Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich da wiederhole: Google bastelt eifrig, Schritt für Schritt, an einem eigenen Social Network. Mit der Generalüberholung für Google Profiles ist der Suchriese damit jetzt noch einen Schritt weitergegangen. Die neue Kontaktseite ähnelt der Facebook-Profilseite ungemein. Das neue Profile macht – wie bisher auch – links oben mit einem großen Foto auf. Neu ist die übersichtliche Struktur der About-Seite. Hier kann man etwa Beruf und Interessen angeben, zeigen, wo man schon einmal im Urlaub war, und Bilder aus seinem Fotostream einbinden. Auch Privateres kann man der Welt mitteilen, etwa, in welcher Art von Beziehung man gerade steckt, falls man das tut.
Google lässt dem Nutzer die Wahl, ob das Profil öffentlich und von Suchmaschinen indiziert werden soll. Wenn ja, taucht es künftig ganz oben, wenn jemand auf Google nach einem Namen sucht. Im Kurztest gefiel mir vor allem, wie bequem man mit ein paar Klicks ohne lästiges Zwischenladen in wenigen Minuten seine Profilseite zusammenklicken kann. Google gibt sich hier betont anwenderfreundlich. Neben der Profilseite lässt sich auch der eigene Google-Buzz-Account als sozialer Lifestream einbinden. Das neue Profil steht erst einmal nur auf Englisch zur Verfügung und soll nach und nach ausgerollt werden. Bestehende Profiles werden automatisch auf das neue Layout migriert.
Schrittweise zum Social Network
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Eine wichtige Zutat fehlt den neues Profiles freilich noch: die soziale Komponente. Man kann das eigene Profil noch nicht mit anderen vernetzen. Dass der Schritt dahin aber nicht mehr weit ist, dürfte jedem klar sein. Googles Plan ist es offenbar, erst einmal zahlreiche Nutzer für Profiles zu begeistern, die dann – schwupps – eines Tages die kleine, aber feine Zusatzfunktion einschalten können, sich mit dem Profiles der Freunde zu verbinden. Fertig wäre das soziale Netzwerk. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das noch in diesem Jahr sehen. Warum sonst hätte Google den Nutzern die Möglichkeit gegeben, die eigenen Daten zu hinterlegen, aber für die Öffentlichkeit nicht sichtbar zu machen? So ein Schritt ist nur sinnvoll, wenn irgendwann die Möglichkeit besteht, die Daten mit einer selbst bestimmten Nutzergruppe (Freunden) auszutauschen.
Ein Unterschied zum großen Rivalten bleibt natürlich: Zu Facebook kommen die Nutzer praktisch von selbst, Googles soziale Aktivitäten aber meiden sie wie der Teufel das Weihwasser. Google gibt sich deswegen betont zurückhaltend. Man weiß inzwischen, dass das Web die Datensammelwut der großen Konzerne kritisch sieht. Deswegen hütet man sich, das Wort „Social Network“ in den Mund zu nehmen und fährt die Strategie, selbiges nach und nach einzuführen. In der Zwischenzeit schwindet das Misstrauen der Nutzer, einige werden Facebook enttäuscht den Rücken kehren und sich reumütig daran erinnern, wie vergleichsweise gut Google doch immer zu ihnen war. Und wenn dann Google eines Tages mit dem eigenen Social Network an den Start geht, können sie sich vielleicht sogar darüber freuen. Der neue Entwurf von Google Profiles jedenfalls schmeckt nach mehr. Bald wird es so weit sein; lasst euch überraschen.
(Jürgen Vielmeier)