenmeister“ bezeichnen lassen wollte.
Schon jetzt Meister des viralen Marketings
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Sheens erst vergangene Woche Mittwoch gestarteter Twitter-Account hat es innerhalb gut einer Woche auf mittlerweile fast 2,5 Millionen Follower gebracht. Sollte uns arg wundern, wenn dem Schauspieler nicht auch ohne die Serie eine erfolgreiche Karriere bevorsteht – als was auch immer. Ob man mit Sheen denn gut wird arbeiten können, muss sich der Gewinner der Praktikanten-Aktion schon noch fragen. Sheen geriet zuletzt nicht nur wegen Krankenhauseinlieferungen, Alkohol- und Drogenexzessen in die Schlagzeilen, sondern auch wegen häuslicher Gewalt.
Und die große Frage ist natürlich, wie er und das Jobportal nun unter den 74.000 Kandidaten, den oder die Passende(n) finden wollen. Aber vielleicht ging es bei der Aktion auch mehr um Publicity und virales Marketing. Der Erfolg zeigt jedenfalls, dass Sheen seine Popularität auszunutzen weiß, sich im Bereich Social Media offenbar gut auskennt und einem möglichen Prakti noch viel wird beibringen können. Warum er unbedingt einen braucht? Vielleicht weil er nun keine Produzenten und Kollegen mehr hat, die er beschimpfen kann. Dann wünsche ich dem Prakti mal viel Spaß…
(Jürgen Vielmeier)