Sonstiges

Vodafone Virtual Desktop: Das Motorola Atrix als PC


Was Motorola und Vodafone da auf der CeBIT vorstellen, sieht man wirklich nicht alle Tage. Stellt euch vor, ihr kommt von der Arbeit nach Hause. Doch euren Rechner daheim müsst ihr nicht starten – denn der besteht aus eurem Smartphone. Ihr steckt das Gerät einfach in den Laptop und könnt da weiter machen, wo ihr bei der Arbeit aufgehört habt. Die Daten und Programme sind in der Cloud oder auf dem Handy gespeichert. Das Smartphone ist der Schlüssel dazu.

Der Schlüssel ist in diesem Fall das Atrix, eins von Motorolas neuesten Android-Schlachtschiffen mit einem Dual-Core-Prozessor mit zweimal 1 GHz Taktrate. Der reicht aus, um ein Cloud-Betriebssystem anzutreiben. Welches System das genau ist, konnten mir die Mitarbeiter am Vodafone-Stand leider nicht sagen. Es sei ein Linux-basiertes Betriebssystem, sagte mir der zuständige Produktmanager Matthias Fischer. Es ist browserbasiert und dazu in der Lage, Google Apps/Docs zu betreiben.

Der Laptop ist in diesem Falle kein echter Laptop, sondern eigentlich nur eine Tastatur mit Bildschirm und einigen Anschlüssen. Prozessor, Arbeitsspeicher, Internetzugang und Festplatte sind im Smartphone. Das heißt, man nimmt die relevante Hardware mit und steckt sie dort ein, wo man sie gerade braucht. Das Atrix lässt sich über eine Docking-Station auch mit dem Fernseher oder dem Rechner auf der Arbeit verbinden. Auch mehrere Umgebungen lassen sich damit anlegen und nutzen, etwa eine mit Apps und Daten für die Arbeit und eine Umgebung für Zuhause.


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Vodafone hat heute auf der offiziellen Pressekonferenz dazu ausdrücklich betont, dass es sich bei Virtual Desktop um eine Lösung vor allem für Endkunden handele. Über Preise der Gesamtlösung ist allerdings noch nichts bekannt. Im April sollen einige Atrix-Geräte bei Vodafone Deutschland verkauft werden. Im Juni sollen sie regulär in den Handel kommen. Ich befürchte, dass Virtual Desktop als Gesamtsystem nicht ganz billig wird, aber lasse mich da gerne eines besseren belehren. Ganz neu ist das System übrigens nicht. Motorola hat es bereits Anfang Januar auf der Consumer Electrics Show (CES) in Las Vegas erstmals vorgestellt.

(Jürgen Vielmeier, Bild: Motorola)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

9 Kommentare

  • Wenn sie Android drauf machen, bin ich dabei. Ist man aber gezwungen, seine Daten in der „Cloud“ zu verstreuen, können sie das Teil auch gleich in den Müll werfen. Was privat ist, will ich auf meinen eigenen Geräten haben, nicht irgendwo auf fremden Servern.

  • Das Atrix ist ein Android mit 960x540er Auflösung (Allerdings nur Pentile Matrix sprich Rot und Blau sind jeweils nur in jedem 2. Pixel wie verwaschen das ganze in der Praxis aussieht kann man bei Texten auf dem Desire sehen) 1GZ Tegra 2 Dualcore, 1GB Ram und 16GB interner Speicher plus slot für MicroSD

    Der Laptopdock wird 499 Dollar kosten laut AT&T, eine normale Dockingstation 150 Dollar (Mit USB Ports, HDMI Ausgang und Tastaturunterstützung)

  • Was gibt es denn an den Texten auf dem Desire auszusetzen? Ich habe selbst ein Desire und kann nichts negatives festellen.

    Zu Motorola kann man nur sagen das die immer interessanter werden!

  • auch einer meiner punkte auf der liste für heute. neben einigen anderen großen ausstellern. mal sehen, was sich der cebit in sachen smart home und cloud noch so entlocken lässt.

  • Wow! Hört sich wirklich interessant an… Hätte bei Motorola ja nicht unbedingt mit so etwas gerechnet! Bin mal gespannt, wie das in der Praxis funktioniert!!

  • Hmm… interessantes Konzept ist das schon, aber leider noch zu wenig Infos auf der Motorola-Webseite wie das ganze funktioniert. Aber sollte man mal im Auge behalten…

  • ArsTechnica hat das Ganze schon getestet, das Gerät ist als Smartphone gut, aber der Dock überzeugt nicht, auch zu teuer das Ganze.

    Das Konzept aber gefällt mir. Vielleicht wird das ja noch aussichtsreich weiterentwickelt.

  • Das klingt wirklich krass, da mein erster Computer nicht ansatzweise das Leisten konnte was Handys heute können, wie wird das nur in 10 Jahren sein… Heimarbeit am PC wird in Zukunft Heimarbeit am Handy heissen wa ;;)